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Blutskizzen

Titel: Blutskizzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Norbert Horst
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Witterungsverhältnissen nach etwa sieben Stunden austrocknet. Legt man diesen Zeitraum zugrunde, kann die Spur nur seit dem 05. 03. 01, etwa 24.00 Uhr, entstanden sein. Da die Leiche am 06. 03. 01 um 08 Uhr 12 gefunden wurde, könnte es sich daher um den Schuhabdruck des Täters bzw. einer der Personen handeln, die die Leiche dort abgelegt haben. Die Überprüfung der Angestellten der dortigen Firmen hat ergeben, dass zwei im Besitz von Schuhen dieses Modells sind (Bl. 4). Beide Personen können jedoch als Spurenleger ausgeschlossen werden, da sie deutlich kleinere Füße haben, einmal Größe 39 sowie 42.
    Wie eine weitere allgemeine Befragung unter den Mitarbeitern der dort ansässigen Firmen ergeben hat, wird in der Mulde nachts oder am Wochenende schon mal Müll von fremden Personen entsorgt, zumal die Zufahrt nicht mehr wie früher durch eine Schranke kontrolliert werden kann. Durch den relativ versteckten Standort der Mulde käme dies allerdings selten vor.
    Röwekamp, KOK
    Dahinter die Vernehmungen, Schreiben der Firma Puma, Fax des meteorologischen Institutes.
    Weiter.
    Vorher kurz die E-Mails.
    Kunze, Beihilfestelle.
    Beihilfe-Widerspruch, Kostendämpfungspauschale und Wahlleistungen bei stationärer Behandlung. Sehr interessant.
    Nächstes Fähnchen.
    Vernehmung des Sven-Olaf Pattmann, 30. 12. 69 in Berlin, Personalienbogen.
    Zur Sache:
    Ich bin Kellner und arbeite seit zwei Jahren im »Smith’s« in Köln. Das ist ein Lokal, in dem in erster Linie Schwule verkehren. Ich wohne, hatte ich ja schon angegeben, in Leverkusen. Als ich gestern das Foto des ermordeten Hans Werner Schmitz in der Zeitung sah, kam mir das Gesicht irgendwie bekannt vor.
    Es könnte sein, dass der Mann ein-, zweimal bei uns im Lokal war, ich bin mir aber nicht sicher. Eigentlich habe ich ein gutes Gedächtnis für Gesichter, aber ich meine, die Person an Karneval, also vorletztes Wochenende, gesehen zu haben, und da war er leicht im Gesicht geschminkt. Geschminkt heißt, er hatte sich irgendwas auf die Wange und um die Augen gemalt. An welchen Tagen genau im Karneval, kann ich nicht sagen.
    Ich meine mich an die Person zu erinnern, weil er eine Zeit in meinem Bereich stand und ich öfter an ihm vorbei musste.
    Mir werden jetzt noch zwei andere Bilder der Person gezeigt. Auch hier drauf erkenne ich eine Ähnlichkeit, bin mir allerdings nicht hundertprozentig sicher.
    Ob sich dieser Mann in Begleitung eines anderen Mannes oder einer Frau befand, dazu kann ich keine Angaben machen.
     
     
    Geschlossen: Gelesen, genehmigt
und unterschrieben:
    Kammer, KHK Sven-Olaf Pattmann
    Vermerk
    Die Ehefrau des Opfers, Frau Regina Schmitz (weitere Pers. bekannt), wurde heute aufgesucht und zu den Angaben des Sven-Olaf Pattmann befragt.
    Sie gab, wie schon in der ersten Vernehmung (Bl. 38 d. A.) an, ihr Mann habe sich von Mittwoch, dem 21. 03. 01, bis Samstag, dem 24. 03. 01, auf einer Geschäftsreise im norddeutschen Bereich befunden. Wen er dort getroffen habe, könne sie nicht sagen, um die geschäftlichen Termine ihres Mannes kümmere sie sich nicht. Die Möglichkeit, ihr Mann könne während der Karnevalstage in einem Lokal in Köln gesehen worden sein, bezeichnete sie als völlig abwegig. Sie habe täglich mit ihm telefonischen Kontakt gehabt und gehe davon aus, dass er sich nicht in Köln aufgehalten habe. Die Frage, ob ihr Mann schon einmal Lokale besuchte, in denen vorwiegend Homosexuelle verkehrten, verneinte sie vehement. Sie habe niemals auch nur andeutungsweise derartige Neigungen an ihrem Mann festgestellt.
    Da der Terminkalender des Opfers bisher nicht aufgefunden wurde, konnte lediglich aus den sichergestellten Daten der Festplatte des Computers ein geschäftlicher Termin am 21. 03. 01 um 16.00 Uhr bei einer Küchenfirma in Herford ermittelt werden, den das Opfer auch wahrgenommen hat (Bl. 65 d. A.)
    Kammer, KHK
    Nächstes Fähnchen. Jetzt’ne Kippe, ohne Filter, nur drei Zug.
    Vernehmung des Robert Ertel, 12.03.43 in Koblenz. Personalienbogen, Beruf: Kaufmann.
    Zur Person:
    Ich bin ein früherer Kollege des Hans Werner Schmitz, und wir haben, d. h., ich habe in seiner Firma gearbeitet. Uns verbindet seit dieser Zeit eine lockere Freundschaft, die wir auch nach dem Konkurs aufrechterhalten haben und zu gelegentlichen Treffs auf ein Bier oder aber zum Golf nutzten.
    Zur Sache.
    Ich habe Hans das letzte Mal am 14. 02. 01 getroffen. Ich weiß das so genau, weil ich es mir in meinem Terminkalender notiert habe. Wir waren gemeinsam essen

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