Blutschwur: Die Rachel-Morgan-Serie 11 - Roman (German Edition)
an, und in ihren schwarzen Augen stand reiner Wahnsinn. Der weibliche Dämon hatte Ivy auf den Boden gedrückt und presste ihr den Griff ihres Stabes auf die Kehle. Ivy lag mit weit aufgerissenen, vollkommen schwarzen Augen da. Verängstigt umklammerte sie den Stab, ohne ihn bewegen zu können. Jenks schoss mit dem Schwert nach unten, und ich schrie eine Warnung, als Newt eine Geste in seine Richtung machte.
Jenks wurde nach hinten geschleudert, und seine Flüche verstummten, als er gegen den Kühlschrank prallte und nach unten rutschte.
»Stopp!«, schrie ich, während ich bereits die Linie anzapfte. Newt löste eine magiegefüllte Hand von ihrem Stab.
Damit hatte Ivy eine Chance. Sie wand sich unter der Waffe heraus und stürzte sich auf ihr Katana-Schwert. Newt verzog das Gesicht, wandte sich wieder meiner Mitbewohnerin zu und schlug ihr den Stock gegen die Schläfe. Das Holz traf mit einem dummen Knall auf Ivys Schädel, und der lebende Vampir brach zusammen.
Oh Gott. Ivy!
»Eindringling!«, schrie Belle vom Boden. Newt richtete den schwarzen Ball des Todes in ihrer Hand von mir auf die Fairy. Die weiße Robe der Dämonin wehte elegant um sie herum.
»Newt, hör auf!«, schrie ich und warf mich vor Belle, um die Magie abzufangen. Ich riss einen Schutzkreis hoch. Doch Newts Magie durchschlug ihn einfach und traf mich in die Brust. Ich fiel und hätte dabei fast die kleine Frau zerquetscht, die ich beschützen wollte.
Ich rollte mich zu einem Ball zusammen, weil alles in mir sich verkrampfte. Ich trat wild um mich, während ein Fluch mich durchfuhr, der sich anfühlte, als würde er meine Wirbelsäule zerreißen. Newt riss mich nach oben und drückte mich gegen den Küchentisch.
»Nicht!«, keuchte ich, als Belle den Schlachtruf einer Amazonenkriegerin von sich gab. »Belle, hör auf!«
Newts schwarze Augen bohrten sich in meine, voller Wildheit und Leben. Sie trug ihre neuerdings roten Haare stachelig und über den Ohren kurzrasiert. Ihre Finger vergruben sich in meinen Haaren, als sie meinen Kopf nach hinten zwang, während sie mir gleichzeitig ihren Stab gegen die Kehle presste und mich damit auf die Tischplatte drückte. Offensichtlich war bei ihr eine Sicherung durch gebrannt. Hat sie sich an etwas erinnert oder etwas ver gessen?
»Belle, nein!«, schrie ich, als die Fairy sich auf dem Hängeregal aufrichtete, um sich auf Newt zu werfen.
»Immolerate!«, knurrte Newt, ohne sich auch nur umzusehen.
Eine Druckwelle löste sich von dem weiblichen Dämon, und ich blinzelte, als mir die Luft aus der Lunge gepresst wurde. Belle war verschwunden, und ich verfiel in Panik. Ich konnte meine Beine nicht bewegen, aber sie brannten wie Feuer.
»Ich muss dich jetzt umbringen«, sagte die wahnsinnige Dämonin. Ich keuchte, als sie ihren Stab fester auf meine Kehle drückte. »Und es ging mir gerade so gut. Wenn ich es nicht tue, werden sie glauben, dass ich für all das verantwortlich bin!«
»Schön. Wunderbar. Aber verletz meine Freunde nicht«, keuchte ich, während ich mich bemühte, sie von mir zu schieben. »Bitte.«
Ihr Gesicht entspannte sich, und ihre Schultern sackten nach unten. »Deine Freunde nicht verletzen?«
»Bitte.« Meine nach Halt suchenden Finger berührten Newts Haare. Wären sie ein wenig länger gewesen, hätte ich sie packen können. »Meine Freunde. Belle – die Fairy – ist eine große Kriegerin. Sie beschützt die Pixiekinder, die hier leben. Jenks muss am Leben bleiben, um Ivy zu helfen. Ivy versucht, mit ihrer Schuld zu leben. Bitte ruinier sie nicht. Ihre Seele ist so wunderschön.«
Die Glut in Newts Augen verblasste etwas, und verwirrt zog sie sich ein wenig zurück. Dankbar schnappte ich nach Luft. »Und hilf Bis«, sagte ich, während meine Hände auf ihrem Stab landeten, um vielleicht ein wenig mehr Platz zwischen uns zu bringen. Doch ich schaffte es nicht. Meine Arme fühlten sich an, als stünden sie in Flammen. »Wenn du mich schon umbringen musst, würdest du Bis helfen? Könntest du mir diesen Gefallen tun? Er hat Besseres verdient, als den Rest seines Lebens mit Ku’Sox zu verbringen. Er ist noch ein Kind.«
»Bis?«
Newt war verwirrt. Ich sprach einfach weiter. »Und bring Al seinen Kokon.« Mein Blick huschte zum Fenster. Ich konnte den Schmetterlingskokon nicht sehen; der Winkel stimmte nicht. »Er liegt direkt dort auf dem Fensterbrett«, sagte ich, während ich darum betete, dass Newt sich um drehte, um hinzusehen. »Al glaubt, er könnte nicht mehr flie
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