Blutsbrueder
blind vor Wut Dinge tun ließ, die verheerende Folgen haben konnten.
Rock und Thorn verständigten sich ohne Worte.
Cara beobachtete fasziniert, wie die beiden Männer sich ansahen, man konnte förmlich sehen, wie die unausgesprochenen Sätze zwischen ihnen hin und her flogen.
Schließlich beugte sich Thorn zu ihr herüber, gab ihr einen flüchtigen Kuss und stand gleichzeitig mit Rock auf. »Thunder, ich denke, wir sollten ihn suchen.«
Der schwarze Krieger nickte. »Und ich weiß auch schon wo.«
»Ich komme mit euch« Ivy schnappte sich ein Brötchen vom Tisch und drehte sich bereits um, um den Brüdern zu folgen.
»Stopp, du bleibst besser hier.« Rock hielt sie zurück.
Genervt verzog sie das Gesicht »Männer«, stieß sie verächtlich aus, »ihr glaubt immer, dass eine Frau euch nur im Weg ist.«
»Das ist nicht der Grund.« Thunder zog sie ein wenig zur Seite und senkte seine Stimme.
»Wir wissen, dass du kämpfen kannst, das hast du uns bereits bewiesen. Aber ehrlich gesagt wäre uns allen wohler, wenn unsere Frauen nicht ohne Schutz hier wären.«
Ivy überlegte einen Augenblick, während sie sich ein Stück des Brötchens in den Mund stopfte.
Sie kaute ein wenig darauf herum und schließlich nickte sie. »Ok, ich spiele den Bodyguard für Cara und Lili«, nuschelte sie, während sie weiter kaute und den Bissen dann hinunterschluckte.
Thunder war erleichtert, er hatte keine Ahnung, wie er es überhaupt verkraften sollte, von Lili getrennt zu sein. Schon bei dem Gedanken daran verknotete sich sein Magen und das Band in ihm flatterte aufgeregt.
Thorn hatte ihr Gespräch mitbekommen und schien ebenfalls beruhigt zu sein. Rock nickte zufrieden, doch bevor er hinausging, drehte er sich noch einmal um.
»Du hast gerade gesagt, dass man die Vergangenheit nicht verändern kann, weil man die Zukunft verändern würde.«
Ivy nickte und kaute weiter an ihrem Brötchen herum.
»Wieso wurdest dann du zusammen mit deinen beiden Freunden geschickt? Wenn ihr uns bei dem Kampf gegen Chan Ko unterstützt, verändert sich dann die Zukunft nicht auch?«
Alle Personen im Raum sahen Ivy gespannt an.
Die freche junge Frau, die das Herz einer Kriegerin hatte, druckste ein wenig herum, bevor sie trotzig das Kinn reckte. »Wenn wir ihn nicht aufhalten können, wird viel Entsetzlicheres passieren in der Zukunft. Unsere Ältesten haben ihn gesehen, und zum ersten Mal, seit wir denken können, wurde es drei auserwählten Personen gestattet zurückzureisen und einzugreifen.«
Weniger trotzig, vielmehr traurig fuhr sie fort » Shadow, Ian und ich sind auserwählt worden, weil wir da, wo wir herkommen, alles verloren haben.«
Cara war aufgestanden, legte Ivy den Arm um die Schultern und sah sie liebevoll an.
»Ich wäre froh, wenn du hier bleiben würdest und auf uns aufpasst«, sagte sie mit einem Augenzwinkern.
Rock verließ das Zimmer. Thunder und Thorn verabschiedeten sich liebevoll von ihren Frauen und machten sich ebenfalls auf den Weg.
49. Kapitel
Die Männer verließen in voller Kampfmontur das Haus.
Ihre Gesichter blickten ernst, es schien, als wäre das die schwerste Mission, die sie zusammen meistern mussten. Egal wie blutig die Schlachten waren, die sie als Krieger der STS ausgetragen hatten, immer konnten sie sich aufeinander verlassen. Sie waren Brüder. Aber jetzt schien alles auseinanderzubrechen. Sterling und Wong waren tot und es gab keine Einsatzbefehle mehr. Niemanden, dem sie Rede und Antwort stehen mussten. Die vier Männer hatten ihre Vergangenheit hinter sich gelassen. Und es sah zumindest eine Zeit lang so aus, als hätten sie eine entspannte Zukunft vor sich. Doch Storms Entdeckung ließ ihn zur Gefahr werden. Der Jüngste von ihnen neigte dazu, in bestimmten Situationen auszuticken. Seine Vergangenheit und das Schicksal seiner Familie hatten ihn hart gemacht.
Rock, Thorn und Thunder konnten ihn verstehen. Keiner der Männer hatte ein leichtes Leben geführt, alle trugen sie Narben, sowohl äußerlich, als auch in ihren Seelen.
Die STS hatte sie zu dem gemacht, was sie jetzt waren. Unerbittliche Krieger.
Thorn dachte an die Frau mit den wunderbaren roten Haaren, das im Sonnenlicht funkelte wie Rubine. Er wusste, sie würde in seinem Zuhause auf ihn warten. Der Gedanke an Cara wärmte ihn und im Stillen dankte er Gott dafür. Oder wer auch immer dafür verantwortlich war.
Seitdem er sie kannte, hatte vieles im Leben eine neue Bedeutung bekommen. Zwar konnte er nach wie vor kämpfen
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