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Blutseelen 03: Laira: Erotischer Vampirroman (German Edition)

Blutseelen 03: Laira: Erotischer Vampirroman (German Edition)

Titel: Blutseelen 03: Laira: Erotischer Vampirroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Schwartz
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Haltung nicht auffällig wirkte, hatte Mai die Finger auf den Träger der offenen Tasche gelegt. So konnte sie die Hand schnell sinken lassen.
    Gracia hob den Kopf und musterte sie milde interessiert. „Was ist los? Gibt es Neuigkeiten aus Frankfurt?“
    Mai war ganz in der Rolle ihres Lebens. Sie wusste, worauf es ankam. Nur wenn sie alles richtig machte, gelang ihr Vorhaben. „Perry ist tot. Mehrere Wölfe haben ihn erwischt.“ Noch drei Meter. Bald würde dieses Drama enden.
    Gracia versteifte sich und stellte das Glas hart auf das Tischchen neben dem Sessel. „Warum hat mich niemand informiert?“
    „Du hast angeordnet, nicht gestört zu werden.“ Noch zwei Meter. Das war der kritische Moment. Die grüne Zone rückte in Reichweite.
    Nun beäugte Gracia Mai misstrauisch. „Warum schicken sie ausgerechnet dich?“
    „Weil ich die geringste Gefahr darstelle“, improvisierte Mai. Schweiß sammelte sich in ihrem Nacken. „Du möchtest keinen der anderen dabei haben, wenn du dein großes Ziel erreichst und Laira findest.“
    Die Vampirfürstin lächelte. „Das ist wahr. Und du armes kleines Ding hast Perry geliebt, ist es nicht so?“ Gracia erhob sich elegant und trat einen Schritt vom Sessel zurück.
    Mai rückte erneut auf eine Distanz von zwei Metern nach. Das Bett stand in ihrem Weg, und sie ging langsam darum herum, während sie sprach. „Ich bedaure es vor allem, meine Anwärterschaft verloren zu haben. Ohne Perry bin ich nichts weiter als die Sklavin aller Vampire, ohne die Aussicht, verwandelt zu werden. Ich bin auch gekommen, um dich zu bitten, mir meinen Status zu erhalten.“
    Gracia hob die Hand. Mai kam es vor, als würde sie gegen eine Wand laufen. Sie blieb stehen. Die Vampirfürstin verzog spöttisch die Lippen. „Im Moment bin ich nicht in Stimmung für Bittgesuche. Aber du darfst stehen bleiben und warten. Vielleicht kümmere ich mich am Abend um dich, vielleicht auch morgen.“ Sie hob die Hand noch höher, um gönnerhaft zu winken. Ihr Lächeln zeigte die Freude, die sie an ihrem Spiel hatte. „Bis dahin viel Spaß beim Stillstehen.“
    Gracia hatte einen Bann über Mai gelegt, wie sie es gegenüber Menschen mit schwacher Willenskraft tat. Aber Mai war kein Mensch. Erneut lohnten sich die Strapazen, die sie im Namen Renes auf sich genommen hatte, um das Vertrauen des Klans Gracias zu gewinnen. Das war der Moment der Täuschung. Ihr Plan ging auf. Als die Fürstin sich von ihr abwandte, um durch eine zweite Tür aus dem Raum zu gehen, wehrte sie sich gegen die Beeinflussung.
    Mai sprang vor, griff in die Tasche und drückte ab. Der Schuss hallte in ihren Ohren, doch Gracia zuckte nicht einmal zusammen. Die Fürstin wich der Kugel aus, indem sie sich zur Seite drehte und über das Bett vorschnellte.
    Mais Finger lag noch auf dem Abzug, als Gracia bereits bei ihr war. Mai keuchte. Hatte ihre Feindin mit dem Angriff gerechnet? Oder lag es an der Entfernung? Vielleicht waren es anderthalb Meter gewesen. Ihre Gedanken erstarben. Gracias Faustschlag kam wie eine Mauer aus Beton. Mai wurde nach hinten geschleudert, prallte mit einem dumpfen Krachen an die Wand und rutschte zu Boden.
    Gracia packte Mais Kehle und riss sie hoch. „Du warst es! Du hast Amalia dazu gebracht, das Anwesen zu verlassen!“ Sie stieß keine Fragen aus, sondern Feststellungen. Der Blick ihrer dunklen Augen wurde zwingend. Schon legte sie einen neuen Bann über Mai. Dieses Mal war er stark wie die Faust eines Titanen. „Tausend Nadeln sollen sich in dein Fleisch bohren, Verräterin!“
    Mai öffnete den Mund, um zu schreien, aber kein Laut kam über ihre Lippen. Wie Gracia befahl, fühlte sie tausend Nadelstiche, die bis auf die Knochen gingen. Sie wollte sich schütteln – vergeblich. Schweiß brach ihr aus allen Poren. Das Verlangen, laut zu schreien, wurde übermächtig. Aber ihr blieb selbst das versagt. Schweigend musste sie erdulden, was Gracia ihr antat.
    Die Fürstin wich ein Stück von ihr zurück. „Ich habe dich aufgenommen, doch du bist nicht mehr wert als der Dreck, der in der Gosse liegt. Du sollst lernen, was es heißt, mich zu verraten!“
    Gracia riss Mai am Hals nach oben. Die Panik in Mai wuchs ins Unerträgliche. Es war alles aus, alles verloren. In einem verzweifelten Befreiungsversuch packte sie Gracias Unterarme, aber gegen die unmenschliche Kraft der Fürstin kam sie nicht an. Ihre Halswirbel wurden gegeneinander verschoben. Sie hörte ein hässliches Knirschen. Das Zimmer um sie herum

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