Blutseele
blinzelte zu dem Pixie auf. »Einer übrig?«, keuchte er, während er weiterrannte. Meine Mutter gehörte zu den Feldern, dachte er und schwor sich, seine Liebe zu Pferden an Lucy weiterzugeben. Mädchen liebten Pferde. Das war etwas, was sie teilen konnten. Vielleicht konnte er das doch schaffen.
»Ja«, erklärte Jenks stolz. »Einer ist von der Klippe gefahren, weil er unbedingt nach einem Käfer schlagen musste. Also nach mir. Er hat sich das Bein an einem Felsen aufgeschnitten und kann von Glück reden, wenn er es zur Hauptstraße und dem Rettungsauto schafft. Der andere Kerl in den blauen Radlerhosen ist dir immer noch auf den Fersen. Er hat einem der Werwölfe das Rad abgenommen, als ich seines zerstört habe. Du bist ihm ungefähr fünf Minuten voraus. Er hat versucht, den Trampelpfad entlangzuradeln. Dämlicher Trottel. Ziemlich clever von dir, dein Rad wegzuwerfen. Er hat sich schon zweimal die Eier geklemmt.«
Trent hielt an, um auf das GPS zu schauen. Er schlug einen Moskito tot, der sich an seinem Arm gütlich tat, dann blinzelte er auf die verblasste Karte hinunter. Das Navigationsgerät blinkte wie wild, weil er die Rennstrecke verlassen hatte, aber es war gut, dass der Wanderweg nicht in den Karten eingetragen war. Der Bach musste ganz in der Nähe sein. Trent steckte das GPS-Gerät weg und sah zu der Klippe auf, die sich links von ihm erhob.
»Willst du ihn in den Wäldern abhängen?«, fragte Jenks, als Trent langsamer weiterging. Er hoffte, ein wenig zu verschnaufen, damit er etwas Energie übrig hatte, wenn es hart auf hart kam.
»Nein. Ich kann ihm nicht weglaufen. Ich suche nach einem guten Platz für einen Hinterhalt«, erklärte Trent geistesabwesend. Er sah auf und entdeckte überrascht, dass Jenks rückwärts flog und ihn besorgt anstarrte, während er selbst vorwärts ging. »Ähm, danke, Jenks. Ich weiß wirklich zu schätzen, dass du dich um den Mann gekümmert hast. Damit haben sich meine Chancen um einiges verbessert.«
Jenks blinzelte ihn an, dann runzelte er die Stirn. »Sicher. Was kann ich tun, um bei dem letzten hier zu helfen? Er geht mit Magie um, als hätte er sie mit der Muttermilch aufgesogen. Die kaputten Linien hier stören ihn nicht im Geringsten.«
Besorgt befühlte Trent seine Gürteltasche. Er hatte nur drei Schlafzauber, und die wollte er sich für das Anwesen aufbewahren. Alles andere in seiner Tasche beruhte auf Kraftlinienmagie und war potenziell tödlich – und nachdem die Kraftlinie hier so nah am Meer verlief, würden die Zauber nicht schnell wirken. Wenn er überhaupt eine Chance haben wollte, brauchte er eine Ablenkung. Er wollte nicht riskieren, sich in einen Schutzkreis einschließen zu müssen und zu verlieren, weil ihm die Zeit ausging und ein Wächter der Withons auf ihn aufpasste, bis sie kamen und ihn umbrachten. Ich bin die finalen Lösungen so leid …
»Ich habe eine Idee«, sagte Trent, joggte zu einer Gruppe junger Bäume und duckte sich unter einigen der dickeren Äste hindurch. »Fährt er immer noch sein Rad?«
»Tink liebt eine Ente, du improvisierst. Ich werde nachsehen«, meinte Jenks trocken, dann schoss er den Weg entlang, den sie gekommen waren.
Mit klopfendem Herzen rannte Trent noch ein wenig auf dem Pfad weiter, bevor er ihn verließ und sich zurückschlich. Er verfluchte die Insekten, die vor ihm aufflogen, während er sich seinen Weg zu der kleinen Baumgruppe bahnte. Er achtete sorgfältig darauf, nicht mehr Pflanzen nie derzutreten als unbedingt nötig, während er einen Schössling wie einen Bogen zurückzog. Er war bereit, den Ast auf die nächste Person knallen zu lassen, die den Weg entlangkam. Er konnte kaum etwas sehen, also steckte er seine Sonnenbrille ein und blinzelte, während seine Augen sich an das dämmrige Licht anpassten.
Ein Moskito landete auf seinem Arm, dann ein zweiter. Drei fanden das kleine Stück Haut zwischen seinen langen Radlerhosen und seinen Socken. Langsam wurde es wieder still im Wald, und das Summen von Insekten und das Rauschen des Windes schien lauter zu werden. Trent zog eine Grimasse, streckte sein Bewusstsein und griff nach einer Kraftlinie.
Silbrige Energie, die nach Grün und zerstörtem Stein schmeckte, floss in seinen Körper, berauschend, aber auch sprunghaft. Die »Stromstärke« war angemessen, aber die Linie floss unruhig und konnte so einen Bruch in seinem Zauber erzeugen, den jeder erfahrene Magiewirkende ausnutzen konnte. Wäre sein Vertrauter in der Nähe gewesen, hätte
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