Blutsbrueder
immer und ewig miteinander verbunden sein.
Er nahm ihre zarten Finger in seine große Hand.
»Danke«, flüsterte er mit rauer Stimme.
Sie sah ihn einfach nur an.
Die Narben stießen sie nicht ab, sie wollte sie gerne berühren, wusste aber nicht wie er darauf reagieren würde. »Deine Mutter hat mich gehasst«, seine Stimme klang verbittert, »sie konnte mich noch nicht einmal berühren, ohne ihre Abscheu zu zeigen. Es ekelte sie an, wenn sie mir Blut abnehmen musste.«
Sie beobachtet fasziniert, wie sich seine vollen Lippen bewegten, und empfand alles andere als Abscheu. Sie wusste, dass ihre Mutter ein Problem mit Farbigen hatte. Genau genommen hatte sie mit allem ein Problem, das nicht absolut perfekt war. Wobei ihre Definition von perfekt, nicht für jeden Menschen nachvollziehbar war.
»Sie wollte immer nur eine perfekte Tochter«. Sie sah dem Krieger fest in die Augen.
»Ich bin das Ergebnis langjähriger Forschung, gezeugt im Reagenzglas.«
Er hörte den Schmerz in ihren Worten, als sie weitersprach.
»Meinen Vater kenne ich nicht. Kein Wunder. Er hat nur seinen Samen abgegeben und damit wohl auch Gene, die meine Mutter für nahezu perfekt hielt.« Lilis Augen sahen traurig aus, doch sie presste ihre Lippen fest zusammen und er spürte, wie sie darum kämpfte, ihre Fassung zu bewahren.
Thunder sah diese außergewöhnliche Frau an und spürte ihren Kummer fast körperlich. Für ihn war es ein Wunder, dass sie trotz ihres schweren Erbes, das sie zweifellos trug, so anders war, als die Frau, die sie geboren hatte.
Er wollte sie berühren, nicht nur ihre Hand halten, aber er hatte nicht den Mut dazu.
Sein Verhältnis zu Frauen war alles andere als einfach. Alleine die Tatsache, dass er schwarz war, machte es ihm schwer, dem allgemeinen Frauenbild zu entsprechen.
Die Narben aus seiner Vergangenheit, die für jeden sichtbar in seinem Gesicht prangten, stießen viele ab.
Seine Körpergröße tat ihr Übriges. Die Menschen hatten Angst vor ihm.
Er hatte das schon lange erkannt und lebte damit. Die Entscheidung zum Krieger zu werden, war die Beste seines Lebens gewesen. Seine Brüder waren seine Familie, er würde für sie sterben und sie für ihn. Es gab niemanden in seinem Leben, der ihm wichtiger war.
Lili suchte in seinem Gesicht nach einer Reaktion auf ihre Worte. Sie wusste nicht, ob sie ihm von der Verbindung zwischen ihnen, die noch ganz frisch war, erzählen sollte.
Was, wenn er wütend darüber wurde, sie zurückwies, sich weigerte, dieses Band zu erkennen?
Thunder runzelte die Stirn, ihr Duft hatte sich verstärkt. Ihm war noch nie aufgefallen, dass Frauen einen so intensiven Geruch verströmten. Sicher, sie trugen Parfüm, aber das hier war anders. Er wusste instinktiv, dass es ihr ureigener natürlicher Duft war. Er fragte sich, ob es ihr selbst bewusst war.
Immer noch stand die zierliche Asiatin vor seinem Bett und ließ zu, dass er ihre Hand hielt. Er erlaubte sich nicht auf mehr zu hoffen, also genoss er dieses bisschen Körperkontakt so lange wie möglich.
Durch ihren Körper ging plötzlich ein Ruck.
»Ich werde die Verbände abnehmen und sehen, wie die Wunden heilen. Wenn es gut aussieht, kann ich dir erlauben aufzustehen.«
Jetzt war sie wieder ganz Ärztin. Sie hob das Laken an um den Verband, der Bauch und Hüfte bedeckte, zu lösen. Als sie seinen Unterleib berührte, zuckte er zurück. Sein bestes Stück war zum Leben erwacht, und verlangte nach Aufmerksamkeit. Sie ließ sich nichts anmerken und nahm Berge weißer Leinenstreifen von seinem Körper.
Es war ihm furchtbar peinlich und er versuchte nervös ihren Fingern auszuweichen, die gefährlich nahe an seinen Lenden hantierten.
Lili war als Ärztin an solche Dinge gewohnt und konnte sie in der Regel ignorieren. Thunder war jedoch prächtig ausgestattet und was sie sah, rief eine enorme körperliche Reaktion in ihr hervor. Sie schluckte und bemühte sich um professionellen Abstand.
Als die Wunden endlich freigelegt waren, tastete sie die Wundränder vorsichtig ab und stelle fest, dass alles großartig aussah. Sie würde ihm erlauben aufzustehen, zunächst aber nur mit der Hilfe seiner Kumpels. Sie teilte es ihm mit, ohne ihn anzusehen.
Thunder indes war der Schweiß aus allen Poren ausgebrochen, ihre Hände auf seiner Haut waren mehr als er ertragen konnte. So sehr er auch versuchte sich zu beherrschen, sein Geschlecht ignorierte diesbezüglich sämtliche Befehle.
Wahrscheinlich war sie entsetzt darüber und es stieß
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