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Blutschwur: Die Rachel-Morgan-Serie 11 - Roman (German Edition)

Blutschwur: Die Rachel-Morgan-Serie 11 - Roman (German Edition)

Titel: Blutschwur: Die Rachel-Morgan-Serie 11 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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»Vielleicht können wir das auch mit Anrufungsspiegeln schaffen.«
    Ich zuckte zusammen, als er nach meiner Hand griff, um mir den Ring abzunehmen. In seinem Blick lag ein Schmerz, der nichts mit mir zu tun hatte. Mein Herz raste. Ohne zu wissen warum, ballte ich die Hand zur Faust. Al sah auf, und als er erstarrte, erkannte ich, dass in meinem Blick Panik stand. »Ähm, für mich geht es«, erklärte ich angespannt. »Wenn du damit klarkommst.«
    Seine Lippen zuckten. »Ich hatte nicht erwartet …«
    »Was?«, drängte ich, als der Satz abbrach.
    »… dass es genau meinen Erinnerungen entspricht«, erklärte er säuerlich und ließ meine Hand fallen. »Los. Lass mich wissen, wenn du außerhalb der Linie in der Realität stehst. Wie ich schon gesagt habe, die Ringe funktionieren wie ein Anrufungsspiegel.«
    Er wandte sich abwartend ab. Ich zögerte. Er starrte über die zerstörte Landschaft des Jenseits hinweg und dachte an jemanden. Ich konnte es in seinen Gedanken fühlen, empfand die Sehnsucht nach etwas, das er vor so langer Zeit verloren hatte, dass er inzwischen fast vergessen hatte, dass er es vermisste.
    Ich bewegte mich leicht, und er versteifte sich. Dann drehte ich den Ring auf meinem Finger und trat in die Linie, wobei ich sorgfältig darauf achtete, nicht den schrecklichen purpurnen Kern zu berühren. Sofort hörte ich den Missklang und bekam Kopfweh, doch noch bevor ich mir dessen wirklich bewusst war, verschwand die Hälfte davon. Al hatte einen Teil übernommen.
    »Tut mir leid«, sagte ich. Er wirbelte mit flatternden Rockschößen zu mir herum. Seine Sehnsucht versteckte er sorgfältig.
    »Dafür sind die Ringe da«, antwortete er und bedeutete mir zu verschwinden. »Es ist nichts, was ich nicht erwartet hätte. Los jetzt.«
    Ich nickte, holte tief Luft und verschob mich in die Realität. Wieder atmete ich frische Luft, genoss die Wärme der gelben Sonne und das sanfte Rauschen des Windes in den Bäumen. Kein Wunder, dass Dämonen immer so schlecht gelaunt waren. Sie lebten quasi in der Hölle.
    Dann fiel mir Al ein, und ich versuchte, die Erleichterung zu unterdrücken.
    Gut, sie funktionieren, dachte er. Ich wand mich, als seine maskuline, herrische Gegenwart sich in mir verdichtete. Ich war mir nicht ganz sicher, ob es zwischen den Realitäten auch klappt.
    »Gute Güte, könntest du einen Gang runterschalten?«, fragte ich. Es fühlte sich an, als stände er direkt hinter mir. Ich fühlte, wie er leise lachte.
    Unangenehm?
    Ich blickte über den brachliegenden, von Unkraut überwucherten Garten hinweg und sah den Traum eines Mannes von einem perfekten Ort. »Ein wenig, ja«, antwortete ich, um erleichtert aufzuseufzen, als das adrenalingeschwängerte Gefühl, das er mir übertrug, ein wenig verblasste. Al war sehr männlich, und es war nervenaufrei bend, so eng mit ihm verbunden zu sein. »Danke«, sagte ich, trat rückwärts aus der Kraftlinie und betrachtete sie mit meinem zweiten Gesicht. Ich konnte Al darin erkennen, der mich beobachtete wie ein geckenhafter Geist aus einem Schundroman. »Also, wie repariere ich sie?«
    Ich habe meine Meinung geändert. Du passt auf. Ich werde mir das mal ansehen. Ich werde der purpurnen Spur nach innen folgen, um zu sehen, ob ihr eine Aurasignatur anhängt. Vielleicht kann ich das Loch stopfen. Es ist offensichtlich, dass der Fehler von jemandem geschaffen wurde. Somit sollte das Problem Anfang und Ende haben und sich lösen lassen.
    Ich lächelte. »Und wenn wir Beweise haben, werden sie sich gegen Ku’Sox wenden!«
    Ich würde es lieber einfach reparieren, dachte Al trocken. Wenn wir das nicht schaffen, werden wir trotzdem alle sterben. Naja, alle außer dir und Ku’Sox.
    Ich hob meinen Blick vom Gras. »Dann glaubst du, er hat einen Weg um den Fluch herum gefunden?«
    Er nickte, und mein Herz klopfte. »Aber du hast gesagt, ich soll mich von der purpurnen Spur fernhalten.«
    Das war vor den Ringen.
    Misstrauisch starrte ich ihn durch den roten Schein der Dimensionsbarriere zwischen uns an.
    Es gibt nichts in den Realitäten, was unsere Verbindung durch die Ringe trennen kann, dachte er mit einem bösen Blick. Wenn ich hängen bleibe, zieh mich raus. Ähm, natürlich ohne dich persönlich in diesen purpurnen Dreck zu bewegen. Wenn wir beide da drin feststecken, ist unser Rettungsanker nicht mehr sehr sinnvoll, oder?
    Ich sah Al einfach nur an und wog seine Körpersprache gegen die Gefühle ab, die ich durch die Ringe empfing. Doch er war geübter

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