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Blutseele

Blutseele

Titel: Blutseele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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verbrennen, sodass es ihm unmöglich wurde, Magie zu wirken. Damit wäre der Kampf ausgeglichen.
    »Hurensohn!«, schrie der Mann. Mit einem Grunzen hebelte er sein Fahrrad nach oben. Trent verlor den Halt an dem Mann. Panisch warf er den Arm vor, als die Magie ihren Höhepunkt erreichte, zögerte und dann, als sie nichts fand, worauf sie sich entladen konnte, in Trent zurückfiel.
    Qualen durchfuhren Trents Körper. Seine Zähne knirschten, als die Muskeln sich verkrampften. Er fiel nach hinten, sein Kopf prallte auf die weiche Erde, und für einen Moment konnte er nicht atmen. Sein Herz machte einen Sprung und kämpfte darum, im Rhythmus zu bleiben, während der Zauber explodierte. Trent konnte nicht denken, während Bilder von Leuten, die er kannte – ob lebendig oder tot –, vor seinem inneren Auge aufblitzten, weil die Magie wahllos die Neuronen seines Hirns aktivierte, sich durch ihn brannte, seine Aura zerfetzte … und ihn hilflos zurückließ.
    Jemand stöhnte, und als ihm klar wurde, dass er es selbst war, biss er sich auf die Zunge.
    »Nicht schlecht«, sagte der Mann. Mit trübem Blick sah Trent in Richtung des metallischen Blitzens, als der Mann das Fahrrad von sich schob und aufstand. »Den kenne ich nicht. Deine Hexe hat allerdings recht. Du solltest die Magie denjenigen überlassen, die wissen, was sie tun.«
    Idiot, dachte Trent. Seine Brust schmerzte, während er auf der Erde zuckte. Er bemühte sich, die Welt wieder ins Gleichgewicht zu bringen, doch er konnte nicht einmal aufstehen. Kein Muskel reagierte. Sein Zauber war nach hinten losgegangen. Er hatte gar nichts, keine Magie, keine Waffen. Nichts.
    »Verdammt, deinetwegen habe ich mein Fahrrad kaputtgemacht«, sagte der Mann, während er sich vorbeugte und nach Luft schnappte. »Das macht mich wirklich sauer.«
    »Tut mir leid«, presste Trent hervor. »Ich habe eigentlich auf dein Gesicht gezielt. Du wärst wohl nicht bereit, einfach zu verschwinden?«
    Der Mann sah von seinem Bein auf. Die blutenden Wunde darauf war mit Erde und Rindenstückchen verklebt. Er schüttelte den Kopf, dann löste er mit einer Grimasse den Verschluss des Fahrradhelms und nahm ihn ab. »Steh auf. Ellasbeth möchte mit dir reden, bevor sie dir die Haut vom Körper reißt und dich ins Meer schmeißt.«
    Trent hob eine Hand, um zu bedeuten, dass er noch etwas Zeit brauchte. Mit einem Stöhnen zog er ein Bein unter sich und schaffte es dann, sich hinzuknien. Keuchend blinzelte er zu dem Mann auf. Langsam gewann er die Kontrolle über seinen Körper zurück und damit auch seine Entschlossenheit. Er hatte keine Magie. Egal. Er war nicht hilflos. »Du wirst mich schon umbringen müssen«, krächzte er und meinte es ernst.
    Der große Mann schüttelte den Kopf. »Lebend bist du mehr wert. Aber blutend und zusammengeschlagen ist okay.«
    Mit einem schaurigen Geräusch glitt ein Messer aus einer Scheide, bevor es sich mit einem leisen Ping ganz aus seiner Hülle löste. Das Metall glitzerte im Halbschatten des Waldes. Trent erstarrte. Seine Augen schossen von links nach rechts, dann spannte er sich an, ließ sich tiefer in den Waldboden sinken, bis er eins damit wurde. Mühsam beruhigte er seine Gedanken, bis er nichts mehr wahrnahm außer dem Messer und dem Mann, der die Waffe in der Hand hielt. Nicht schon wieder. Zurückhaltung. Ich muss mich zurückhalten. Ich bin kein Tier .
    »Hey! Tautropfen!«, schrie Jenks, als der Mann mit gezogener Klinge auf Trent zuging. Der schnappte nach Luft, als der Pixie nach unten schoss.
    »Jenks!«, schrie Trent, als der Mann sich viel schneller bewegte, als er es für möglich gehalten hatte. Er schlug Jenks zur Seite. Der Pixie brüllte Flüche, als er ins Gebüsch geschleudert wurde.
    Der Mann packte Trent am Hemdkragen, und sein Geruch nach Schweiß, Wut, Testosteron und Befriedigung umwölkte die beiden Männer. Diese Mischung durchfuhr Trent wie Nadeln aus Feuer und entzündete seine Wut. Er war ein Kalamack. Dies war die Erde, die er verteidigte, der Gefährte, den er schützen wollte. Er würde siegen.
    Die Klinge kam auf ihn zu. Trent beobachtete sie, während er im gleichen Moment aufstand. Er lehnte sich zur Seite, packte das freie Handgelenk seines Angreifers, riss ihn aus dem Gleichgewicht und trat hinter ihn. In einer fast tanzenden Bewegung schlug er auf die Hand des Mannes, die das Messer hielt, traf den Nerv fast perfekt und drehte die Hand, um das Messer zu fangen.
    Der andere riss die Augen auf, doch es war bereits

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