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Blutsbrueder

Blutsbrueder

Titel: Blutsbrueder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan B. Hunt
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angeblickt hatte und die zu beschützen er sich geschworen hatte.
    Eine Woge des Schmerzes überrollte ihn und er krümmte sich zusammen. Storm hatte nie mehr geweint, seit diesem schrecklichen Tag, an dem seine Liebsten ausgelöscht wurden.
    Er gestattete es sich auch jetzt nicht, er war eine todbringende Kampfmaschine geworden. Das schöne Gesicht zur Maske erstarrt. Seine Augen loderten, wie die Gabe, die er in sich trug.
    Das Feuer, das er mit seinem Fingern entfachen konnte, brannte in seinem Bauch und suchte einen Weg nach draußen. Er unterdrückte es mit Mühe und atmete tief durch.
    Wie ferngesteuert griff er in die hintere Tasche seiner Lederhose. Er zog den Brief hervor, den er schon seit ein paar Tagen mit sich herumtrug.
    Es war sein persönlicher Brief von Sterling. Bisher hatte er ihn noch nicht gelesen, als ob er geahnt hätte, dass nichts Gutes darin stand.
    Der blonde Krieger ging damit ins Bad und hielt ihn über das Waschbecken. Mit einem Fingerschnippen entzündete er das Papier und wenigen Sekunden später loderte eine Flamme auf, die sich über den Umschlag fraß. Es blieb nichts übrig, als ein kleines Häufchen Asche.
    Storm wusste, was er zu tun hatte. Plötzlich überkam ihn diese Erkenntnis so klar und deutlich, als wäre es ein Befehl, den er zu befolgen hatte.
    Er war ein Kämpfer und Befehle wurden, ohne sie zu hinterfragen, ausgeführt. Das hatte er gelernt während seiner Ausbildung für das STS-Team.
    Er musste ein weiteres Mal Rache nehmen. Eine fremde Macht hatte von ihm Besitz ergriffen und er überließ sich ihrem Kommando.
    Wenig später trat er aus seinem Zimmer. In voller Kampfmontur.
    Genau in diesem Moment kam Ivy den Flur entlang. Sie blieb stehen, als sie den Krieger sah.
    Der Blick in seinen Augen hätte jemanden, der zarter besaitet war, erschrecken können, doch Ivy hatte keine Angst.
    Mit eisiger Stimme sagte er, »Du kommst aus der Zukunft, richtig?«
    Als sie nickte, fuhr er fort. »Sag mir, ist es möglich, dass ich zurückreise in die Vergangenheit?«

    Sie ließ mit keiner Regung erkennen, dass die Frage sie überraschte. Sie sah ihm fest in die Augen.
    »Tut mir leid, das kannst du nicht.«
    Storm trat zu ihr und packte sie an den Schultern, als er sie schüttelte, flog ihr Kopf hin und her.
    »Warum? Du kannst es doch auch. Nimm mich mit dahin, wo du herkommst. Dann gehe ich zurück, viel weiter zurück.«
    »Es ist nicht möglich. Ich kann nicht mehr zurück, dies hier war für mich eine Reise ohne Wiederkehr.«
    Er hatte aufgehört sie zu schütteln, krallte sich aber immer noch in ihren Schultern fest. Sie biss die Zähne zusammen. Irgendetwas Schreckliches musste passiert sein. Er war außer sich und sie spürte regelrecht, wie es in ihm brodelte. Wie ein Vulkan, der kurz davor war auszubrechen.
    Sie mochte diesen großen gutaussehenden Blonden und hätte ihm gerne geholfen, aber sie hatte ihm die Wahrheit gesagt. Der Rat der Alten würde nicht zulassen, dass irgendwer aus der Vergangenheit zurückkam. Niemals.
    Genau so plötzlich, wie er sie gepackt hatte, ließ er wieder von ihr ab und drehte sich um. Er ging die Treppe hinunter und verließ das Haus ohne ein Wort.
    Ivy wusste, wenn sie jetzt versuchte ihn zurückzuhalten, würde er austicken.
    Als sie in der Küche vor dem Kühlschrank stand, konnte sie hören, wie draußen der Motor eines Wagens aufheulte. Sie warf einen Blick aus dem Fenster und sah gerade noch, wie Storms Mustang die Auffahrt hinunterschoss. Innerhalb weniger Sekunden war er aus ihrem Blickfeld verschwunden. Ein seltsames Gefühl sagte ihr, dass sie ihn nicht mehr wieder sehen würde.
    Storm fuhr schnell und aggressiv, er verlangte dem Wagen alles ab und seine Gedanken kreisten nur um eines. Das Herz des Kriegers hatte sich in Stein verwandelt, nichts zählte mehr, nur der Hass nährte sein Handeln. Er fühlte sich wie in Trance und das Blut rauschte in seinen Ohren.
    Niemand konnte ihn von seinem Rachefeldzug abhalten. Jetzt war er auf dem Weg in die Klinik. Dort würde er beginnen.
    Dieses chinesische Schwein sollte alles verlieren, was ihm je etwas bedeutet hatte und Storm wusste, dass die Klinik sein Lebenswerk war.
    Die Augen starr gerade aus gerichtet, setzte sein logisches Denkvermögen aus.
    Es gab keine Einheit mehr. Jetzt war er zum Einzelgänger geworden und es war ihm egal, was die anderen davon hielten.
    Er fand den Weg in das Naturschutzgebiet, in dem der Bunker lag, und hielt seinen Wagen an. Durch seine Adern floss

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