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Blutspiele

Blutspiele

Titel: Blutspiele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
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Scheißkerl, der sie umgebracht hat. Ich muss ihn erwischen, Quinn.«
    »Lassen Sie mich meine Arbeit tun. Es wäre ihr bestimmt nicht recht, wenn Sie sich einmischten.«
    »Einmischen? Ich stecke schon mittendrin. Wie kann ich –« Er hielt inne. »Haben Sie etwas Neues herausgefunden?«
    »Wir glauben, dass sie möglicherweise in einem Parkhaus im Perimeter-Einkaufszentrum überfallen wurde. Ich habe jemanden hingeschickt, der die Angestellten befragt und die Überwachungskameras überprüft.«
    »Warum im Perimeter-Einkaufszentrum?«
    »Wir haben Nancys Mitbewohnerin Chelsea Burke befragt, Ihre Tochter wollte dort einkaufen. Chelsea wäre gern mitgekommen, aber sie hatte am nächsten Tag eine Prüfung.«
    »Wenn sie dabei gewesen wäre, hätte er Nancy Jo vielleicht nicht überfallen. Manchmal liegt es an solchen Kleinigkeiten.«
    Joe nickte. »Das stimmt.« Er wandte sich zum Gehen.
    »Warten Sie.« Norris zögerte. »Ich möchte auf dem Laufenden gehalten werden. Es würde sich für Sie lohnen, wenn Sie über jede entscheidende Entwicklung in dem Fall zuallererst mich informieren.«
    Damit er den Kerl selbst verfolgen konnte. Nancy Jo hatte recht gehabt, er bot Geld an.
    »Ich bin mir sicher, unser Captain wird Sie über die Ermittlungen informieren«, sagte Joe. »Wenn Sie mich jetzt entschuldigen, ich muss einige Telefonanrufe erledigen.«
    »Wenn Sie es sich anders überlegen … Warum sind Sie noch einmal zum Allatoona gefahren? Hatten Sie etwas vergessen?«
    »Nein, ich hatte nichts vergessen. Aber ich hatte so eine Ahnung, dass sie im Wald und nicht am Ufer umgebracht worden ist. Ich habe die Kriminaltechniker gebeten, das zu überprüfen. In ein paar Stunden wissen wir mehr.«
    »Wie kommen Sie darauf? Vielleicht verschwenden Sie damit nur Zeit. Er könnte entkommen, während wir Ihren ›Ahnungen‹ nachgehen.«
    »Oder wir sind einen Schritt weiter«, sagte Joe. »Ich vertraue auf meinen Instinkt. Ich werde Ihnen Bescheid sagen, wenn ich richtig lag.«
    Er spürte Norris’ Blick in seinem Rücken, als er davonging. Dieser Fall machte ihm in mehr als einer Hinsicht Kopfschmerzen. Norris würde ihm ständig im Nacken sitzen, und wie viel von dem, was Nancy Jo ihm berichtet hatte, konnte Joe mit seinem »Instinkt« erklären? Wenn er Norris erzählen musste, warum er auf den Überwachungsfilmen des Parkhauses nach einem großen hellen Lincoln suchen ließ, wäre er in ziemlicher Erklärungsnot.
    Na gut, dann musste er die Wahrheit eben umschreiben und Norris ausweichen, so gut es ging. Keine leichte Aufgabe, denn Norris war verletzt und zornig und wollte über jedes Detail der Ermittlung informiert werden. Joe konnte es ihm nicht verdenken, an seiner Stelle wäre es ihm nicht anders gegangen. Nancy Jo machte sich auf jeden Fall zu Recht Sorgen um ihren Vater.
    Verdammt, dieser Gedanke an Nancy Jo war aus dem Nichts gekommen und fühlte sich völlig normal an. Als wäre sie für ihn ein lebendiges, denkendes Wesen.
    Schnell schob er diese Erkenntnis beiseite. Es war besser, sich auf den Fall zu konzentrieren, auf den Mann, der Nancy Jo umgebracht hatte. Er musste eine Verbindung zwischen Jelak und dem Mord finden.
    Und das bedeutete, er musste in den sauren Apfel beißen und Montalvo anrufen.

6
    I ch habe gerade mit Quinn gesprochen«, sagte Montalvo, als Eve ans Telefon ging. »Ich hätte ihn ohnehin angerufen, aber es war erfreulich, dass er den ersten Schritt getan hat.«
    »Ich wüsste nicht, warum. Das bedeutet nur, dass er diesen Fall lösen will.«
    »Und zwar so sehr, dass er sich bei mir Hilfe holt. Ich sage nicht, dass ich mich dadurch geschmeichelt fühle. Ich meine nur, wenn er sich dazu überwinden konnte, ist der Widerstand nicht mehr so groß. Das sind gute Voraussetzungen für die gemeinsame Arbeit.« Er kicherte. »Ein erster Schritt auf dem Weg zu einer wunderbaren Freundschaft.«
    »Zurzeit herrschen besondere Umstände. Wenn wir es schaffen, diesen Killer zu fassen, würde ich mich nicht darauf verlassen.«
    »Ich verlasse mich auf nichts. Ich arbeite an der Verwirklichung.«
    »Haben Sie mich deshalb angerufen?«
    »Nein, ich rufe an, um Ihnen etwas zu erzählen, was ich bereits Quinn gesagt habe.«
    »Dann erfahre ich es bestimmt von Joe.«
    »Aber ich möchte es Ihnen als Erster sagen. Ich will nicht, dass Sie warten müssen.«
    »Auf diese Weise fördern Sie die Freundschaft aber nicht.«
    »Ich muss einen Mittelweg finden. Wollen Sie es jetzt wissen oder nicht?«
    »Natürlich

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