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Blutspiele

Blutspiele

Titel: Blutspiele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
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nur die Opfer von Mördern siehst, mit denen du in persönlicher Verbindung stehst?«
    Ein seltsamer Ausdruck zuckte über sein Gesicht. »Ich glaube, so einfach ist es nicht.«
    »Warum nicht?«
    »Diese Auswahl ist zu klein. So viel Glück habe ich nicht.«
    »Wie kannst du so –«
    »Vergiss es«, sagte er kurz angebunden. »Ich bin mir überhaupt nicht mehr sicher, also spekuliere bitte nicht. Vielleicht weiß ich mehr, wenn Megan einen ihrer Hellseherfreunde aufgetrieben hat.«
    Eve zuckte mit den Schultern. »Ich versuche nur, die Puzzleteile zusammenzusetzen. Das scheint mir vernünftig.« Sie zog eine Grimasse. »Na ja, so vernünftig, wie so etwas eben sein kann. Das ist ein Spiel mit völlig neuen Regeln, nicht wahr?«
    »Auch wenn die Regeln neu sind, werde ich den Fall ganz lehrbuchmäßig behandeln. Da ist ein Mörder, den ich fassen muss, und ich gehe so vor wie immer. Das ist die einzige Art und Weise, um mich vor dem Durchdrehen zu bewahren. Ich versuche Jelaks Schritte nachzuvollziehen. Es ist schon ein unglaublicher Zufall, dass er gerade dann auftaucht, wenn wir diesen Kelch im Kühlschrank finden.«
    »Du glaubst, Jelak hat Nancy Jo getötet?«
    »Wie gesagt, ich habe ein Problem mit dem Zufall.«
    »Ich auch«, erklärte Eve. »Montalvo sagt, seine Detektive versuchen mehr über ihn herauszufinden.«
    »Ich wollte ihn heute im Lauf des Tages anrufen.«
    Überrascht sah sie ihn an. »Tatsächlich?«
    »Nicht gerade voller Begeisterung. Aber dieser mörderische Scheißkerl ist in mein Haus eingedrungen. Dieser Kelch war eine klare Drohung. Ich werde jede Chance nutzen, um ihn zu erwischen.« Er öffnete die Tür zum Schlafzimmer.
    »Sogar Montalvo.«
München, Deutschland
    » Mark, komm mal her und schau dir das an.« Renata Wilger zog das Fax aus dem Gerät, und ihr Cousin trat neben sie. »Ich glaube, den habe ich schon einmal gesehen.« Sie reichte ihm die Zeichnung des Kelchs. »Fiero?«
    Mark betrachtete das Fax prüfend. »Fiero«, bestätigte er. »Hat Megan das geschickt?«
    »Dabei geht es eigentlich um ein anderes Problem.« Sie nahm das Fax wieder an sich. »Aber das hat vermutlich nicht solche Ausmaße.«
    Sie warf Mark einen Blick zu. »Wenigstens wissen wir jetzt ungefähr, wo er sich befindet. Ich werde Seth Caleb anrufen und ihm davon erzählen.« Sie verzog das Gesicht. »Darauf freue ich mich nicht.«
    »Du wirst schon mit ihm zurechtkommen.«
    »Weil er es zulässt. Ich würde wirklich gern mal sehen, wie er sich benimmt, wenn du nicht dabei bist. Er respektiert dich, weil er dich als ehemaligen israelischen Agenten für einen Jäger wie sich selbst hält.«
    »Aber du bist es, die ihn für die Jagd engagiert.« Mark lächelte. »Und er hat auch vor dir Respekt. Er hat mir einmal gesagt, dass in der Welt immer Platz für Hitzköpfe sei. Sie machten das Leben interessant.«
    »Wirklich?« Sie spürte, wenn sie mit Caleb sprach, immer eine kühle Skepsis. Das störte sie nicht. Sie hatte nicht den Wunsch, ihm näherzukommen. Sie überlegte, ob sich überhaupt irgendjemand so weit an ihn heranwagte. »Das war möglicherweise kein Kompliment. Bei Caleb weiß man nie, ob nicht eine gewisse Bösartigkeit dahintersteckt.« Eigentlich sollte das keine Rolle spielen. Es war ihre Aufgabe, mit jeder Art von Menschen umzugehen, um die Sicherheit ihrer Familie zu bewahren. Caleb war nur einer von ihnen, und man musste ihm klarmachen, dass nicht alles immer so lief, wie er es wollte. Sie ging zum Schreibtisch und griff zum Telefon.
    Sie erreichte Seth Calebs Anrufbeantworter. »Renata Wilger. Ich schicke Ihnen ein Foto auf Ihr Handy. Rufen Sie mich zurück.« Sie legte auf.
    Dann lehnte sie sich an die Tischkante und wartete.
    Zwei Minuten später klingelte ihr Telefon.
    Sie lächelte, als sie die Nummer auf dem Display sah. Seth Caleb. Sie nahm den Anruf an.
    Die Frage kam rasiermesserscharf. »Wo?«
     
    Megans Handy klingelte um vier Uhr nachmittags. Renata.
    »Hast du jemanden gefunden, der Joe Quinn helfen kann?«, fragte Megan, nachdem sie die Annahmetaste gedrückt hatte. »Ich fühle mich so verdammt hilflos. Das habe ich ihm angetan, Renata.«
    »Ja, das stimmt. Aber du hast es nicht absichtlich getan, also reg dich nicht so auf.«
    Das war typisch Renata – unverblümt, klar und auf den Punkt. »Du solltest jemanden auftreiben, der dieselbe übersinnliche Fähigkeit hat. Hilf mir.«
    »Ich bin dran.« Renata holte Luft. »Aber im Moment interessiert mich mehr die Zeichnung dieses

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