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Blutschwestern

Blutschwestern

Titel: Blutschwestern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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Seinen.
    »Ich kann sie nicht berühren«, stellte Mador fest, doch es schien ihn nicht weiter zu stören.
    »Töte die Menschin, und wirf sie mit der Kette ins Feuer!«
    Mador presste die Lippen zusammen. Xirias Gedankengänge waren noch immer schlicht und einfach … Gut für ihn! »Ich brauche
     noch etwas!«
    Xiria verschränkte die Arme vor der Brust. »Xiria hat Mador die Kette gebracht.«
    »Ich brauche die Letzte der Lalu-Frauen«, beharrte Mador. »Sie und die Kette müssen zusammen vernichtet werden, damit Muruk
     erstarken kann.« Dass er Xirias Gefährten ebenfalls würde töten müssen, verschwieg er geflissentlich.
    »Wo ist die Lalu-Frau? Xiria wird sie töten.«
    »Du kannst sie nicht so einfach finden wie die anderen. Die anderen waren nicht vorbereitet, doch sie wird es sein. Sie wird
     dir entschwinden wie der Wind. Sie ist ein Geistwesen.« Er schüttelte den Kopf und überlegte. »Sie muss nach Dungun kommen
     – und zwar freiwillig!«
    Selbst Xiria begriff, dass dies wohl kaum geschehen würde. »Xi ria hat keine Lust mehr auf Madors Pläne. Sie sieht keinerlei Vorteil für sich darin.«
    »Die Menschen würden alle sterben, wenn Muruk erscheint«, lockte Mador die Greifin.
    Xiria sah erneut zu Lin. Dieses Versprechen erschien ihr überaus verlockend. Sie hasste die Menschen mehr denn je, und sie
     hatte festgestellt, dass sie alles das hasste, was ihren Gefährten noch an die Menschen band. All das sollte fortgespült werden
     – und auch Mador sollte sterben. Noch brauchte sie ihn, sie wusste, dass sich ihr nicht alle Zusammenhänge erschlossen. Diese
     Tatsache ärgerte sie, doch Xiria beruhigte sich, indem sie sich sagte, dass sie noch etwas Zeit brauchte, um zu lernen.
    |409| »Was will Mador, was Xiria tut?«
    Er leckte sich genüsslich über die Lippen, zufrieden, die Greifin noch einmal für seine Pläne gewonnen zu haben. »Führe deine
     Sippe nach Engil und suche Königin Ilana und König Tojar auf! Sage ihnen, dass wir die Tränen Salas, ihre Tochter und den
     Prophezeiten hier in Dungun haben. Biete ihnen an, dass wir ihnen ihre Tochter Lin im Austausch für die letzte Lalu-Frau geben.
     Ich bin sicher, sie ist in Engil und versucht es zu schützen.«
    Lin, die schweigend und zitternd dem Gespräch gelauscht hatte, blickte auf. Eine Mischung aus Hoffnung und Verzweiflung zeichnete
     sich in ihrem Gesicht ab.
    Xiria schüttelte beharrlich den Kopf; Zorn ließ ihr schönes Gesicht im Feuerschein beinahe wie eine hässliche Fratze aufleuchten.
     »Xiria wird die Menschin töten – sie gibt sie ihrer Sippe nicht zurück!«
    Mador hob beschwichtigend die Hände. »Natürlich wirst du das! Du sollst ja nur behaupten, dass sie ihre Tochter zurückbekommen.
     Ich habe nicht vor, sie ihnen zu übergeben.«
    Xiria sah auf Lin herunter, dann zu Mador. Wieder hatte sie etwas Neues gelernt, worüber sie sich bisher niemals Gedanken
     gemacht hatte. Sie verstand mit einem Mal das Prinzip der Lüge und befand es als eine wundervolle Sache. Man konnte Dinge
     anbieten, um etwas zu bekommen, ohne sie wirklich herauszugeben. Sie nickte. »Xiria wird es tun!«, gab sie schließlich ihr
     Einverständnis.
    »Gut!«, stellte Mador zufrieden klar. Er wies auf die zitternde Lin. »Sie bleibt bei mir im Tempel.«
    Xiria schüttelte abermals den Kopf. »Die Menschin kann ebenso gut sterben. Niemand in Engil wird wissen, ob sie lebt oder
     tot ist.«
    »Die Lalu-Frau kann es spüren – du kannst sie immer noch töten, wenn du aus Engil zurückkehrst und meinen Befehl ausgeführt
     hast … Ach, und sag dem Königspaar, dass Mador dich geschickt hat.« Er zweifelte daran, dass die Lalu-Frau so viel Macht besaß,
     doch er wollte lieber sichergehen und Lin noch so lange am Leben |410| lassen, bis er die Lalu-Frau in seiner Gewalt hatte. Immerhin könnte doch noch etwas fehlschlagen, und dann wäre die Tochter
     Tojars und Ilanas vielleicht nützlich. Außerdem war sie sehr hübsch. Der Gedanke, Tojars Tochter zu schänden, erregte ihn.
     Doch dafür müsste erst einmal die verdammte Kette von ihrem Hals entfernt werden. Nun, wenn die letzte Lalu-Frau vernichtet
     wäre, würden auch Salas Tränen ihre Macht verlieren. Xiria brauchte das alles nicht wissen. Er würde sie mit Degan zusammen
     töten, sobald Salas Macht endlich vernichtet wäre.

|411| Salas Licht
    Ilana beobachtete das schöne und gleichzeitig furchterregende Bild von den Stufen des Tempels aus, wo sie Sala angefleht hatte,
     Lin zu

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