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Blutsgeschwister

Blutsgeschwister

Titel: Blutsgeschwister Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dia Reeves
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schön war. Sie erinnerte sich daran, was Kit darüber gesagt hatte, Gabriel von innen sehen zu wollen, aber obwohl sie mit einem Mal verstand, was Kit gefühlt haben musste, machte es sie nicht weniger wütend.
    »Mädchen?«
    Alle hielten den Atem an, als sie Maddas Stimme draußen vor der Tür zur Stube hörten. »Was ist das für ein Lärm?«
    »Unser alter Schiffskoffer ist umgefallen«, rief Kit. »Sorry. Bist du davon wach geworden?«
    »Nein. Ich wollte gerade duschen. Wenn ich fertig bin, helft ihr mir, die Wäsche reinzuholen, okay? Bevor der Sturm kommt?«
    »Yes, Ma’am!«, riefen die Schwestern gleichzeitig.
    Gabriel sprang auf die Beine und half Kit auf ihre. Sie waren beide bemerkenswert sauber und trocken für Leute, die gerade durch eine Teekanne aus einem Grab gekommen waren. »Ich kann nicht glauben, dass du uns da rausgeholt hast.«
    » Ich hab euch da rausgeholt«, blaffte Fancy und starrte dann ihre Schwester böse an. »Warum wirst du eigentlich immer für alles gelobt?«
    »Schön zu sehen, dass du noch lebst, Ilan«, sagte Kit und ignorierte Fancy. Sie ignorierte sie. Wie einen Fremden an einer Straßenecke. »Gut, aber beunruhigend, weil, wie ich meine Schwester kenne, hat sie nicht geplant, dich und deinen Bruder lebendig zurückzubringen. Ich sollte besser die NASA alarmieren. Ich bin überzeugt, dass der Umstand, dass Fancy zum ersten Mal in ihrem Leben nicht ihren Willen bekommen hat, ein Wurmloch in Zeit und Raum geöffnet hat.«
    »Vielleicht sollten wir gehen, Ilan«, sagte Gabriel und betrachtete Fancy beunruhigt, im Gegensatz zu seinem Bruder, der eher amüsiert als nervös schien. »Miz Lynne wird jeden Moment fertig geduscht haben.«
    Kit verwuschelte seine wilden Locken. »Es wird sie nicht stören.«
    »Mich stört es!«, sagte Fancy.
    »Ich denke, Gabe hat recht«, sagte Ilan in einem Lasst-uns-alle-ruhig-bleiben -Ton, und stand auf. »Man soll gehen, wenn es am schönsten ist.«
    Gabriel küsste Kit ziemlich flüchtig in seiner Eile und wartete an der Fliegengittertür auf seinen Bruder.
    »Ich ruf dich nachher an«, sagte Ilan zu Fancy. Er sagte es, als wäre es eine Drohung, aber Fancy verstand, dass er es so nicht meinte, also nickte sie. Ihre Hand kribbelte immer noch davon, dass er sie gehalten hatte.
    Als die Brüder gegangen waren, warf Kit Fancy einen bösen Blick zu, als wäre Gabriels lausiger Kuss ihre Schuld gewesen. Sie sagte: »Du magst Ilan. Ich wusste es. Fällt dir auf, dass ich nicht hinter ihm herrenne und versuche, seinen Kopf abzuschlagen?«
    Fancy warf Kits Lieblings-T-Shirt auf den Boden und wischte damit den verschütteten Tee auf. »Ich bin dir eben nicht so wichtig, wie du mir wichtig bist. Das war ich nie.« Sie hob etwas vom Boden auf, das wie eine Puderdose aussah. Sie schüttelte den Tee ab, aber bevor sie es öffnen konnte, schnappte es sich Kit.
    »Was ist das?«
    Kit öffnete es und seufzte erleichtert. »Gott sei Dank sind sie nicht nass geworden.«
    »Was?«
    »Meine Pillen.« Kit schwenkte stolz die kleine Puderdose oder was auch immer es war. »Ich nehme die Pille.«
    »Warum?«
    Kit warf ihrer Schwester einen hämischen Blick zu.
    » Du hast Sex mit ihm?« Als sie es sagte, wusste sie, dass es stimmte. Es hieß, man könnte keinen Unterschied sehen. Aber Fancy sah ihn, als sie Kit betrachtete. Sie hatte denselben Kurzhaarschnitt und die dünnen Glieder, aber da war eine gewisse Reife, ein rötliches Schimmern unter ihrer braunen Haut. So reif, dass sie gepflückt worden war, während Fancy immer noch grün und bitter an der Rebe hing. »Natürlich hast du.« Fancy lachte freudlos und warf das nasse T-Shirt auf Kits Bett. »Mit Franken auch? War Franken der Erste?«
    Kit brach in Tränen aus. Es war eine schockierende Explosion. Kit täuschte oft Gefühle vor, aber nicht diesmal. »Gabriel war der Erste, der Einzige, ganz egal, was du von mir denkst.«
    »War es schlimm?« Fancy ging zu Kit rüber. »Hat er dir wehgetan?«
    » Natürlich hat er mir wehgetan!« Kit stieß sie weg und riss Kleenextücher aus der Schachtel auf dem Schminktisch. »Es tut beim ersten Mal immer weh. Aber es war wunderschön.«
    »Nur du kannst Schmerzen und Blut und … Körperflüssigkeiten schön finden«, blaffte Fancy. »Hör auf zu heulen!«
    »Warum sollte ich?« Kit warf die Kleenexschachtel an Fancys Kopf. »Weil du nie heulst? Weil du nicht weißt wie? Weil du in deinem ganzen Leben noch nie etwas Echtes gefühlt hast? Also, ich habe es, und ich werde

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