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Blutschwestern

Blutschwestern

Titel: Blutschwestern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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Kriegerin aus Engil erzählte, und ich fürchtete die Macht, die es haben wird, wenn es erst geboren ist.« Wieder
     lächelte er schief und entblößte seine hässlichen Zähne. »Aber dann wurde mir klar, dass es ebenso ein Glücksfall für mich
     sein kann, wenn es geboren wird.«
    Ilana sah Karok verwirrt an. War er verrückt geworden?
    Karoks Blicke verharrten auf Mador. »Und du, Krieger der Taluk! War es die Narrheit dieser Königin wert, dass dein Volk ihr
     Blut für sie vergießt?«
    |230| Mador sah zu Boden, antwortete jedoch nicht. Langsam erhob sich Karok aus seinem Thronstuhl und ging auf den Taluk zu. »Ich
     muss dich nicht erst von meinem Blut kosten lassen, um den Hass und die Verachtung in deinen Augen zu sehen für diejenigen,
     welche auch ich hasse.«
    »Ja, ich hasse
sie
«, bekannte Mador mit einem Blick auf Ilana, »jedoch nicht mein Volk.«
    Karok blickte ihm tief in die Augen. »Gut, Krieger der Taluk! Bist du bereit,
sie
zu opfern, um dein Volk zu retten?«
     
    Tojar erkannte Mador, der ihm entgegengelaufen kam, sofort. Er blutete aus einer Wunde über seinem Auge, sein Arm hatte den
     Streich eines Schwertes abbekommen. Böses ahnend lief er Mador entgegen und packte ihn am Arm. Mador stöhnte auf, als Tojars
     Hand seine Wunde berührte.
    »Wo ist Ilana? Habt ihr ihre Schwester gefunden?«
    Mador schüttelte den Kopf. »Königin Ilana ist tot, Tojar. Wir wurden vom Hohepriester in einen Hinterhalt gelockt. Ich habe
     sie gewarnt, ich habe ihr gesagt, wir müssten umkehren, doch sie war wie besessen davon, ihre Schwester zu finden. Das Herz
     von Königin Akari war vergiftet, sie hat Ilana nicht erkannt. Als wir mit ihr fliehen wollten, wurden wir schon von den Kriegern
     Karoks erwartet, die uns den Rückweg versperrten. Sie trieben uns in den Tempel des Muruk, wo der Hohepriester uns bereits
     erwartete.« Mador sah ihn mit Verzweiflung in den Augen an. »Königin Ilana hat plötzlich ihr Schwert gezogen und ist auf den
     Hohepriester losgestürmt. Ich wollte sie zurückhalten und zog ebenfalls mein Schwert, doch ehe ich etwas tun konnte, war sie
     schon bei ihm. Es kostete ihn nur einen Griff an ihre Kehle, und sie war tot.« Mador unterstrich seine Aussage, indem er sich
     an den Hals fasste. »Ich bin geflohen, Tojar. Dieser Hohepriester ist mächtig, er ist mächtiger, als alle Priester Salas es
     zusammen sein könnten. Es mag nicht meine mutigste Tat gewesen sein, doch ich nutzte die Zeit, in der |231| Karok abgelenkt war. Ich hieb mit meinem Schwert auf seine Männer ein und schlug mir den Weg frei. Sie hätten mich beinahe
     eingeholt, doch ich rannte. Ich musste zurückkehren, um dir zu sagen, dass du nun einen aussichtslosen Kampf führst.« Er packte
     Tojar fest bei den Schultern. »Gib den Männern das Zeichen, sich zurückzuziehen, Tojar! Lasse sie nicht hier sterben! Lieber
     in den Bergen von Tali leben, als in Dungun sterben. Der Kampf um diese elende Stadt ist verloren.«
    Tojar sah sich um. Die Masse der Angreifer schien nicht abzunehmen, obwohl sie viele von ihnen niedergestreckt hatten. Er
     dachte an Ilana und fühlte Schmerz in sich aufkommen. Es war ein Fehler gewesen, sie gehen zu lassen. Jetzt war sie tot, und
     seine Männer starben um ihn herum. Kurz dachte er an Madors Hass auf Ilana. War es falsch gewesen, gerade ihn an ihre Seite
     zu stellen? Mador verachtete Ilana mehr als die anderen Männer, doch dafür liebte er ihn, seinen König, bedingungslos. Tojar
     zwang sein Misstrauen gegen Mador nieder und befahl seinen Kriegern den Rückzug. Ilana war verloren, und mit ihr auch die
     Aussicht auf einen Sieg.

|232| Der Ruf nach Engil
    Ilana erwachte in der kalten Tempelhalle auf dem harten Steinboden. Ihr Kopf pochte, und sie erinnerte sich an den Schlag,
     den Mador ihr mit dem Griff seines Schwertes auf Karoks Befehl verpasst hatte. Vor ihren Augen flimmerten tausend Lichter,
     als sie sich aufsetzte. Mador hatte sie verraten! Er hatte sie verraten und niedergeschlagen. Ilana erfasste Hoffnungslosigkeit,
     denn sie wusste, dass Karok ihn hatte gehen lassen, damit er Tojar erzählte, sie sei tot. Tojar wiederum vertraute Mador.
     Was blieb ihm noch anderes übrig, als sich aus Dungun zurückzuziehen und seine Männer zu retten? Der Kampf war verloren. Ilana
     hatte sich vollkommen überschätzt und Karok im Gegenzug unterschätzt. Er war nicht nur ein Diener Muruks, er war auch klug
     und listig. Tojar würde Mador glauben!
    Schwankend kam sie auf die

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