Blutseele
über den Kopf, während er die Energie, die seine Zellen in einem Tag verbrennen konnten, in dem Impuls einer Mikrosekunde sam melte. Mit einem Schrei, der das Motorengeräusch übertönte, warf er das Rohr Richtung Motorrad.
Zach riss den Lenker herum, und das Metall knallte vor ihm auf den Boden. Boyd hatte nie vorgehabt, den Jungen zu treffen. Grace versteifte sich voller Angst, als eine sichtbare Linie blauer Energie sich von Boyd zu dem Rohr erstreckte wie ein Lichtbogen.
Ein schwarzer Schatten folgte der Lichtspur von Boyds ausgestreckter Hand. Erst traf er das Rohr, dann sprang er auf Zach über. Grace ging in die Hocke und schlug die Arme über den Kopf, als die Energie aus dem Metall explodierte, Zach von seinem Motorrad riss und um sie herum Fenster zerstörte. In der Ferne heulte eine Autoalarmanlage. Noch weiter entfernt fing eine Industriesirene an zu jammern. Jetzt haben wir es geschafft, dachte Grace, als Hoc humpelnd am Ende der Straße auftauchte. Der Hund beschleunigte, sobald er sie entdeckte.
Zacks Motorrad rutschte noch gute sechs Meter weiter, doch ohne Zach im Sattel. Der Junge setzte sich langsam auf der Straße auf. Seine Jeans waren zerrissen, und sein Arm blutete. Grace sah zu ihrem Partner. Er war auf ein Knie gefallen, und während sie ihn beobachtete, umklammerte Boyd seinen linken Arm und sackte noch tiefer in sich zusammen.
»Boyd!«, schrie sie und rannte zu ihm.
Zach kämpfte sich schwankend auf die Beine. »Ich werde niemals einer von euch werden!«, schrie der Junge, dann rannte er unsicher los.
Grace hielt schlitternd neben Boyd an. Sein Gesicht war grau und seine Miene schmerzerfüllt. »Boyd, atmest du? Geht es deinem Herz gut?«, rief sie und umklammerte seine Schultern, um ihn aufrecht zu halten.
»Es ist okay«, keuchte er, obwohl das offensichtlich nicht stimmte. »Hol dir den … kleinen Mistkerl.«
Sie zögerte unsicher, und Boyd schubste sie, als Hoc mit hängenden Ohren und eingezogenem Schwanz näherhumpelte.
»Schnapp ihn dir!«, schrie Boyd und schubste sie wieder. »Mir geht es gut!«
Atemlos richtete Grace sich auf. Mit dem Gefühl, einen Fehler zu begehen, musterte sie die leerstehenden Gebäude um sich herum. »Hoc. Wen liebst du?«, sagte sie und benutzte damit die Worte, die den Hund aufforderten, Werfer zwischen unschuldigen Kindern zu finden.
Bei diesem klaren Befehl schossen Hocs Ohren nach oben. Sofort rannte er zu einem geschlossenen Eisenwarenladen auf der anderen Straßenseite. Grace folgte ihm, während sie voller Verzweiflung an den Schokoriegel dachte, den Boyd gegessen hatte. Sie konnte nicht verstecken, was er getan hatte, und allem Anschein nach boostete er schon seit einer Weile. Gott! Ihr Partner spielte mit dem Feuer. Wie sollte sie das nur erklären?
Hocs Schwanzspitze leuchtete weiß auf, als er in das Gebäude huschte. Grace folgte dem Hund. Das dreistöckige Haus lag dunkel und mit vernagelten Fenstern vor ihr. Sie versuchte, ihre Atmung zu beruhigen, während ihre Augen sich an die Dunkelheit anpassten. Hoc war bereits tief im Gebäude verschwunden. Ein scharfes, wütendes Bellen ließ sie den Kopf zu den alten Büroräumen in den oberen Stockwerken heben.
»Oben. Warum laufen sie nie nach unten?«, keuchte sie, als sie das eiserne Treppengeländer packte und sich an den Aufstieg machte. Eine Welle der Energie durchfuhr sie. Sie riss die Hand vom Geländer und schrie auf. Von draußen hörte sie den Knall eines explodierenden Generators. Dreck.
Doch dann verkrampfte sich ihr Herz, weil Hoc schmerzerfüllt aufjaulte.
»Hoc!« Verängstigt rannte sie immer zwei Stufen auf einmal nehmend die Treppe hinauf. Die Sonne drang mühsam durch das dreckverschmierte Deckenlicht gute drei Meter über ihrem Kopf. Staubige Lichtstrahlen erhellten den leeren Platz, wo früher Schreibtische gestanden hatten. Sie hörte Glas brechen, weil Zach am anderen Ende des Raums ein Fenster zerschlug. Der Junge sah kurz in ihre Richtung, zeigte ihr den Stinkefinger, schob ein Bein durch die geschaffene Öffnung und glitt auf das Dach des angrenzenden Gebäudes.
Hoc lag bewegungslos auf dem staubigen Boden. Sie rannte zu ihm, fiel auf die Knie und hob seinen Kopf hoch. Sein Zahnfleisch war blass, als sie seine Lefzen zurückzog, und er atmete nicht.
»Du Hurensohn!«, schrie sie hinter Zach her, während sie ihre Hände in Hocs Pelz vergrub, um die Haut darunter zu erreichen. Ihr Hund. Er hatte versucht, ihren Hund umzubringen!
Angetrieben von ihrer
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