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Blutspiele

Blutspiele

Titel: Blutspiele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
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dich zu ärgern.« Sie ließ sich auf einen Stuhl fallen. »Oder dich aufzustacheln.«
    »Er will Miguel schicken, um uns zu beschützen.«
    »Ach, diesen jungen Freund von ihm?« Sie lächelte. »Ich erinnere mich an Miguel, ich habe ihn in Bloomburg kennengelernt. Ich mochte ihn.«
    »Und er dich auch. Wenn ich mich recht entsinne, hatte er sich in dich verguckt.«
    »Er ist noch ein Junge, und Frauen gefallen ihm. Und er hat kein Vorurteil älteren Frauen gegenüber.« Jane legte den Kopf schräg. »Du hast Montalvo offenbar von dem Kelch erzählt. Er macht sich Sorgen um dich.«
    »Das ist nur ein Teil des Problems.« Sie hatte Jane nichts über Joes Besuch bei Megan gestern Nacht erzählt oder den inneren Aufruhr, der ihn zu zerreißen drohte. Nur Joe hatte das Recht, sich ihr anzuvertrauen. Aber Eve durfte sie nicht völlig ahnungslos lassen. »Joe hält Jelak für den möglichen Mörder von Nancy Jo.« Sie zögerte. »Und das heißt, dass es vielleicht Jelak war, der den Kelch hier deponiert hat.«
    »Du meine Güte.« Janes Augen wurden groß. »Wie denn das? Du hast gesagt, es war ein Ritualmord.«
    »Wir wissen es nicht. Wir versuchen, Jelaks Vergangenheit zurückzuverfolgen und herauszufinden, mit wem wir es zu tun haben«, sagte sie. »Er war zur selben Zeit wie wir in Bloomburg. Aber nicht gemeinsam mit Kistle. Er stand in den Kulissen und wartete ab. Während seines Aufenthalts war er sogar im Sportstudio.«
    »Gruselig. Ein gesundheitsbewusster Irrer?«
    »Vielleicht.« Ihr fiel plötzlich ein, was Joe über Nancy Jos Beschreibung ihres Mörders erzählt hatte. »Aber der Mann, der Nancy Jo umgebracht hat, hatte enorme Armmuskeln, wie ein Gewichtheber.«
    »Woher wisst ihr das? Gab es einen Zeugen?«
    »Irgendwie schon. Aber wenn Jelak ein Fitnessfan war, dann würde das erklären, warum er in einem Sportstudio trainiert hat.«
    »Was meinst du mit ›irgendwie schon‹?«, wollte Jane wissen. »Du erzählst mir nicht alles.«
    Eve hätte sich denken können, dass Jane bei jeder Ungenauigkeit nachbohren würde. »Ich sage dir alles, was ich sagen kann. Frag Joe.«
    »Das werde ich.« Jane stand auf. »Diesmal werde ich nicht zulassen, dass ich außen vor bleibe.« Sie hob die Hand, als Eve zum Sprechen ansetzte. »Ich mache dir keine Vorwürfe. Ich vertraue dir. Du hast bestimmt gute Gründe. Ich werde schon selbst herausfinden, was da vor sich geht.« Sie umarmte Eve. »Aber jetzt bin ich mit Patty zum Essen verabredet. Wir gehen in ein italienisches Restaurant bei ihr in der Nähe. Sie will nicht so lange weg sein von zu Hause.« Jane verzog genervt das Gesicht. »Sonst tobt ihr Großvater wieder.«
    »Sehr nett.« Eve zögerte. »Geh nur. Aber ich werde Joe anrufen, damit dich ein Polizeiauto von Patty nach Hause begleitet.«
    »Ich kann auf mich selbst aufpassen, Eve«, sagte Jane. »Schließlich hat Joe mir schon als Kind Selbstverteidigung beigebracht. Ich kann alles, von Karate bis Zielschießen.«
    »Dann bin ich eben ein Angsthase«, sagte Eve. »Du merkst vielleicht, dass ich dich nicht vom Ausgehen abhalten will. Das würde ich nicht wagen. Aber ich möchte sicherstellen, dass du noch ein bisschen zusätzlichen Schutz bekommst.«
    »Meinetwegen.« Jane lächelte, als sie auf die Veranda trat. »Ich komme wahrscheinlich so um zehn Uhr nach Hause. Wenn sich etwas ändert, rufe ich dich an.« Sie winkte und lief die Stufen hinab. »Tschüs! Wir sehen uns später.« Sie blieb stehen, als sie den düsteren Himmel sah. »Sieht aus, als ob ein Sturm kommt, oder?«
    »Ja.« Eve sah hinaus auf den See, der bereits von Windböen gepeitscht wurde. »Ich glaube, du hast recht. Er zieht gerade auf.«
     
    Riesige Regentropfen platschten auf Jelaks Wangen, als er tiefer in den Wald hineinrannte, wo er seinen Lincoln versteckt hatte. Es störte ihn nicht. Stürme beschleunigten seinen Herzschlag und erfüllten ihn mit freudiger Erregung.
    Das wertvolle, von Nancy Jo Norris geschenkte Blut pulsierte durch seine Adern.
    Er hatte nicht damit gerechnet, dass seine Chance schon so bald kommen würde. Jane MacGuire verließ allein das Haus, und der Polizeiwagen würde bleiben, um Eve und das Haus zu beschützen. Gestern Nacht war er zum Haus geschlichen und hatte beide Autos mit Peilsendern versehen. Selbst wenn die Frau schnell davonfuhr, würde er sie wiederfinden.
    Aber es würde schwierig sein, ihr Geschenk nicht sofort anzunehmen. Sein Hunger wuchs und brannte, und Jane MacGuire wäre in der Lage, ihn zu

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