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Blutschwur: Die Rachel-Morgan-Serie 11 - Roman (German Edition)

Blutschwur: Die Rachel-Morgan-Serie 11 - Roman (German Edition)

Titel: Blutschwur: Die Rachel-Morgan-Serie 11 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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sich ein Berg, den ich nicht erkannte. Neben ihr stand Ellasbeths Mutter. Beide Frauen wirkten wild und frei. Sie trugen Blumen im Haar, und ihre Augen funkelten teuflisch. Anscheinend war es aufgenommen worden, bevor sie nach Cincinnati gekommen waren. Ich fragte mich, wer das Foto wohl geschossen hatte, dann entdeckte ich, dass ich das Lächeln der Frauen auf dem Bild erwi derte. »Du hast ihr Gesicht«, sagte ich leise, dann wurde ich rot.
    Trent setzte mit einem hörbaren Klicken den Deckel auf die Teekanne. Er trug sie zum Feuer und stellte sie davor in den Kamin. In der anderen Hand trug er einen Wasserkessel, den er an einen Haken hängte und über die Flammen schob. »Das wird eine Weile dauern. Hier draußen gibt es keinen Strom.«
    »Ich hab’s nicht eilig.« Kein Strom bedeutete, dass es keinen Zugang von außen gab, wenn ein Schutzkreis geschlossen wurde. Diese Hütte war mehr als nur ein Rückzugsort; sie war eine Zauberfestung. Plötzlich bemerkte ich, dass Trents Blick auf das Foto gerichtet war, und ich streckte den Arm aus, um es zurück neben die Kerze auf den kleinen Tisch zu stellen. »Bringst du oft Leute hierher?«
    Trent setzte sich vorsichtig in den anderen Sessel. Seine Augen huschten durch den Raum, in dem Versuch, ihn so zu sehen, wie ich ihn sah. »Nicht oft, nein.«
    Vielleicht sogar nie. Ich wartete, dann verzog ich das Gesicht, als mir klar wurde, dass er nicht mehr sagen würde. »Ähm, bist du bereit für den Fluch?«, fragte ich, und sein Atem stockte für einen Moment.
    »Wenn du bereit bist.«
    Trent war heute Abend irritierend einsilbig. Er war verschlossen und ein wenig steif, aber ich machte ihm keine Vorwürfe deswegen. Schließlich hatte ich vor, ihn zu verfluchen – selbst wenn es nur ein Fluch war, um seine Hand zu heilen. Ich hatte den Zauber selbst unter Als Aufsicht zu sammengerührt, und ich war mehr als nur ein wenig nervös.
    Trent glitt in seinem Sessel nach hinten, als ich meine Tasche auf den Schoß zog und darin nach meinem Anrufungsspiegel suchte. Meine Fingerspitzen kribbelten, als ich das Glas berührte. Vorsichtig zog ich ihn heraus und legte ihn auf meine Knie. Ich hatte den Fluch im Verlauf einer Woche vorbereitet und in Als privatem Abteil im Kollektiv gespeichert. Ich musste nur eine Kraftlinie anzapfen, das Kollektiv finden und das magische Wort sagen, um den Fluch zu aktivieren. »Falls es nicht funktioniert …«, setzte ich an, aber Trent wedelte abwehrend mit der Hand.
    »Rachel, du hast Winona wieder in einen Menschen verwandelt. Du kannst meine Finger heilen.«
    Ich war mir da nicht so sicher. Ich lehnte mich für einen Moment im Sessel zurück, dann rutschte ich wieder vor an die Kante. Meine Knie schmerzten, weil die Magie des Anru fungsspiegels meinen Aufenthaltsort identifizierte. Wie eine Blume, die sich nach der Sonne reckt, streckte sich die Magie nach der Linie, die nur wenige Meter entfernt vorbeifloss.
    »Es sollte nicht wehtun«, fügte ich hinzu. Meine Finger waren glitschig vor Schweiß. »Falls du doch Schmerzen hast, sprich einfach noch einmal das Anrufungswort, und der Fluch wird sich umkehren. Zumindest, solange er noch nicht versiegelt ist. Okay?«
    Trent nickte mit zusammengebissenen Zähnen.
    Ich holte tief Luft, dann atmete ich tief durch und griff sanft nach der Linie. Meine Finger zuckten auf dem Glas, als die Energie mit eisiger Geschwindigkeit in mich floss. Die Kraftlinien schmeckten schmerzvoll scharf, seitdem ich sie alle durchtaucht hatte – als wären sie viel klarer geworden. Das Glas brummte von unzähligen Gesprächen, ein ständiges Flüstern am Rande meines Bewusstseins, ein Aufwallen und Abfallen von Macht, während die Dämonen sich täglich plagten, ihre Langeweile zu besiegen. Das Kollektiv vermittelte Wärme und schien ausnahmsweise einmal friedlich. Ich schloss die Augen, als die Hitze des Feuers sich mit der Trägheit nach einem Adrenalinstoß verband, die immer noch im Kollektiv schwebte und benommene Zufriedenheit verbreitete. Oh, wenn es nur so bleiben könnte.
    Ich ließ die Wärme hinter mir und drängte einen kleinen Teil meiner Gedanken in Als Vorratskammer. Schockiert bemerkte ich, dass meine Muskeln jede Spannung verloren. Trägheit überwältigte mich, und ich fragte mich, ob Al gerade schlief. So etwas hatte ich noch nie gespürt, wenn ich Zauber in Als privatem Abteil speicherte oder sie von dort abrief. Das Kollektiv war so aufgebaut, dass private Flüche in privaten Räumen gespeichert

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