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Blutschwur: Die Rachel-Morgan-Serie 11 - Roman (German Edition)

Blutschwur: Die Rachel-Morgan-Serie 11 - Roman (German Edition)

Titel: Blutschwur: Die Rachel-Morgan-Serie 11 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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nicht, den Kopf zu heben. »Erinnerst du dich, wie du mir gesagt hast, dass ich einen Weg finden würde, ohne Matalina zu leben?«
    Ich riss den Kopf hoch. »Bis ist nicht tot.«
    »Dummes Beispiel«, gab er zu. »Aber ich habe dir damals nicht geglaubt, obwohl ich es hätte tun sollen. Das hätte diese ersten Wochen leichter gemacht. Rache, wir kriegen ihn zurück. Glaub daran. «
    Aber ich wusste einfach nicht, wie ich das schaffen sollte, und ich fühlte mich so hilflos.
    »Oh, Gott sei Dank!«, rief Jenks plötzlich, hob in einer Wolke aus goldenem Staub ab und schoss in den dunklen Flur. Ich wischte mir mit dem Handrücken über die Augen, nur um wieder zusammenzusacken, als ich die Türglocke hörte. Die Pixies verließen einer nach dem anderen den Türrahmen, mit dem Enthusiasmus, den sie nur bei Elfen zeigten.
    »Super«, flüsterte ich, während ich an mir herabsah. Nach meinem Heulanfall unter der Dusche hatte ich nur Socken, Jeans und ein schwarzes T-Shirt angezogen. Ich drehte mich, um einen Blick auf die Uhr über dem Herd zu werfen. Es war nach vier Uhr morgens – ungefähr meine Bettgehzeit –, aber ein Elf wäre jetzt ausgeschlafen und frisch. Ich hatte nichts, was ich Trent oder Quen sagen konnte. Nicht das Geringste.
    Mein Herz machte einen Sprung, als ich Trents Schritte erkannte. Ich setzte mich aufrechter hin und versuchte, nicht ganz so ungepflegt auszusehen, während die Pixierufe lauter wurden. Trent schritt in den Raum. Um ihn wehte ein langer, vom Regen feuchter Mantel, und er wirkte ruhig und konzentriert. In einer Hand trug er eine Tüte aus einer Donut-Bäckerei und eine große Papiertüte, in der anderen einen kleinen Aktenkoffer. Jenks saß auf seiner Schulter und wirkte dort so richtig wie Schnee auf einem Berg. Trent hatte Ceri und Lucy verloren und blieb trotzdem stark. Wenn er es konnte, konnte ich es auch.
    »Rachel«, sagte er und verzog das Gesicht, weil die Pixies so laut schrien. »Ich kann nicht bleiben, aber ich war geschäftlich in der Stadt. Da wollte ich dir das hier vorbeibringen und etwas mit dir besprechen. Ich hoffe, es stört dich nicht, dass ich unangekündigt vorbeikomme.«
    »Nein, das ist okay«, erwiderte ich und warf einen kurzen Blick zur Kaffeemaschine. Ich wollte ihm etwas anbieten, aber ich hatte noch keine neue Kanne gekauft. Ständig hielt mich etwas davon ab. Meine Brust tat weh, als ich zum Kühlschrank schaute, auf dem Bis gewöhnlich saß.
    Jenks warf mir einen mahnenden Blick zu, dann hob er von Trents Schulter ab. »Lasst mich meine Kinder rausschaffen.« Seine Stimme wurde lauter. »Hey! Wie oft habe ich euch schon gesagt, dass ihr die Schnürsenkel in Frieden lassen sollt!«
    Trent senkte den Kopf und bewegte die Füße. Drei Pixies flogen kichernd auf Knöchelhöhe zur Tür. Jenks folgte in ihrer Staubspur, und sofort sank der Lärmpegel.
    Offensichtlich erleichtert trat Trent tiefer in den Raum und stellte den Aktenkoffer ab, bevor er die Tüte mit Do nuts auf die Kücheninsel legte und die Papiertüte mit einem Knall auf dem Tisch abstellte. Er blieb vollkommen unbeweglich stehen, und ich sah auf. »Geht es dir gut?«
    Ich schloss den Dämonentext und schob ihn in die Mitte des Tisches. »Nein.«
    Trent ließ seinen regennassen Hut auf den Tisch fallen und zog mehrere ledergebundene Bücher in seltsamen Formaten aus der Papiertüte. »Es war eine schwere Nacht.«
    Ich konnte ein sarkastisches Lachen nicht unterdrücken. Ku’Sox hatte mit Trents Tochter vor seiner Nase herumgewedelt und ihn vor eine schreckliche Wahl gestellt. Ein Minderjähriger, der unter meiner Aufsicht stand, war entführt worden. Bis war erst fünfzig Jahre alt. Er hätte nicht einmal anwesend sein sollen. Wieder traten mir Tränen in die Augen. Ich hielt die Luft an, um nicht noch einmal vor Trent zu weinen. »Schau mich an«, sagte ich in dem Versuch, meine Tränen herunterzuspielen, während ich mir über die Augen wischte. »Ich bin so ein Baby. Ich kann einfach nicht aufhören zu heulen.«
    »Es ist okay«, antwortete er. Er stand neben mir am Tisch und faltete sorgfältig die Tüte zusammen.
    »Nein, ist es nicht«, widersprach ich. Trent kam zu mir und legte mir eine Hand auf die Schulter. Seine Schnürsenkel waren offen. Ich sah auf und zuckte überrascht zusammen, als er in die Knie ging, um mit mir auf Augenhöhe zu sein. Ich erkannte in seinem Blick denselben Schmerz, den auch ich empfand. »Ich meinte, es ist okay zu weinen«, sagte er. Erst da dachte ich

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