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Blutseele

Blutseele

Titel: Blutseele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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setzen. Die Withons hatten vielleicht einen Hubschrauber.
    »Du lässt ihn hier einfach liegen? Das sind ziemlich viele Beweise.«
    Trent sah zu der Leiche zurück. Er wusste, dass das Messer mit seinen Fingerabdrücken darauf irgendwo unter dem leblosen Körper lag, ganz zu schweigen von seinen Fingerabdrücken auf dem Fahrrad und seinen Fußabdrücken. Jenks blieb abwartend stehen. Die Lässigkeit des Pixies hätte Trent beruhigen sollen, doch sie verstärkte nur die Erkenntnis, dass etwas in ihm kurz davorstand zu sterben. Rachel litt jedes Mal, wenn sie auch nur im Entferntesten für den Tod einer Person verantwortlich war. Sie zerbrach sich den Kopf darüber und quälte sich selbst, bis sie das Wissen fand, das sie stark genug werden ließ, um finale Lösungen zu vermeiden. Er hatte einfach weiterhin Leute umgebracht, bis es ihm leichtfiel zu töten.
    »Wir lassen ihn liegen«, erklärte Trent leise. »Dieser Wahn sinn ist abgesprochen. Es wird keine Untersuchung geben, keinen Rachemord.« Sein Blick landete auf Jenks. Der Pixie war nicht geflogen, seitdem der Angreifer ihn aus der Luft geschlagen hatte, und es rieselte immer noch silberner Staub aus dem Flügel. »Kannst du fliegen?«
    Jenks hob ab, auch wenn sein Flügelschlag ungewöhnlich laut klang. »Schon, aber es tut höllisch weh. Kann ich eine Weile auf deiner Schulter sitzen? Wir haben noch, was? Einen Kilometer vor uns?«
    Trent nickte. Jenks landete auf seiner Schulter und brachte ihn damit zum Zittern. Es schien, als würde etwas durch ihn rieseln wie Jenks’ Staub. Immer noch erschüttert drehte Trent sich um und stieg mit langsamen Schritten den Pfad nach oben. Er hätte etwas anderes tun können. Vielleicht ihm die Sehnen durchtrennen und an einen Baum binden. Ihn bewusstlos schlagen. Einen der Schlafzauber verwenden, die er bei sich hatte. So nah am Meer hätte der Zauber nicht lange gewirkt, aber es hätte ausgereicht, um sich davonzuschleichen. Er hätte irgendetwas anderes tun können, als sich von seinen eigenen Instinkten überrumpeln lassen. Er hatte dem Mann verdammt noch mal die Kehle durchgeschnitten.
    Er trat vom Pfad in den kühlen Schatten der Bäume und ging direkt nach Norden. Trent stapfte durch den Wald, ohne einen einzigen Zweig zu brechen, ohne einen einzigen Stängel zu zertreten. Mit gesenktem Kopf schob er sich geistesabwesend zwischen den Bäumen hindurch und wählte den Weg des geringsten Widerstandes, während Jenks immer stiller wurde. »Ähm, bist du dir sicher, dass es dir gut geht?«, fragte er schließlich. Trent zuckte zusammen, weil er den Pixie vollkommen vergessen hatte. »Deine Aura sieht aus, als wäre sie von etwas getroffen worden.«
    Trent schlug nach einem Moskito, dann zerquetschte er einen zweiten auf seiner Haut. »Ist sie auch.« Er hatte vergessen, dass Pixies ständig Auren sahen. Seine jetzt beschädigte Aura war ein direktes Ergebnis der Verbrennungen an seinem neuronalen Netz. Wahrscheinlich kitzelte Jenks’ Staub deswegen auf seiner Haut. »Ich kann keine Linie anzapfen.«
    Das hohe Pfeifen, das Jenks von sich gab, durchfuhr Trent wie ein Nadelstoß. »Moment mal. Du hast deine Magie verloren? Jegliche Magie? Und wir laufen immer noch auf die Festung der Finsternis zu?«
    Trent drehte den Kopf, um die hohe Klippe vor ihnen zu mustern. Aus diesem Winkel konnte er das Kloster nicht sehen, aber der Ausgang des Fluchttunnels lag ganz in der Nähe. Wo ist der Bach? »Ja. Alles in meiner Gürteltasche, was nicht bereits aktiviert ist, fällt aus. Ich werde improvisieren müssen.«
    Jenks schwieg. Die Vögel hatten sie entdeckt, und die Häher kreischten sie aus dem Blätterdach an, bis sie ihr Revier verlassen hatten. »Damit wird alles viel komplizierter«, sagte der Pixie, während Trent anhielt, um auf das Plätschern von Wasser zu lauschen.
    »Rachel fängt Leute auch ohne Magie«, sagte Trent. Aber Rachel wusste, was sie tat. Und wenn sie es nicht wusste, war sie eine Meisterin der Improvisation. Gewöhnlich fand sie eine Lösung, die zwar jede Menge Kollateralschäden anrichtete, aber nur sie selbst verletzte, nicht die Leute um sie herum. Das war eine der Sachen, die er an ihr bewunderte, auch wenn er das nie zugegeben hätte. Je mehr er sich bemühte, nicht zu werden wie sein Vater, desto öfter sah er sein Gesicht im Spiegel.
    »Sicher«, meinte Jenks, während Trent am Fuß der Klippe weiterging. »Aber Rachel ist ein Profi«, setzte er hinterher. Trent verzog das Gesicht. »Du dagegen bist

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