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Blutseele

Blutseele

Titel: Blutseele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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Gegend zusammenbrach. Und man konnte nur einmal ein Eichhörnchen dafür verantwortlich machen, das in einen Generator eingedrungen war. Grace war nur wichtig, Zach zu finden, bevor er sich zu einer echten Bedrohung entwickelte – wenn es dafür nicht schon zu spät war. Es gab Mittel und Wege, die Menge der Ergs zu erhöhen, die man werfen konnte. Und es war nicht schwer herauszubekommen, dass die Tasse Kaffee am Mor gen der Grund dafür war, dass man jetzt sein Brot in den Fingern toasten konnte.
    Sie konnte Zach fühlen … ein Energiefleck wie ein durchgescheuerter Spanndraht. Grace spuckte ein paar Haarsträhnen aus. »Ich glaube, wir haben ihn überholt«, sagte sie. Boyd nickte.
    »Ich höre seinen Roller. Wie willst du es machen?«
    Grace dachte an den Polaritätsschub, der bei seiner Flucht aus Zach explodiert war. Er hatte alle Geräte in ihrem Auto zerstört und ihre Uhren angehalten. Zach besaß genug Begabung und Schneid, um seine Macht einzusetzen, und wahrscheinlich hatte er genug Koffein intus, um jemanden umzubringen. »Vorschläge werden gerne angenommen …«
    Boyd atmete tief durch, griff in eine Innentasche seiner Jacke und zog einen Schokoriegel heraus.
    Grace wurde kalt. »Boyd …«, warnte sie und drehte sich im Sitz, als er das Auto abbremste und im Schatten eines ruhigen Gebäudes anhielt. Koffein konnte die Macht von Werfern verstärken, aber es sorgte auch dafür, dass ihre Fähigkeiten außer Kontrolle gerieten. Es war nicht illegal, es zu konsumieren, aber wie bei jeder Droge war es nur zu einfach, abhängig zu werden. Man redete sich ein, dass man die zusätzliche Macht kontrollieren konnte, bis man nach einer Überdosis tot in einer Gasse gefunden wurde, weil das eigene Hirn einem das Herz in der Brust frittiert hatte. Scheiße. Er hat gesagt, er hätte Kontrollprobleme …
    »Du wirst mich doch nicht verraten, oder?«, sagte Boyd mit einem schiefen Lächeln, während er mit der Verpackung kämpfte.
    »Boyd, wie lange … Stopp!«, schrie sie, als er sich den halben Riegel in den Mund stopfte. »Bist du verrückt?«
    »Nein, ich habe Angst«, antwortete er mit vollem Mund. »Grace, ich verliere die Kontrolle. Das ist das Einzige, was mich noch auf der Straße und in meinem Job hält.«
    Damit stieg er aus. Grace blieb wie betäubt sitzen. Ihr Partner war ein Booster. Er konnte seine Energielevel nicht auf gleichmäßiger Höhe halten, und deswegen verließ er sich auf selbst zugeführtes Koffein, um ein Gleichgewicht zu finden. Ein unregistrierter Werfer raste mit fünfzig Stundenkilometern auf einem Motorroller auf sie zu, und ihr Partner würde irgendetwas unglaublich Dummes tun.
    Sie sah auf ihre Uhr, bis ihr wieder einfiel, dass Zach sie zerstört hatte. Neben dem Auto ging Boyd in die Knie, um durchs Fenster zu schauen. In seinen alten Augen standen Schuldgefühle. »Er hat seinen Roller isoliert. Ich muss einen üblen Zug loslassen. Ohne den Boost kann ich das nicht. Ich stoppe das Motorrad, du stoppst ihn.«
    »Du erledigst ihn besser gleich mit, weil ich ihn nicht ja gen werde, während du auf einem Koffeinhigh reitest«, sagte sie, während das Geräusch des Motorrads näher kam. Verdammt, ihr Partner war ein Booster. Wie lange? Wie lange tat er das schon?
    »Ich habe nur die Hälfte gegessen«, grummelte er, als sie endlich ausstieg. »Ich weiß, was ich tue!«
    Boyd bedeutete Grace, die Straße zu überqueren, um seinen Strahlungsbereich zu verlassen. Nervös joggte sie über den zerbrochenen Zement. Das gefiel ihr alles nicht. Aber sie wusste auch nicht, was sie sonst tun sollten. Boyd warf schon länger Energie, als sie am Leben war. Sie erinnerte sich daran, wie sie als Kind ihre Halloween-Schokolade gegessen und hinterher Kürbisse zum Explodieren gebracht hatte, um die zusätzliche Energie abzubauen. Und es waren nicht die Kürbisse gewesen, durch die sie den Behörden aufgefallen war.
    Das Brummen des Motorrads wurde lauter, und Boyd schlenderte in die Mitte der Straße. Dann rückte er wie ein Revolverheld sein Jackett zurecht. »Zach! Halt an!«, rief er, als der verängstigte Junge um eine Ecke bog und langsamer wurde, um die Situation einzuschätzen. Dann drückte er aufs Gas. Grace erstarrte.
    »Schlechte Wahl«, sagte sie. Gleichzeitig konnte sie sich nur mit Mühe davon abhalten, auf die Straße zu laufen, als der Junge direkt auf ihren Partner zuhielt.
    Boyd hob mit ruhigen Bewegungen ein verbogenes Rohr von der Straße auf und schwang es theatralisch

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