Blutsbrueder
Thorn in das Zimmer, das alle technischen Raffinessen barg, die auf dem Markt zu bekommen waren.
Rock blickte ihn mit ernstem Gesicht an. »Ich habe schlechte Neuigkeiten von Caras Vater, Jake Baxter. Er ist tot. Ich dachte, es wäre besser, wenn du es ihr sagst.«
»Scheiße verdammt«, fluchte Thorn, »das sind wirklich schlechte Nachrichten. Aber sie hat das Recht darauf, zu erfahren, was mit ihren Eltern passiert ist.«
Noch, während er überlegte, wie er Cara diese Botschaft am Schonendsten beibrachte, ging der Alarm los.
Ohrenbetäubender Lärm erklang überall im Haus, weil die Bewegungssensoren gemeldet hatten, dass jemand versuchte über die Mauern zu klettern, die das Anwesen umgaben.
Richtige Sorgen machte das den Brüdern nicht. Das Haus war eine uneinnehmbare Festung.
Doch seit die beiden Frauen hier lebten, galt es sie zu beschützen und die Krieger nahmen ihre Aufgabe sehr ernst.
Rock schaltete zwischen den verschiedenen Monitoren hin und her, auf der Suche nach einem Gesicht, das er zuordnen konnte. Dann pfiff er durch die Zähne. »Wenn das nicht unser alter Freund Pedro ist.«
Thorn beugte sich über die Konsole und zoomte das Bild näher heran.
»Du hast recht, diesen Fettkloß erkennt man schon von Weitem. Da ist aber jemand angepisst.«
Storm war sofort losgelaufen, als der Alarm anging. Auch er blickte interessiert auf den Bildschirm.
»Ich werde Patrouille laufen mit Caio, um sicherzugehen, dass alles Ok ist.«
Bevor er durch die Tür trat, drehte er sich noch einmal um »Kann jemand nach Thunder sehen?«
Cara und Lili waren sofort in das Krankenzimmer gelaufen, als der Alarm losging.
Der schwarze furchteinflößende Krieger lag mit offenen Augen auf seinem Bett. Das weiße Laken, mit dem er zugedeckt war, ließ seine Haut noch dunkler erscheinen. Für Lili war er der Inbegriff der Männlichkeit.
Sein Gesicht, das selten lächelte, wurde weicher und er strahlte plötzlich. Er hatte sie gerochen, bevor er sie gesehen hatte. Sie duftete so wunderbar nach Vanille. Er wusste, dass er ihr sein Leben verdankte, und war froh, sie aus Chan Kos Klauen befreit zu haben.
Dank ihrer heilenden Hände ging es ihm bereits sehr viel besser.
Cara spürte, dass sie überflüssig war. Sie verließ das Zimmer, ohne dass einer der beiden es bemerkte, um Thorn zu suchen. Sie wollte wissen, was passiert war.
Sie fand ihn mit Rock im Kriegszimmer.
Thorn zog sie sofort an sich und vergrub sein Gesicht in ihrem Haar. »Keine Sorge Cara mia, Storm sieht sich gerade draußen um. Jemand hat versucht, die Mauer zu überwinden.«
Mit ängstlichen Augen sah sie ihn an. »Wer?«
»Wir vermuten, dass es jemand von Chan Kos Leuten war. Diejenigen, die Lili entführt haben und auch für den Tod ...« erschrocken hielt er inne.
»Für wessen Tod?« Caras Stimme klang schrill.
Rock beschäftigte sich weiter mit der Überwachungsanlage, er wusste, er konnte sich nicht einmischen. Das musste Thorn alleine tun.
Sie löste sich aus Thorns Armen und trat einen Schritt zurück.
»Sag. Mir. Was. Du. Weißt.«
Der Ton, den sie angeschlagen hatte, war hart. Sie funkelte ihn an und er wusste, dass er ihr die Wahrheit schuldig war.
»Bitte komm mit, ich muss dir etwas erzählen«, er wollte sie sanft an der Hand nehmen, doch sie entzog sich ihm und stürmte voraus.
Im Wohnzimmer blieb sie stehen und drehte sich um. Wut und Angst lagen in ihren Augen. Fragend sah sie ihn an.
Thorn wusste zum ersten Mal in seinem Leben nicht, wie er anfangen sollte. »Jetzt spuck es schon aus.«
»Cara«, begann er, »es tut mir leid, aber Rock hat eben herausgefunden, dass deine Eltern beide tot sind.«
So jetzt war es raus.
Er hatte sie nicht aus den Augen gelassen und wartete auf ihre Reaktion.
Stumm stand sie da, ihre grünen Augen füllten sich mit Tränen und ihre Lippen zitterten. Er wollte auf sie zugehen, doch sie wich zurück. Das verletzte ihn. Er hatte keine Ahnung, wie er sich verhalten sollte, deshalb tat er einfach nichts.
Schluchzend drehte Cara sich um. Tief in ihrem Inneren wusste sie, dass er keine Schuld daran trug und doch konnte sie seine Nähe jetzt nicht ertragen.
Im Garten ging Storm mit Caio an seiner Seite Patrouille. Er hatte seine Runde fast beendet, als Caio den Platz an seiner linken Seite verließ und zielstrebig vorpreschte. Der Hund verschwand aus seinem Blickfeld und kurz darauf hörte er ihn aufjaulen.
Sofort sprintete er los. Er fand ihn auf der Seite liegend. Caio blickte ihn
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