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Blutsbrueder

Blutsbrueder

Titel: Blutsbrueder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan B. Hunt
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könnte ich Hilfe gebrauchen. Die Verbände müssen gewechselt werden. Ich möchte die Wundheilung kontrollieren und ...«, sie wandte sich an die Krieger, »er braucht absolute Ruhe, dieses Theater hilft ihm nicht, seine Selbstheilungskräfte zu aktivieren.«
    Ihr Blick wanderte zu Storm. »Ich weiß, dass du Angst um deinen Kumpel hast, aber du kannst mir glauben, ich tue, was ich kann und das ist eine ganze Menge. Also vergiss deinen Rassismus eine Weile.«
    Leise fügte sie hinzu. »Tu es für deinen Bruder.«
    Cara und Lili arbeiteten schweigend nebeneinander. Thunder fühlte sich seltsam. Er ließ die kleine zarte Frau nicht aus den Augen. Langsam kam die Erinnerung wieder. Das war die Tochter von Dr. Wong. Er hatte sie gerettet und wäre dabei fast krepiert.
    Er suchte den Blickkontakt mit ihr. Bewegen konnte er sich nicht, aber seine Augen wanderten stetig hin und her.
    Lili spürte seine Blicke. Aber sie konzentrierte sich auf ihre Arbeit als Ärztin und wollte im Moment gar nicht über das Knistern nachdenken, das zwischen ihnen entstanden war, als er die Augen aufschlug.
    Zwanzig Minuten später warfen sie die blutigen Verbände in den Müll und gingen zu den anderen. Die Männer standen an der gut bestückten Bar und jeder hielt ein Glas Whiskey in der Hand.
    Rock sah den Frauen entgegen und dachte, wie ungewohnt es sich doch anfühlte, in dieser Jungessellenbude gleich zwei Frauen zu haben.
    Thorn sah Cara verliebt an. Zwischen den beiden herrschte eine Vertrautheit, die für alle spürbar war. Er räusperte sich.
    »Sorry, wir sind wirklich schlechte Gastgeber«.
    Er wandte sich an Lili. »Ich werde dir Kleidung zum Wechseln besorgen, damit du nicht dauernd im Morgenmantel herumlaufen musst.«
    Er zog Cara, die immer noch das Herrenhemd aus seinem Kleiderschrank trug, an sich.
    »Für dich gilt das Gleiche.«
    Storm hatte unbemerkt das Wohnzimmer verlassen und war in das Krankenzimmer gegangen.
    Als Lili merkte, dass er nicht mehr da war, fühlte sie sich gleich ein wenig entspannter. Es war gut, dass Thunder nicht alleine war und Storm würde zuverlässig über seinen Schlaf wachen, den er jetzt dringend brauchte.
    »Frische Klamotten wären super, allerdings habe ich im Moment ein viel größeres Problem ...«
    Die Männer sahen sie fragend an.
    »Ich sterbe gleich vor Hunger«, sagte sie leicht verlegen.
    Alle im Raum brachen in erleichtertes Gelächter aus.
    Die Anspannung der letzten Stunden fiel von ihnen ab. »Dem können wir abhelfen«, antwortete Thorn und machte sich auf in die Küche.

21. Kapitel

    Professor Jonathan Sterling war dabei seine Privatangelegenheiten zu ordnen. Er saß in seinem Haus, an seinem Schreibtisch und ertappte sich dabei, wie er zum Fenster hinaus sah und vor sich hin träumte. Bisher hatte er nie viel von Menschen gehalten, die behaupteten böse Vorahnungen zu haben.
    Inzwischen jedoch gehörte er selbst dazu.
    Angefangen hatte es in dem Moment, als er spürte, wie er die Loyalität seiner Männer verloren hatte. Er war müde geworden, hatte seinen Biss verloren.
    Sein Weltbild hatte sich verschoben. Was ihm früher richtig erschien, ließ ihn heute nachdenklich werden.
    Solange er denken konnte, war sein Leben die Forschung gewesen. Familie hatte er nie gehabt, die einzigen Menschen die er je geliebt hatte, waren seine Krieger.
    Die vier Männer waren seine Söhne.
    Jetzt war es an der Zeit, ihnen zu zeigen, welche Zuneigung er für sie empfand.
    Sterling war ein reicher, sogar sehr reicher Mann. Sein Vermögen belief sich auf mehrere Millionen Dollar. Außerdem besaß er eine beträchtliche Anzahl von Aktien, plus Immobilien, deren Wert sich noch einmal auf ein paar Millionen belief.
    Da Storm der einzige von ihnen war, der noch eine Identität in der realen Welt besaß, war er auch derjenige, der die Geldgeschäfte der Brüder managte.
    Sterling hatte mittels einer Sondertransaktion alles Geld überwiesen, das er besaß. Sein Notar hatte ein Testament aufgesetzt, das Storm zum alleinigen Erben machte.
    Es war ihm wichtig, dass die Männer ohne Sorgen leben konnten. Jetzt hielt er seinen Montblanc-Füller in der Hand und schrieb an jeden der vier Männer ein paar Zeilen.
    Als er fertig war, steckte er die Briefe in Umschläge, verschloss sie und erhob sich von seinem Schreibtisch.
    Paula, seine Haushälterin kam, sie wollte in die Stadt, Einkäufe erledigen. Sterling bat sie, die Briefe aufzugeben. Sie waren an das Postfach gerichtet, das Storm gemietet hatte.

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