Blutseelen 03: Laira: Erotischer Vampirroman (German Edition)
Lai’raa zu begegnen?“
Jara nickte. Ihm mochte es unmöglich erscheinen. Für sie war es das nicht. Ihr Kinn stieg in die Höhe. „Ich bin weder dumm noch blind, Au’ree. Ich sah diesen Tag kommen, meine Vorbereitungen sind getroffen. Ich habe mir Lai’raas Gift besorgt, das Wesen eurer Abstammung töten kann. Und ich habe es in diesem Tempel im Namen Hathors gesegnet, um es zu einer Waffe zu machen, die selbst die Tochter Aza’els vernichtet.“
Au’rees Stimme klang aufgeregt. Ein Funken Hoffnung lag in seinem Blick. „Du hast das Gift der Götter?“
Jara fasste seine Hand. „Ich habe das Gift. Und du wirst Lai’raa damit außer Gefecht setzen.“ Sie blickte sich im Tempel um. Es gab keine anderen Priester oder Priesterinnen, die sie belauschten. Wie immer, wenn Au’ree den Tempel betrat, hatten sie die Flucht ergriffen und zogen es vor, im Freien zu arbeiten. Eilig zog Jara an seinem Arm. „Komm.“
Sie führte ihn zu einer Steinplatte im Boden, im hintersten Teil des Tempels. Die Platte lag im Schatten einer Steinstatue, die Hathor als gehörnte Frau darstellte. Hastig kniete sie sich hin und sah Au’ree an. „Hilf mir.“ Ihre Nägel gruben sich in die mit Erde aufgefüllten Rillen.
Au’ree begriff, was Jara von ihm wollte, und löste die Platte von den sie umgebenden Quadern. Mit einer Hand stemmte er das geheime Versteck auf. Darunter kam ein Sichelschwert zum Vorschein. Die Klinge lag in Kuhleder gehüllt. Sie war lang wie ein Arm.
„Pass auf“, flüsterte Jara. Ihr Hals fühlte sich eng an, als sie das geweihte Schwert erblickte. „Die Klinge trägt das Gift der Blutseelen auf sich. Mit ihr kannst du Lai’raa verletzen und unschädlich machen. Aber du solltest dich nicht daran schneiden. Auch für dich bringt die Waffe Unheil.“
Er schob die dicke Bodenplatte zur Seite und griff behutsam nach dem Schwert. Eine Weile betrachtete er es und wog es prüfend in der Hand.
„Es sieht aus wie Lai’raas liebste Waffe.“
„Es ist vom selben Schmied gefertigt. Hathor wird mit dir sein, wenn du das Schwert führst.“
Sein Blick traf ihren. „Das bedeutet, wir werden kämpfen?“
„Ja.“ Sie nickte. „Wir kämpfen.“
Amalia blinzelte und erkannte über sich Aurelius, der sie besorgt ansah. Sie brauchte einen Augenblick, bis sie von sich aus Stehen konnte. „Es geht wieder“, murmelte sie. „Die Erinnerungen werden stärker. Sie kommen über mich, als wollten sie mich bewusstlos schlagen.“
In seinen Augen blitzte es hoffnungsvoll. „Konntest du mehr über Lairas letzte Ruhestätte erfahren?“
Sie schüttelte den Kopf. Dankbar fühlte sie Aurelius' stützenden Arm. Er führte Amalia die Treppe hinab, während sie ihm knapp berichtete, an was sie sich erinnert hatte. Danach zog sie den Plan hervor. „Nimm du ihn.“ Sie wusste ohnehin, was sie gezeichnet hatte.
„Danke.“ Er verstaute den Plan in seiner Tasche.
Dieses Mal nahmen sie kein Taxi. Aurelius bezahlte einen schmalschultrigen jungen Mann, sie mit einem privaten Auto in die Nähe der Ausgrabungen zu fahren. Amalia nahm das Wasser an, das der Mann namens Kasir ihr aus dem Handschuhfach gab. Es war warm und schmeckte unangenehm salzig, aber es stärkte sie.
Nur wenige Minuten später standen sie allein unter dem Licht der Sterne. Sie begutachtete mit Verwunderung den Ort, den Aurelius ausgewählt hatte. „Müsste an dieser Stelle nicht ein Zeltlager sein?“
„Wir sind nicht beim Ausgrabungslager von Rene.“ Aurelius sprach leise. Immer wieder sah er sich um und hob den Kopf, als würde er wittern. „Als ich das Lager ausspionierte, tauchte Marut an dieser Stelle auf. Mitten aus dem Nichts. Er war einfach da. Ich bin sicher, er kam aus einem Zugang zum Labyrinth, der zumindest mit dem Lager verbunden ist. Wenn wir Glück haben, führt er direkt zu den freigelegten Gängen.“ Aurelius warf einen prüfenden Blick um sich. „Dort.“ Langsam ging er auf einen verkrüppelt wirkenden Strauch zu, der zwischen grauen Steinen wuchs. „Das ist die Stelle.“
Sie gingen den Sand ab, bis Aurelius stehen blieb. Vor ihnen lag ein großer Findling, fast so hoch wie ein Mann. Aurelius lehnte sich dagegen und schob ihn ein Stück zur Seite. Darunter tauchte ein gähnendes Loch auf. Sand rieselte über die Ränder, hinein in Dunkelheit. Aurelius griff zum Rucksack und holte eine Taschenlampe heraus. Prüfend betrachtete er das Loch im Schein der Lampe. „Es ist nicht tief. Also los“, flüsterte er. Er ließ
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