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Blutschwur: Die Rachel-Morgan-Serie 11 - Roman (German Edition)

Blutschwur: Die Rachel-Morgan-Serie 11 - Roman (German Edition)

Titel: Blutschwur: Die Rachel-Morgan-Serie 11 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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zusammenpassen«, erklärte ich. »Er weiß, dass du die Planungsprobleme absichtlich einfädelst – hast du geglaubt, er würde nichts unternehmen?«
    Nur sein Auge zuckte, aber das reichte mir, um ihn zu durchschauen. »Sei ein bisschen nachsichtiger mit ihm«, sagte ich. Er gab sein vorgespieltes Desinteresse auf, um mich böse anzustarren. »Quen hat deine Abschlussball-Verabredung überprüft und dich zum Amt gefahren, damit du deinen Führerschein abholen kannst. Er macht sich Sorgen um dich, okay?«
    Trent runzelte die Stirn, offensichtlich nicht bereit, das zu glauben. Ich konnte fühlen, dass die Reporter uns beobachteten. Seine Augen huschten ebenfalls hinüber, und langsam öffneten sich seine Hände wieder. Er atmete tief durch und setzte ein falsches Lächeln auf, aber ich hatte nicht das Gefühl, dass irgendwer ihm das abnahm. Er war drauf und dran, einfach abzuhauen. Ich packte seinen Ellbogen.
    »Trent, ich habe abgelehnt«, sagte ich leise. Seine Augen schossen von meinen Fingern an seinem Arm nach oben, um meinen Blick einzufangen. »Ich habe ihm gesagt, dass du keinen Babysitter brauchst. Dass er dich unterschätzt und du fähig bist, auf dich selbst achtzugeben. Er bemüht sich, es zu akzeptieren. Aber es fällt ihm schwer, nachdem er ein Jahrzehnt lang auf dich aufgepasst hat. Du könntest vielleicht eine Weile etwas weniger aufsässig sein.«
    Trents Wut löste sich in Luft auf. »Aufsässig?«, meinte er, dann traten wir beide einen Schritt beiseite, weil die Kerle mit den Staubsaugern vorbeiwollten. »Ist das deine Wortwahl oder seine?«
    »Meine«, erklärte ich, erleichtert, dass ich nicht versucht hatte, ihn anzulügen. »Ich erkenne Aufsässigkeit, wenn ich sie sehe. Komm schon«, drängte ich und ließ ihn los. »Lass den armen Kerl sich doch langsam an deine Unabhängigkeit gewöhnen, statt ihn dazu zu zwingen. Irgendwie ist es doch auch cool, oder? Dass er dich so liebt?«
    Wieder wirkte er überrascht und verlegen. »Danke«, erwiderte er. Seine Augen glitten über den Raum hinter mir, aber als sein Blick wieder auf mir landete, war sein Lächeln ehrlich. »So habe ich es noch nie gesehen.«
    Mein Herz machte einen Sprung, als Trent den Kopf beugte, um sich reuig das Kinn zu reiben, und ein seltsames Gefühl breitete sich in meinem Bauch aus. Hinter mir beleuchteten die hellen Scheinwerfer des Fernsehteams die menschliche Tragödie fest wie die Sonne Afrikas, gaben sie in einer unangenehmen Wildheit preis, die daran erinnerte, wie einer Gazelle der Bauch aufgerissen wurde. Und trotzdem fiel es mir schwer, den Blick abzuwenden.
    Ich holte Luft, um ihm zu sagen, dass er mich jederzeit anrufen konnte, wenn er Rückendeckung brauchte, aber im letzten Moment verließ mich der Mut. Stattdessen stellte ich mich nervös wieder neben ihn. Ein Gefühl der Distanz machte sich zwischen uns breit. »Du gehst.«
    »Ähm, ja«, antwortete er offensichtlich überrascht. »Diese Reporterin beäugt mich, und ich will kein Interview geben.«
    Ich nickte verständnisvoll. Sobald er verschwand, würde ich mich eilig auf der Suche nach Nina in die andere Richtung davonmachen. Vielleicht würden sie mich den Tatort sehen lassen, wenn Felix darum bat.
    »Rachel«, sagte Trent plötzlich. Ich riss meinen Blick von dem leeren Flur zwischen Küche und Schlafzimmern los. »Sei vorsichtig. Es könnte MegPaG sein, selbst wenn Felix das Gegenteil behauptet.«
    Wütend nickte ich. Wer auch immer das tat, wusste, dass ich ein schwieriges Ziel war, also entführten sie stattdessen Babys. Feiglinge.
    Trent wollte gehen, aber ich streckte ihm die Hand entgegen. »Aber sei du auch vorsichtig. Wenn diejenigen, die diese Kinder entführen, von dem Enzym wissen, dann wissen sie auch, dass du der Einzige bist, der eine dauerhafte Heilung herbeiführen kann.« Könnte ich je für ihn arbeiten?, fragte ich mich, während er meine Hand musterte. Ich erinnerte mich daran, wie befriedigend es gewesen war, mit ihm die MegPaG-Sektion von Cincinnati zur Strecke zu brin gen. Und ich dachte an das zweistündige Gespräch bei Kaffee und Kuchen danach. Es war wundervoll gewesen. Aber ich war mir nicht sicher, ob ich Befehle von ihm annehmen konnte, und ich bezweifelte, dass er je lernen konnte, anders zu sein. Ich war mir nicht ganz im Klaren darüber, ob es mir gefallen würde, falls er sich änderte. Verdammt, ich mag ihn, und irgendwie tut es weh, das zuzugeben.
    Für einen Moment beäugte Trent meine Hand, dann nahm er sie, nur um

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