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Blutseele

Blutseele

Titel: Blutseele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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arbeiten lassen.
    »Es tut mir leid.«
    Sie schlug die Augen auf und sah, dass Jason mit Hoc auf sie wartete. Frustriert stieß sie sich von der Tür ab. »Er ist kein Booster«, sagte sie leise, damit Boyd sie nicht hörte. »Ab und zu nimmt jeder mal Koffein.«
    »Du nicht.«
    Nein, sie tat es nicht. Nicht, seitdem sie im Alter von sechzehn Jahren das Haus ihrer Familie niedergebrannt hatte.
    Erinnerungen an eine Doppelbeerdigung stiegen in ihr auf; an ihre Großmutter, die unerschütterlich ihre Hand hielt, sie nie beschuldigte und immer verteidigte. Sie hatte Grace für ein weiteres Jahr versteckt, während das Mädchen sein Leben auf den Grundlagen von Schuldgefühlen und Pflichterfüllung neu aufgebaut hatte.
    »Grace, wir haben ihn in den letzten elf Monaten überwacht. Er hat sich für diesen Weg entschieden. Er hat sich selbst gestellt.«
    »Nachdem ihr ihm erzählt habt, dass ihr es wisst, richtig?«, blaffte sie und schnalzte mit der Zunge, damit Hoc ihr den Gang entlang folgte.
    Jason eilte in seinen isolierten Schuhen hinter ihr her. »Warum bist du wütend auf mich? Das war nicht meine Idee.«
    »Ich habe niemand anderen, auf den ich wütend sein könnte. Gott, ich bin hungrig.«
    »Gut.« Sie zuckte zusammen, als er ihren Oberarm ergriff, aber er ließ nicht los. »Ich könnte auch ein zweites Frühstück gebrauchen.«
    Sie fühlte sich so verletzlich, dass sie nicht die Kraft fand, seine Hand abzustreifen. Es war nicht Jason gewesen, der sie verlassen hatte. Sie hatte ihn verlassen. »Seit wann brauchst du ein zweites Frühstück?«
    Er spürte ihre Stimmungsveränderung und lächelte. »Seit ich meine Fähigkeiten für gemeinsame Einsätze wieder auffrische.«
    Er hatte ihr immer noch etwas zu sagen. Das spürte sie. Hoc fühlte ebenfalls, dass etwas im Busch war. Er wedelte fröhlich mit dem Schwanz, weil zwei seiner liebsten Men schen neben ihm durch den inzwischen belebten Flur liefen.
    »Du arbeitest an deinen Fähigkeiten für gemeinsame Einsätze?«, fragte sie und warf ihm einen schiefen Blick zu, während sie auf die Kantine zugingen. »Haben sie dich degradiert?«
    »Nein, eigentlich nicht«, mauerte er. »Es ist kein Geheimnis, dass du unsere beste Sammlerin in sechs Staaten, wenn nicht sogar den gesamten USA bist. Die Agentur ist sehr daran interessiert, dass du Zach einsammelst, besonders im Moment. Sie sind von seiner Kraft und seiner grundlegenden Kontrolle beeindruckt. Deswegen wollen sie ihn nicht laufen lassen und dich schonen, bis du bereit bist, mit einem anderen Partner zusammenzuarbeiten. Wie Boyd schon sagte, haben wir schon zusammengearbeitet. Ich wurde freigestellt, um dir bei der Suche nach Zach zu helfen.«
    Sie zog die Augenbrauen hoch, während er die große Glastür zur Kantine für sie öffnete. Sofort drang der Geruch nach Fettsuppe, Stärke und frischem Brot aus dem Raum und verstärkte ihren Hunger noch. Der Raum war gefüllt mit Leuten und ihren Gesprächen. Zum Teil waren es Ange stellte des Krankenhauses, zum Teil Patienten wie sie selbst. Sie entdeckte sogar ein paar Uniformen, die der von Jason glichen. Diese Leute kamen aus den oberen Stockwerken, wo die Chefs der Elite ihre Büros hatten. Werfer bildeten eine eng verbundene Gemeinschaft. Der Raum war warm und hell, doch trotzdem konnte sie ein leises, warnendes Kribbeln nicht unterdrücken.
    Sie mochte ja die beste Sammlerin der Agentur sein, aber Jason war einer ihrer besten Geheimagenten. Warum soll ten sie ihn als Hilfe zuteilen, um einen unregistrierten Werfer einzufangen, ob nun mächtig oder nicht? Sicher, sie hatte schon früher mit Jason zusammengearbeitet, aber es hatte Komplikationen gegeben. Deswegen hatte sie einen neuen Partner verlangt. Einen, der alt genug war, um ihr Vater zu sein.
    Jason drückte ihr ein Tablett in die Hand und führte sie dann mit einer Hand auf ihrem Rücken zu der Menschenschlange an der Ausgabe. »Hey, Grace, freu dich nur nicht zu sehr«, sagte er schmollend. »Du könntest aus dem Gleichgewicht geraten.«
    Sie leckte sich über die Lippen, während sie an die zwei Jahre zurückdachte, in denen sie eine Wohnung und ein Leben geteilt hatten. »Jason, ich weiß das Angebot zu schätzen, aber es ist wahrscheinlich keine allzu gute Idee, dass wir zusammenarbeiten. Ich kann Zach allein erwischen. Wir verstehen einander.«
    »Ja, das habe ich gesehen«, murmelte Jason, während er den Arm ausstreckte, um eine Schale Zwiebelsuppe auf ihr Tablett zu stellen, gefolgt von vier

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