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Blutschwur: Die Rachel-Morgan-Serie 11 - Roman (German Edition)

Blutschwur: Die Rachel-Morgan-Serie 11 - Roman (German Edition)

Titel: Blutschwur: Die Rachel-Morgan-Serie 11 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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und zwar sehr. »Nicht ernst genug.«
    Das hatte ich bereits gemerkt, aber nur deswegen wäre Trent nicht hier. »Wie viele Babys sind weg?«, fragte ich. Dann verzog ich das Gesicht, als die Mutter ihr Taschentuch in der Faust zerknüllte. Ihre Augen waren rot und wund. »Bis auf dieses jetzt, meine ich. Die Medien sprechen von drei.«
    Mit in die Ferne gerichtetem Blick flüsterte Trent: »Insgesamt acht über die Vereinigten Staaten verteilt, aber die I. S. bestätigt nur die, von denen die Presse erfährt. Die Entführung vor dieser waren die Zwillinge eines bekannten Politikers. Sie waren über einen Monat alt. Die Eltern sind am Boden zerstört. Sie wissen nicht, warum ihre Kinder überlebt haben. Die meisten entführten Babys sind männlich, was seltsam ist, weil das weibliche Geschlecht von Natur aus widerstandsfähiger ist.«
    Deswegen war er hier. Ich zog die Augenbrauen hoch, als er sich zu mir umdrehte und flüsterte: »Ich bin es nicht. Jemand verabreicht ihnen das Enzym, das die zerstörerische Wirkung der Rosewood-Gene hemmt. Sonst hätten sie niemals so lange überlebt. Und jetzt, da der- oder diejenige weiß, dass es klappt, kommt er oder sie zurück und stiehlt die behandelten Kinder.«
    Mir wurde schlecht, als ich mit einer Mischung aus Schmerz und Schuldgefühlen ins Wohnzimmer sah. »MegPaG?«
    Er schüttelte den Kopf. »Felix sagt Nein.«
    Diese Information war im besten Falle fraglich, aber bis ich etwas anderes hörte, würde ich sie glauben. »Nun, wer weiß sonst noch, dass diese Babys Dämonenmagie entzünden können?«
    Trent sah den Flur entlang, als wollte er von hier verschwinden. Er war müde, aber das bemerkte ich nur, weil er mir gegenüber offen war. »Jeder hätte es sich zusammenreimen können – jetzt, wo allgemein bekannt ist, was du bist.« Sein Blick landete wieder auf mir, mit hilflosem Bedauern darin. »Die einzige Überlebende des Rosewood-Syndroms ist zufällig ein Dämon? Vielleicht hatten wir sogar Glück, dass es überhaupt so lange gedauert hat. Aber dass ein Enzym die Kinder am Leben halten kann?« Er presste die Lippen aufeinander. »Das weiß nur eine Handvoll Personen, und die meisten davon arbeiten für mich.«
    Schweigend zwang ich mich dazu, meine Arme entspannt hängen zu lassen. Die Seide meines Kleides raschelte.
    »Das ist nicht gut«, sagte Trent so leise, dass ich ihn kaum verstand.
    »Ehrlich?«
    Zwischen uns breitete sich Schweigen aus, nicht gesellig, aber auch nicht unangenehm. Das Fernsehteam schien die Zelte abzubrechen, und die I. S.-Agenten wurden lauter. Es war ein letzter Versuch, noch einmal gefilmt zu werden, bevor die Kameras verschwanden. Ich schaute auf Trents nervös wippenden Fuß und zog die Augenbrauen hoch.
    Trent zog eine Grimasse und hörte auf zu zappeln. »Du siehst gut aus heute Abend«, sagte er und überraschte mich damit. »Ich bin mir nur nicht sicher, ob ich deine Haare lieber offen oder geflochten mag.«
    Ich errötete und berührte den lockeren Zopf, zu dem Jenks’ Kinder meine Haare geflochten hatten. Er war noch feucht vom Nebel. »Danke.«
    »Und, hattet du und Quen ein schönes Abendessen?«, fragte er und brachte mich damit noch mehr durcheinander. »Carew Tower, richtig?«
    »Um genau zu sein war es nur ein Drink an der Bar, aber ja, es war der Carew Tower.« Verwirrt packte ich meine Tasche fester. »Wie hast du das erraten?«
    Seine Fußspitze scharrte über den Boden, was mir verriet, dass er einerseits befriedigt, andererseits aber immer noch verärgert war. »Du riechst nach angeschlagenem Messing. Das bedeutete entweder Carew Tower oder die kleine Sandwich-Bar an der Vine. Die mit der alten Fuß bank.«
    Ich blinzelte. Wow. »Oh«, meinte ich, während ich darüber nachdachte, was ich sagen sollte. »Ja. Wir waren im Carew Tower.« Ich sah an meinem Kleid herunter, das so offensichtlich nicht zu einer Sandwich-Bar passte.
    Trent stellte sich neben mich, so nahe, dass ich seinen Duft von zerdrücktem Gras unter seinem Aftershave riechen konnte. Zusammen beobachteten wir, wie die Reporterin ihr Interview mit der Krankenschwester beendete. Ihn so nahe neben mir zu fühlen, war fast schlimmer als sein vorwurfsvoller Blick. »Ihr habt über mich gespro chen.« Seine Stimme war ein wenig zu hoch, sein Blick starr ans andere Ende des Raums gerichtet. Saurer Wein und Zimt gesellten sich zu der Duftmischung, die von ihm ausging.
    »Quen hat mich gebeten, für ihn einzuspringen, wenn eure Zeitpläne nicht

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