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Blutschwur: Die Rachel-Morgan-Serie 11 - Roman (German Edition)

Blutschwur: Die Rachel-Morgan-Serie 11 - Roman (German Edition)

Titel: Blutschwur: Die Rachel-Morgan-Serie 11 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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dunkel – doch vor mir hing Pixiestaub in der Luft wie Mondlicht. Er zog eine Spur zum Gehweg, der an den Mülleimern vorbeiführte, und verschwand um die Ecke.
    Atemlos folgte ich der Staubspur. Das Quietschen von Reifen brachte mich abrupt zum Stehen. Ich stützte mich an einer Mülltonne ab und beobachtete, wie ein blauer Ford-Truck mit qualmenden Reifen davonraste. Wut stieg in mir auf, aber wirklich sicher war ich mir erst, als er über einen Bremshügel fuhr und dabei die Beifahrertür aufschwang.
    Nick.

3
    Die Küche war hell erleuchtet und vom Lärm der Pixies er füllt. Mit einer schnellen Bewegung schaltete ich die Kaffee maschine an, bevor ich mich wieder meinem Sandwich zuwandte. Die Küche war ein ziemlich großer Raum, neu eingerichtet mit Edelstahl-Arbeitsflächen, zwei Herden und dem alten Kühlschrank meiner Mom mit dem automatischen Eiswürfelspender in der Tür. Meine Zaubersachen hingen über der Kücheninsel. Die Kupfertöpfe und keramischen Zauberlöffel sorgten dafür, dass der Raum kaum noch aussah wie die industrielle Küche im hinteren Teil einer Kirche, was er ursprünglich gewesen war. Ivys massiver Holztisch, an dem sie den Großteil ihrer Recherchearbeit erledigte, war deprimierend leer. Sie war schon die ganze Woche weg, um Glenn und Daryl in Flagstaff dabei zu helfen, sich in ihren neuen Wohnungen einzurichten.
    In meinem Abendkleid stand ich an der Arbeitsfläche, umgeben von Aufschnitt, Saucen und einer halbleeren Flasche Cola. Ich biss die Zähne zusammen und wünschte mir inständig, die Pixies würden verschwinden. Sie spielten zwischen den hängenden Kupfertöpfen und verursachten mir damit Kopfweh. Kupfer war eines der wenigen Metalle, das sie nicht verbrannte, und sie liebten es, dagegenzuknallen. Es war schon schlimm genug gewesen, Jenks von den entführten Rosewood-Babys zu erzählen, aber dass auch noch Nick etwas damit zu tun hatte, hatte uns beide in schlechte Laune versetzt. Und seine Kinder machten das nicht besser. Nick. Wenn es irgendjemanden gab, der mich schon dadurch aufregte, dass er nur atmete, dann war er es.
    Der selbsterklärte Dieb hatte mir einst seine Liebe gestanden, und soweit er überhaupt jemanden lieben konnte, hatte er es wahrscheinlich ernst gemeint. Doch auf jeden Fall liebte er Geld und die Sicherheit, die in seinen Augen damit einherging, noch mehr. Ich war fest davon überzeugt, dass er den ganzen Ärger, den er mir gemacht hatte, für gerechtfertigt hielt. Ich hatte ihm schon lange nicht mehr vertraut, aber als er mich und Trent im selben Atemzug betrog, hatte ich ihn abgeschrieben. Und es machte mich wütend, dass er Jenks’ ältesten Sohn Jax zu einem Leben voller Verbrechen und Mühsal verlockt hatte.
    Ich hatte nichts mehr von Nick gehört, seitdem er sich selbst – und wahrscheinlich auch Jax – aus Trents Hochsicherheitszelle gezaubert hatte. Das hatte nur ein Dämon schaffen können. Mir war es egal, ob Nick bei einem Dämon in der Schuld stand, aber mich interessierte durchaus, wer jetzt seine Kette hielt – und warum er sich wieder auf dieser Seite der Kraftlinien aufhielt und Rosewood-Babys stahl.
    Das riesige Messer, das Ivy immer offen liegen ließ, um Vertreter zu erschrecken, war zu groß, um damit mein Sandwich sinnvoll zu schneiden, aber ich benutzte es trotz dem. Dann knallte ich es auf die Arbeitsfläche, als ein getrocknetes Maiskorn über meinen Kopf hinwegschoss und an der Wand abprallte.
    »Jenks!« Bei meinem Schrei bewegte sich eine Haarsträhne. »Deine Kinder treiben mich in den Wahnsinn!«
    Aus dem Altarraum, der unser Wohnzimmer war, hörte ich ihn rufen: »Verschwindet aus der Küche!«
    Sicher. Damit ist es erledigt. Mit einem Stirnrunzeln legte ich mein Brot auf eine Serviette. Kleine Wassertropfen vom Salat sprenkelten das Papier.
    Ich griff gerade nach der Küchenrolle, als Belle sich in die Küche schob. Sie ritt auf Rex, als wäre er ein Elefant. Die Fairy hatte ihre Füße hinter Rex’ Ohren geschoben und tippte die Katze jedes Mal mit ihrem Bogen an, wenn Rex sich hinsetzen wollte, um sie nach hinten abzuwerfen. Die orangefarbene Katze änderte ihre Meinung und wand sich stattdessen um meinen Knöchel. Belle bildete mit ihrem für Fairys typischen schmalen, bleichen Gesicht in der farbenfrohen Pixiekleidung einen seltsamen Kontrast. Ich hätte nie geglaubt, dass Jenks zulassen könnte, dass eine Fairy in seinem Garten lebte. Aber die kleine Kriegerin hatte es irgendwie geschafft, zu einem Teil der

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