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Blutschwur: Die Rachel-Morgan-Serie 11 - Roman (German Edition)

Blutschwur: Die Rachel-Morgan-Serie 11 - Roman (German Edition)

Titel: Blutschwur: Die Rachel-Morgan-Serie 11 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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Kirche zu werden – selbst wenn es ihr Clan gewesen war, der Jenks’ Ehefrau getötet hatte. Vielleicht hatte es etwas damit zu tun, dass die Fairy nun keine Flügel mehr hatte, aber ich ging auch davon aus, dass Jenks ihren Mut bewunderte.
    »Euer Dad s-sagt, ihr s-sollt nach drauß-sen gehen«, lispelte sie um ihre langen Zähne, das Gesicht nach oben gerichtet, wo der lautstarke Kampf stattfand. »Ihr beschämt euch s-selbst!« Mit einem angewiderten Knurren stach sie Rex in die Seite, als die Katze sich schnurrend an mir rieb, um einen Leckerbissen zu bekommen. »Raus-s!«, brüllte sie nach oben. »Jetz-zt!«
    Mein Kopf brummte von ihrem Geschrei, aber immerhin, ungefähr die Hälfte der Kinder setzte sich in Richtung Flur in Bewegung, wobei sie sich immer noch mit Maiskörnern aus Schleudern beschossen. Jemand kreischte, als ein Same durch seinen Flügel sauste, und die geschrienen Drohungen wurden ernster, als die Mädchen sich gegen die Jungen verbündeten. Ich hörte ein scharfes Geräusch, als ein Korn meinen größten Zaubertopf traf und auf mich abgelenkt wurde. Ich kniff die Augen zusammen. Jenks ließ seinen Kindern ziemlich viele Freiheiten, seit ihm bewusst war, dass ungefähr die Hälfte von ihnen bei wärmerem Wetter losziehen würde, um sich ein eigenes Zuhause zu suchen.
    »In Ordnung, ihr alle!«, schrie Jenks, als er mit einer genervten roten Staubspur hinter sich in die Küche flog. »Ihr habt Belle gehört. Raus, bevor ich euch die Flügel nach hinten biege! Falls euch kalt wird, zieht die langen Unterhosen an, die Belle für euch gemacht hat, aber ich möchte euch draußen an den Grenzen sehen! Jumoke, verarzte deine Schwester. Du hast sie verletzt, du versorgst sie. Und sei nett zu ihr, oder du hast Mitternachtswache mit Bis, egal, wie kalt es ist!«
    Ich warf mein Küchentuch weg und wechselte einen erschöpften Blick mit Belle, als die Masse der Pixies sich unter lautstarken Beschwerden aus der Küche, quer durch den Flur und dem Klang nach aus dem Wohnzimmerschorn stein ergoss. Jumoke, Jenks’ einziger dunkelhaariger Sohn, half dem Pixiemädchen mit dem Loch im Flügel. Stoisch ertrug er die Beschimpfungen, mit denen die Achtjährige ihn bedachte. Nächstes Jahr wäre sie wahrscheinlich schon auf sich selbst gestellt, ausgewachsen und bereit, eine Familie zu gründen. Es war offensichtlich, warum Jumoke den Garten noch nicht verlassen hatte. Schwarzhaarige Pixies wurden oft von ihrer eigenen Art getötet. Er zumin dest würde bleiben.
    Belle stieß Rex die Fersen in die Seite und folgte ihnen nach draußen. Es war zu kalt für Fairys, aber solange sie auf Rex saß, würde es ihr gut gehen. Die Katzenklappe quietschte. Im selben Moment landete Jenks in einer roten Wolke auf dem Wasserhahn. Von dort aus konnte er den Garten und seine Kinder beobachten, die sich in der feuchten Frühlingsnacht verteilten. Er stand breitbeinig mit in die Hüften gestemmten Händen da, aber trotzdem schien er sich mehr Sorgen um Jax zu machen als um den Lärm seiner restlichen Brut.
    Belles Einfluss zeigte sich an unerwarteten Stellen. Jenks sah heutzutage nicht mehr so sehr aus wie Peter Pan. Er trug immer noch die engen Hosen und das Gartenschwert an der Hüfte, mit dem er Vögel vertrieb, aber sein üblicher grüner Gartenmantel war einer schicken vielfarbigen Jacke mit Rockschößen und orangefarbener Weste gewichen. Die hatte Belle gemacht. Mit seinem lockigen blonden Haar, dem durchtrainierten Körper, den engen Stiefeln, den breiten Schultern und den schmalen Hüften gab er ein attraktives Bild ab. Seine Libellenflügel bewegten sich so schnell, dass sie kaum sichtbar waren, als er das Leuchten seiner Kinder im Garten beobachtete. Obwohl seine Füße nie den Wasserhahn verließen, wurde das Surren seiner Flügel lauter, als der ungefähr katzengroße Schatten von Bis sich der Schar anschloss; dann entspannte er sich.
    »Danke«, sagte ich erleichtert und trug mein Sandwich zum Tisch. »Auf mich hören sie nicht.«
    Mit einem Stirnrunzeln flog Jenks zur Kücheninsel. Dabei rieselte kränklich grüner Staub auf den Käse und ließ ihn kurz aufleuchten. »Auf mich hören sie auch nicht.«
    Das war eine nicht allzu subtile Anspielung auf Jax. Nicks plötzliches Auftauchen hatte uns allen die Laune verhagelt. Angespannt rutschte ich hin und her, um in dem Kleid eine bequemere Position zu finden, bis ich schließlich schräg zum Tisch saß. Meine Tasche und das Schultertuch lagen auf Ivys leerem Platz, in

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