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Blutsbande: Die Rachel-Morgan-Serie 10 - Roman (German Edition)

Blutsbande: Die Rachel-Morgan-Serie 10 - Roman (German Edition)

Titel: Blutsbande: Die Rachel-Morgan-Serie 10 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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ich mir die Stirn. »Du denkst, du kannst Al überwältigen? Einen Weg finden, wie er mich nicht einfach ins Jenseits verschleppt? Trent, ich kann da nicht leben. Ich kann es nicht!«
    »Und ich weiß, dass Ceri sich sehr freuen würde, dich zu sehen. Den Mädchen geht es gut«, fuhr er fort, als hätte ich überhaupt nichts gesagt. Ich hatte ihn aus der Hölle des Jenseits gerettet. Von allen sollte er meine Angst am besten verstehen.
    »Rachel!«, schrie mir Glenn ins andere Ohr. »Das ist wichtig.«
    »Morgen um drei?«, fragte Trent. »Dann sind die Kinder gerade aus ihrem Mittagsschläfchen aufgewacht.«
    Wahrscheinlicher war, dass er dann die Zauber fertig hätte, mit denen er Al kontrollieren wollte. Ich unterdrückte ein Zittern. Vielleicht konnten wir Al gemeinsam lange genug zurückhalten, um alles zu erklären, aber den Dämon einzusperren würde ihn nur noch wütender machen. »Morgen um drei. Ich würde auch gerne mit dir reden, über einen Gedächtniszauberblocker. Und Trent? Das im Park tut mir leid.«
    Er grummelte leise. »Mach dir keine Gedanken. Und pass in der Zwischenzeit auf dich auf. Alle wissen, wer du bist.«
    Ich konnte ein Lächeln nicht unterdrücken. Man könnte fast meinen, ich würde ihm etwas bedeuten. »Dann sehen wir uns morgen«, meinte ich und legte auf.
    »Glenn?«, fragte ich dann, legte das Festnetztelefon weg und verschob mein Handy ans andere Ohr. »Warum hast du nicht Ivy auf dem Handy angerufen?«
    »Du bist unglaublich«, erwiderte er, offensichtlich zutiefst irritiert. »Zieh deine guten Stiefel an, ich will dich nicht noch mal in dreckigen Jeans und Gartenschuhen sehen. Wir haben ihre aktuelle Basis gefunden.«
    Abrupt riss ich den Kopf hoch und sofort floss das Adrenalin. »Ivy! Jenks!«, schrie ich, dann wandte ich mich wieder an Glenn. »Wo bist du?«
    »Fünf Minuten von der Kirche entfernt«, sagte er, und ich hörte im Hintergrund ein Funkgerät knistern. »Wir haben sie über Triangulation auf einem leer stehenden Industriegelände lokalisiert. FIB und I. S. Wir warten auf euch.«
    Sie warteten auf mich. Fast hätte ich geheult.
    Jenks schoss in den Raum. »Geht es los?«, fragte er aufgeregt.
    Ich beäugte ihn besorgt. Er flog gut und hatte seine Winterklamotten aus dem letzten Jahr über dem Arm. »Es geht los. Du wirst die warme Kleidung brauchen. Und dazu noch alles, was Belle sich so gegen die Kälte ausgedacht hat.«
    »Tinks kleiner pinker Dildo!«, schrie der Pixie und schoss genauso aufgedreht wie ich wieder aus dem Zimmer.
    »Wir sind in fünf Minuten fertig«, sagte ich ins Telefon. »Danke, Glenn.«
    »Dank mir nicht, bevor es vorbei ist«, murmelte er. »Du bleibst im Auto.«
    Ich klappte mein Handy zu und ließ mich in die Kissen zurücksinken. Auto? Das bezweifle ich . Mein Blick fiel auf das Silberarmband und leise Sorge erfasste mich. »Deswegen habe ich die Gute-Nacht-Tränke«, flüsterte ich und stand auf. Wir würden jemandem so richtig in den Arsch treten, und dafür brauchte ich keine Dämonenmagie.

12

    Ich richtete mich aus der Hocke auf und gab Ivy das Nachtsichtgerät. Der frische Wind zog an einer Strähne, die sich aus meinem Pferdeschwanz befreit hatte. Ich schob sie mir hinter das Ohr, während ich den Industriebau auf der anderen Seite des Parkplatzes musterte. Die Lichter von Cincy waren weit entfernt, und kein Mond erhellte die Nacht. Das Industriegelände war seit vierzig Jahren verlassen, weil es dem Verfall preisgegeben worden war, als die Welt im Wandel zerbrach. Hier fuhren immer noch Züge vorbei, aber angehalten hatte schon lange keiner mehr.
    Ich empfand Verbundenheit mit den aufgegebenen Gleisen und leeren Gebäuden, die verlassen worden waren, während andere Gebiete überlebt hatten. Stirnrunzelnd befühlte ich mein verzaubertes Armband und grübelte. Es einfach abzulegen hätte bedeutet, mich einer Welle von Kraftlinienenergie auszusetzen, die stark genug war, um mir das Hirn zu frittieren. Schließlich war es ein Relikt des Krieges zwischen Elfen und Dämonen – entworfen, um einen Dämon fast vollkommen hilflos zurückzulassen. Ich konnte es nicht einfach abnehmen, der Zauber darauf musste erst gelöst werden. Und das bedeutete, dass ich Trent um Hilfe bitten müsste.
    Seine Angebot, mir dabei zu helfen, Al zu beruhigen, machte mich nervös. Gab es überhaupt etwas, was wir sagen oder tun konnten, um mich auf dieser Seite der Kraftlinien zu halten, wenn Al erfuhr, dass ich noch am Leben war? Das Jenseits war ein

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