Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Blutsgeschwister

Blutsgeschwister

Titel: Blutsgeschwister Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dia Reeves
Vom Netzwerk:
Magst du denn Geschichte?«
    »Nein. Nur alte Songs. Sie beruhigen mich.«
    »Ich vermute mal, dass ein Mädchen, das so voller Wut ist wie du, tonnenweise Beruhigung braucht.«
    »Ich bin nicht voller Wut.«
    Als er sie einfach nur ansah, seufzte Fancy und sagte: »Gestern war … etwas unglücklich. Normalerweise bin ich nicht so.«
    Peinlicherweise erschien der glückliche Ort in Ilans Wasserglas und sah immer noch so zerstört aus wie zu dem Zeitpunkt, an dem sie sich … schlecht benommen hatte.
    »Sorry.«
    Ilan schielte auf das Glas. Sein Mund verzog sich beim Anblick der verwesenden Flamingos. »Wie machst du das?«
    Fancy hob die Schultern. »Passiert einfach. Offenbar versuche ich, etwas zu verarbeiten.«
    »Was verarbeitest du? Dass du versucht hast, mich und meinen Bruder umzubringen?«
    »Es geht nicht um dich oder deinen blöden Bruder. Es geht um mich und Kit und darum, wie …« Fancy zögerte. Ihr Magen brannte, aber nicht vom Käse und den Jalapeños, die sie gerade gegessen hatte. Sie schob ihre Käsepommes zur Seite und trank einen Schluck von ihrem Milchshake. »Sie spricht nicht mal mehr mit mir.«
    »Kannst du ihr das übel nehmen?« Ilan nahm sich von ihren Käsepommes. »Zu versuchen, die Liebe des Lebens deiner Schwester umzubringen, ist immer eine dämliche Strategie.«
    »Was ist mit dir? Welche Strategie beinhaltet, deinen Bruder die Treppe runterzustoßen?«
    »Zu der Zeit schien es eine gute Idee zu sein.«
    »Warum hast du das getan? Ist er so schrecklich?«
    »Nein.«
    »Also ist er ein perfekter Engel?«
    Ilan aß ihre Pommes auf und sagte: »Es gibt noch eine Menge zwischen schrecklich und engelsgleich. Wenn ich mein Wasser trinke, trinke ich dann den Flamingo mit?«
    Fancy wollte ihm gerade sagen, er solle nicht albern sein, aber dann erinnerte sie sich daran, wie sie Kit und Gabriel aus der Teekanne gekippt hatte. Also atmete sie tief durch und beruhigte sich, und nach ein paar Sekunden verschwand der glückliche Ort aus dem Glas. Sie machte sich allerdings nicht die Mühe, Ilans Frage zu beantworten, weil sie die Antwort nicht kannte. Sie kannte sich selbst nicht mal mehr.
    »Was ist das Schlimmste, das Gabriel je getan hat?«, fragte sie und versuchte, ganz locker zu klingen. Vielleicht kannte sie sich selbst nicht mehr, aber sie würde alles über Gabriel in Erfahrung bringen.
    »Warum?«, fragte Ilan misstrauisch, und das zu Recht.
    »Ich bin neugierig.«
    »Auf Gabe?«
    »Darauf, warum Kit ihn mag.«
    »Das liegt daran, dass wir Turners alle teuflisch charmant sind.«
    »Ich hab gesehen, wie du ihn geschlagen hast«, erinnerte sie ihn, für den Fall, dass er gerade abhob. »An dem Tag, an dem wir die Kleider gekauft haben.«
    »Er ist geschlafwandelt«, sagte Ilan, nervtötend ungerührt.
    »Du hast gesagt, du wolltest ihn würgen.«
    »So wie du Kit gewürgt hast? Ja, die ganze Zeit«, gab er gut gelaunt zu. »Besonders, wenn er seine selbstgerechte Nummer abzieht.«
    Fancy gab den Versuch auf, ihn zu beschämen, da es unmöglich zu sein schien. »Hat er irgendwelche Freunde?«
    »Jungs von der Schule. Bandkollegen. Alle mögen ihn. Außer Tony. Den will ich sowieso rausschmeißen. Tony Castle«, erklärte er, als er Fancys verständnisloses Gesicht sah. »Er ist unser Bassist.«
    »Warum willst du ihn feuern?«
    »Oh Mann, wenn ich damit erst mal anfange ...« Es war schön zu sehen, dass sie nicht der einzige Mensch auf der Welt war, der ihn nervte.
    »Warum mag Tony deinen Bruder nicht?«, fragte sie und speicherte die Information ab.
    »Tony mag nur sich selbst.« Ilan lehnte sich in seinem Stuhl zurück und verschränkte die Arme. »Wolltest du deshalb allein mit mir sein? Damit wir über andere Typen reden?«
    Fancy beschloss den Rückzug. Vorerst. »Worüber willst du mit mir reden?«
    »Über dich. Und mich. Über all die Sachen, die ich zu dir sagen will. Und die ich mit dir tun will.«
    »Was für Sachen? So was wie Folter?« Fancy war erstaunt, dass er so etwas zugeben würde. »Ich könnte dich nämlich ganz sicher sehr viel besser foltern als du mich.«
    Er glotzte sie an, als wäre gerade ein Horn aus ihrer Stirn gewachsen. »Ich rede doch nicht über Folter.«
    »Worüber denn?«
    »Trink deine Milch, vielleicht sag ich’s dir, wenn du erwachsen bist.«
    »Milch shake . Behandle mich nicht, als wäre ich fünf.«
    »Ich dachte, du magst es, wie ein Baby behandelt zu werden«, sagte er mit großen, unschuldigen Augen. »So behandelt dich Miz Lynne.«
    »Es ist

Weitere Kostenlose Bücher