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Blutseele

Blutseele

Titel: Blutseele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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Hexenmagie zu verlassen machte sie nervös. Sie mochte sie nicht. Verstand sie nicht. Sie hatte keine Ahnung gehabt, dass Hexenmagie so vielseitig war, und noch weniger hatte sie geahnt, dass sie so mächtig war. Sie hatten da ein nettes kleines Geheimnis, und sie hüteten es auf dieselbe Weise wie Vampire ihre Stärken verbargen: Indem sie sie offen zugaben und sich von Gesetzen einschränken ließen, die, wenn es hart auf hart kam, völlig bedeutungslos waren.
    Mit laut klappernden Sandalen ging sie die Treppe hinunter und beobachtete Arts Schatten, der sich der Treppe näherte. Der leise Geruch von Bleiche stieg in ihre Nase und wurde stärker, als sie unten ankam. Sie hielt ihre Miene aus druckslos, war aber froh, dass er immer noch seine normale Arbeitskleidung trug. Hätte er einen Hugh-Hefner-Bademantel getragen und ein Glas Wodka in der Hand gehabt, hätte sie geschrien.
    Sie ignorierte seinen Blick und musterte sein unterirdisches Apartment. Es war reich ausgestattet und gemütlich, mit niedriger Decke. Das Haus war alt, und die Stadt hatte klare Vorschriften darüber, wie viel Erde man unter seinem Haus ausheben durfte. Sie standen in etwas, das offensichtlich das Wohnzimmer war. Ein holzgetäfelter Flur führte wahrscheinlich zu einem traditionellen Schlafzimmer. Ihre Augen fielen auf den Gaskamin in der Mitte des Raums, und sie zog die Augenbrauen hoch.
    »Es trocknet die Luft aus«, sagte er. »Du glaubst doch nicht, dass ich dich verführen will, oder?«
    Erleichtert ließ sie ihre Stofftasche neben die Couch fallen. Sie stemmte eine Hand in die Hüfte und schüttelte ihre Haare aus, froh, dass sie wieder ihr natürliches Schwarz hatten. »Art, ich bin nur wegen einer Sache hier, und wenn ich damit durch bin, räume ich auf und verschwinde. Verführung würde mein gesamtes Bild von dir zerstören. Also, warum bringen wir es nicht einfach hinter uns?«
    Arts Augen wurden tiefschwarz. »Okay.«
    Es ging schnell. Er bewegte sich, streckte den Arm aus und riss sie an sich. Instinkt ließ sie einen Arm zwischen sich ziehen, als er sie an seine Brust presste. Ihr Puls raste, und sie starrte ihn an, als er zögerte, weil ihre nackte Angst etwas in ihm berührte. Für ihn war es eine Droge, und sie wusste, dass er innehielt, um den Genuss zu verlängern. Sie verfluchte sich, als ihre eigene Blutlust ansprang, berauschend und unaufhaltsam. Sie wollte das nicht. Sie konnte Nein sagen. Ihr Wille war stärker als ihre Instinkte.
    Aber ihr Kiefer verspannte sich, und er zeigte ihr in einem Lächeln seine Reißzähne, während sie fühlte, wie ihre Pupillen sich instinktiv erweiterten. Das wilde Verlangen, ihm ihren Willen aufzuzwingen, brachte jeden Nerv in ihrem Körper zum Schwingen. Mia hatte unrecht. Hier konnte es keine Liebe geben, keine Zärtlichkeit. Und als Art sie noch näher an sich zog und seine Zähne sanft über ihren Hals glitten, verspannte sie sich vor Erwartung, während sie gleichzeitig versuchte, sie unter Kontrolle zu halten. Konzentrier dich, Ivy , dachte sie, innerlich zerrissen. Sie war hier, um seinen Sarg zuzunageln, nicht, um sich nageln zu lassen.
    Er wusste, dass sie sich ihm nicht ergeben würde, bis er sie an die Kante getrieben hatte, an der ihre Blutlust die Entscheidungen traf. Und selbst während sie Nein sagte, umklammerte er ihre Schultern, ließ eine Hand über ihre Hüfte gleiten und schob sie dann suchend zwischen ihre Schenkel. Ein rumpelndes Grollen hob sich aus seiner Kehle und ließ sie schaudern. Sein Griff wurde verlangend, herrisch. Und sie ließ das Gefühl anwachsen, während sie sich vor sich selbst ekelte.
    Woher kommt das so schnell?, dachte sie. Hatte sie es die ganze Zeit gewollt und sich selbst belogen? Oder hatte Mia recht damit, dass sie Art zurückgewiesen hatte, weil nachgeben bedeuten würde, dass sie wusste, dass sie Liebe in der Scheußlichkeit finden konnte, und zu feige war, darum zu kämpfen?
    Art hakte geschickt einen Zahn in ihren Spitzenkragen und zerriss ihn. Das Geräusch erschütterte sie. Seine Zähne glitten über sie, voller Versprechung, und sie konnte an nichts mehr denken außer, ihn dazu zu bringen, sie zu ver senken, um sie mit dem wunderbaren Gefühl zu erfüllen, das ihr bewies, dass sie am Leben war und Vergnügen empfinden konnte, selbst wenn sie dafür mit ihrer Selbstachtung zahlte.
    Art sprach kein Wort, stand nur da, hielt sie an sich gepresst, während der fordernde Druck seiner Lippen, seiner Finger, ja sogar seiner Atmung jeden

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