Blutseele
Nerv in ihrem Körper zum Leben erweckte. Er hatte sie nicht verzaubert; musste es nicht tun. Sie war willig, alles zu sein, was er wollte. Ein winziger Teil von ihr schrie, wurde aber verdrängt von ihrem Drang, ihm nachzugeben und im Gegenzug etwas zu spüren. Auch wenn sie wusste, dass es falsch war.
Er löste seine Finger von ihrer Hüfte, ließ sie selbstsicher nach oben gleiten, bis er ihr Kinn fand und ihren Kopf nach hinten bog. »Gib mir das«, flüsterte er. »Es gehört mir. Gib … es mir.«
Er wurde fast zerrissen von dem Verlangen, das ihre gequälte Bereitschaft ausgelöst hatte. Der Gedanke, dass sie leere Gefühle kaufte, blitzte auf. Mia hatte gesagt, sie könnte sich über ihre Blutlust erheben. Mia wusste überhaupt nichts, wusste nichts von dem erlesenen Vergnügen. Sie wollte sein Blut, und er wollte ihres. Was für einen Unterschied machte es, wie sie sich morgen fühlen würde? Morgen könnte sie auch tot sein, und es würde keinen Unterschied machen.
Und dann erinnerte sie sich an den gezügelten Hunger in Mia und wusste, dass er stärker war als ihr eigener. Sie er innerte sich an die Verachtung in Mias Stimme, als sie sie als weinerliches kleines Mädchen bezeichnet hatte, die alles haben könnte, wenn sie nur den Mut hätte, ihrem Drang nach Liebe gerecht zu werden. Selbst wenn sie sie mit ihrer Blutlust verunreinigen musste.
Ivys Herz raste, als sie sich bemühte, die Kraft zu finden, sich von Art zu lösen. Aber die Verlockung dessen, was er ihr geben konnte, war zu stark. Sie konnte nicht. Es war zu tief in ihr verankert. Das war, was sie war. Aber sie wollte mehr, verdammt noch mal. Sie wollte der Scheußlichkeit dessen, was sie wirklich war, entkommen.
Während sie mit sich selbst kämpfte, suchte und fand sie Arts Mund, zog seine Lippen von ihrem Hals und presste ihre darauf. Der salzige, leicht elektrische Geschmack von Blut erfüllte sie, aber es war nicht ihres. Art hatte sich in die eigene Lippe gebissen und erfüllte sie so mit schwindelerregendem Verlangen nach dem Rest von ihm.
Keuchend schob sie sich nach hinten. Es würde hier enden.
Sie wich weiter zurück und fummelte nach der Phiole. Mit schwarzen Augen packte Art ihr Handgelenk. Die winzige Glasflasche hing in ihrem Griff. Ivy wurde rot, als sie vor ihm stand, ihr Arm zwischen ihnen ausgestreckt.
Geduckt wischte sie sich das Blut vom Mund. Er ließ sie los, und sie stolperte nach hinten. Die Phiole war in Arts Hand.
»Was ist das?«, fragte er, wachsam, aber amüsiert, als er den Stopfen herzauszog und daran schnüffelte.
»Nichts«, sagte sie und hatte wirklich Angst, obwohl ihr Körper gegen die Unterbrechung protestierte.
Er saugte ihre Angst in sich auf. Seine Augen wurden noch schwärzer und sein Lächeln noch raubtierartiger. »Wirklich.«
Weil sie Panik hatte, dass er die Phiole fallen lassen und sich wieder auf sie stürzen würde, fummelte sie an ihrer Tasche herum und zog den echten Zauber hervor, schon aktiviert in seiner Seidentasche.
Arts Blick glitt nach unten, und bevor er etwas tun konnte, sprang sie ihn an. Art schüttete in einer geschmeidigen Be wegung den Inhalt der Phiole über ihr aus. Schwere Tropfen, warm von ihrem Körper, trafen sie wie die Schläge einer Peitsche. Das Adrenalin in ihren Adern verursachte ihr Kopfschmerzen, und sie zwang ihre Muskeln dazu, sich zu entspannen. Sie fiel in sich zusammen, als wäre sie in eine Mauer gelaufen und landete dort auf dem Boden, wo sie vor einer Sekunde noch gestanden hatte. Der Teppich brannte auf ihrer Wange, und sie atmete tief aus, als wäre sie in Ohnmacht gefallen.
Dann hörte sie, wie er von einem Fuß auf den anderen trat, während er darüber nachdachte, was passiert war. Sie zwang sich dazu, gleichmäßig und langsam zu atmen, um den Eindruck zu erwecken, sie wäre bewusstlos. Es musste funktionieren. Falls es schieflief, hatte sie nur einen Augenblick, um zu entkommen.
»Ich wusste, dass du etwas versuchen würdest«, sagte Art, ging zur Bar und goss sich etwas ein. Der Untote musste nicht trinken, aber es würde seine Lippe reinigen. »Nicht so clever, wie Piscary behauptet hat«, fuhr er fort, während ein Glas klimperte. »Hast du wirklich gedacht, dass ich dich bei deinem Einkaufstrip nicht verfolgen lasse?«
Ivy spannte ihre Bauchmuskeln an, als er einen Fuß unter ihren Körper schob, um sie umzudrehen. Sie zwang sich dazu schlaff zu bleiben und hielt die Augen geschlossen, als ihr Rücken auf den Teppich knallte. Er
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