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Blutschwur: Die Rachel-Morgan-Serie 11 - Roman (German Edition)

Blutschwur: Die Rachel-Morgan-Serie 11 - Roman (German Edition)

Titel: Blutschwur: Die Rachel-Morgan-Serie 11 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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diese Illusion aufzubauen.
    Trent warf mir einen schiefen Blick zu, und ich fragte mich, ob er meine Aura auf Schmutz kontrollierte. Dann sah er wieder geradeaus auf das Ladenschild, das jenseits der Wand zu sehen war: KAFFEETRESOR . Jemand hielt sich für witzig.
    »Wir können den Magneten in viertelstündlichen Intervallen anschalten«, meinte Trent, dann drehten wir uns beide um, als hinter uns ein Geräusch erklang.
    »Sa’han«, protestierte Quen. Er war außer Atem, hatte Trents Worte aber offensichtlich noch gehört. »Das Risiko …«
    Trent sah ihn gelassen an. »Wir können den Magneten in viertelstündlichen Intervallen anschalten«, wiederholte er, und Quen nickte widerwillig. Befriedigt wandte Trent sich wieder der summenden Linie vor uns zu.
    Das disharmonische Geräusch in den Kraftlinien von Cincinnati wurde schlimmer. Jenks, der es anscheinend ebenfalls hörte, schwebte mit in die Hüfte gestemmten Händen vor der Kraftlinie und starrte einen nichts ahnenden Mann hinter dem Caféfenster böse an. Der Vertraute hatte keinen Grund, sein zweites Gesicht zu heben, und solange er das nicht tat, waren wir für ihn unsichtbar.
    Ich trat vor und hielt eine Hand in die Linie. Dann beschloss ich, dass sie sich trotz des schrecklichen Geräusches akzeptabel anfühlte. Die Energie floss gleichmäßig. Vielleicht hatte Trents Dad eine tiefere Verbindung mit den Dämonen gehabt, als Trent zugeben wollte. Es war einfach ein wenig zu praktisch, dass man einfach nur durch eine Linie treten und sofort eine dämonische Einkaufspromenade betreten konnte – selbst wenn uns diese Tatsache heute den Arsch rettete.
    Es konnte losgehen. Ich fuhr mir mit den Händen einmal über meine Leinenbluse. Wenn ich zurückkehrte, würde sie zum Himmel stinken. »Quen, lass nicht zu, dass er mir folgt«, sagte ich, als ich nach vorne in die Linie trat.
    »Rachel, warte!«
    Trents Stimme ließ mich erstarren. Ich drehte mich um. Noch befand ich mich in der Realität, auch wenn ich in einer Kraftlinie stand. Er wühlte in seiner Hosentasche, und ich wurde rot, als ich verstand, dass ich fast ohne die Ringe losgezogen wäre. Er hielt sie mir entgegen. Als die Schmuckstücke in meine Hand fielen, sprang ein Funke Magie zwischen uns über. Es war die Kraftlinie, nicht Trent, doch trotzdem überlief mich ein Schauder. »Danke«, meinte ich verlegen. Mit einem Nicken trat er zurück und machte eine auffordernde Geste. Jenks klapperte mit den Flügeln. Mit einem letzten Lächeln verschob ich mich ins Jenseits.
    Mit gerümpfter Nase machte ich drei Schritte durch die Kraftlinie, durchquerte die Wand in der Realität und betrat das Dämonencafé. Ich zuckte zusammen, als mich der Gestank des Jenseits traf. Im Hintergrund sang irgendeine europäische Band etwas über rote Luftballons. Was haben die Dämonen nur mit den Achtzigerjahren?, fragte ich mich nicht zum ersten Mal.
    Der Vertraute hinter dem Tresen sah auf. »Bei den zwei kollidierenden Welten, materialisier dich nicht hier!«, tadelte er mich. Vielleicht wusste er gar nichts von der Tür und dachte, ich wäre direkt ins Café gesprungen. Mit seiner grünen Kappe und der passenden Schürze wirkte er seltsam vertraut. »Mir ist egal, wie dringend dein Dämon seinen Kaffee will, ich zahle den Schaden nicht, wenn du in der Wand hängen bleibst.«
    Ich schenkte ihm ein schnelles Lächeln und hielt auf die Tür zu. »Tut mir leid, falscher Laden.«
    »Benutz die Kreise am Brunnen«, sagte er mit zusammengekniffenen Augen. »Dämliche Anfängerin.«
    Er sah aus wie ein schottischer Lord aus einem Schundroman. Aber ich hatte nichts übrig für buschige Augenbrauen und dicke Muskeln. Als meine Hand auf der Türklinke landete, fluchte er leise. »Hey, Moment. Sie sind Rachel Morgan, richtig?«, sagte er. Er ließ seinen Lappen fallen. »Warten Sie. Ich habe etwas für Sie.«
    Ich drehte mich um. »Für mich?«
    Er suchte mit gesenktem Kopf in einem Eimer hinter dem Tresen herum. »Ja. Mein Boss möchte Ihnen ein Angebot machen, das Sie interessieren könnte.«
    Ich seufzte. Trent, Quen und Jenks beobachteten mich wahrscheinlich mit ihrem zweiten Gesicht, und ich hatte einen engen Zeitplan. »Tut mir leid«, sagte ich, als ich die Tür aufriss. Die Musik wurde lauter. »Im Moment erschaffe ich keine Tulpas. Ich rette gerade die Welt, weißt du?« Wieder mal.
    »Nein, warten Sie! Nehmen Sie es einfach. Sie kriegen auch einen Kaffee umsonst!«
    Der widerliche Kaffee interessierte mich nicht im

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