Blutschuld (Krieg der Magier) (German Edition)
Jönsson nieder ließ, „du wirst das überleben, aber ich brauch etwas von deinem Blut!“
„Nein!“ stammelte Jönsson, doch er hatte keine Kraft um sich zu wehren. Der Vampirkönig hielt den Gral unter die noch leicht blutende Wunde auf der Brust des Hochinquisitors und ließ etwas von dem Blut in das Gefäß laufen.
Dann erhob sich der Vampir, ging zu dem Rumpf des geköpften Dämons Belal, hob diesen Auf und ließ auch daraus Blut in den Gral tropfen.
„Wunderbar!“ sagte der Vampir und hielt den Gral in die Höhe. Dann senkte er ihn wieder, biss sich selbst in den freien Arm und hielt die blutende Wunde über den Gral, sodass auch das Blut eines Vampirs in diesen fiel.
„Warum machst du das?“ fragte Jönsson und brachte dabei all seine Kraftreserven auf.
„Weil es mich unendlich stärker machen wird!“ antwortete Van Helsing unerwartet offen, als er genug von seinem Blut in den Gral gefüllt hatte.
„Ist es nicht erstaunlich, dass Kalama die Idee zu diesem Meisterwerk von mir hatte?“
Jönsson glaubte seinen Ohren nicht. Was hatte das zu bedeuten? Wie meinte der Vampirkönig das?
Van Helsing umfasste den Gral mit beiden Händen, hob ihn in die Höhe, senkte ihn wieder, hielt ihn an den Mund und stoppte einen Augenblick. Jönsson konnte klar die rote Flüssigkeit sehen die während jeder Bewegung des Grals darin umher schwappte, und er sah die Zunge im geöffneten Mund des Vampirkönigs die gierig nach vorne zischte und in die Flüssigkeit eintauchte, ehe der Vampirkönig den Gral vollkommen an seinen Mund zog und diesen leer zu trinken begann, in einem einzigen großen Zug.
Jönsson war sich nicht klar was dies bedeuten würde, aber er wusste, dass es nicht gut war was hier geschah. Der heilige Gral war eine Quelle der Macht und des Glaubens, und Blut eines Dämons, eines Vampirs und eines Magiers daraus getrunken, das konnte einfach nichts Gutes bedeuten.
Kaum war der Gral geleert senkte der Vampir diesen wieder und sah den Hochinquisitor an. „Das ist unglaublich!“
Und mit diesen Worten zerdrückte der Vampir den Gral zwischen seinen Händen und ließ ihn achtlos zu Boden fallen.
Dann, ohne Worte zu benutzen, befehligte der König der Vampire offensichtlich seinen Untertanen den wütenden Werwolf in Ruhe zu lassen. Hastig sprangen die Vampire zurück und Van Helsing betrachtete den brüllenden und um sich selbst herum wirbelnden Werwolf der dereinst Juliano Setp geheißen hatte.
„Na dann schauen wir doch mal!“ sagte der Vampir lässig und verschwand einfach.
Jönsson musste mehrmals blinzeln ehe er den Vampir wieder entdeckte, an einem Ort den er nicht vermutet hätte. Dort hätte er nicht gesucht, doch das plötzliche Verstummen des Werwolfs hatte die Aufmerksamkeit des Hochinquisitors auf sich gezogen. In einem Bruchteil eines Augenblicks hatte der Vampirkönig es geschafft zum Werwolf zu gelangen, diesen am Hals zu packen und in die Höhe zu hieven. Und so zappelte der Werwolf, vollkommen hilflos und scheinbar auch kraftlos umher, in den Händen des Königs der Vampire.
Zufrieden lächelte der Mann der sich selbst Van Helsing nannte. „Das wird ein Spaß!“
Und mit diesen Worten, einfach so, waren der König der Vampire, seine Leibwache, sowie der Werwolf der einmal Juliano Setp gewesen war verschwunden, und nur Sven Jönsson blieb zurück, zusammen mit den Leichen zweier Dämonen und einem sich langsam zu Asche auflösenden Körper der ehemaligen Inquisitoren Bloody Mary.
Der Blutverlust nagte an den Kräften des jungen Hochinquisitors und er war nicht in der Lage sich zu erheben. Er konnte lediglich hoffen, dass ihn bald jemand finden und ärztlich versorgen würde. Und als langsam die Dunkelheit über den Magier kam hörte er in der Ferne das Geräusch von sich nähernden Sirenen und hoffte, dass diese ihm galten.
33
Ich war vom Blitz getroffen worden. Verdammt. Ich war vom Blitz getroffen worden!
VOM BLITZ!
Ich hatte den Blitz kommen sehen, ich hatte gespürt wie er in meine Brust eingedrungen war und wie er aus meinem Rücken wieder ausgetreten war.
Und es ging mir blendend!
Spielte mein Körper verrückt? Spielte mein Nervensystem verrückt? Hatte ich endgültig den Verstand verloren? Und wo war auf einmal Juliano Setp abgeblieben? Hatte ich mir das Ganze nur eingebildet?
Nein!
Mit jedem Moment der Verstrich wuchs das Verständnis über meine Magie, seit dem Moment als ich das letzte Mal mit meinem Vater gesprochen hatte. Und erst jetzt verstand
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