Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Blutspiele

Blutspiele

Titel: Blutspiele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
Vom Netzwerk:
Für eine regnerische Nacht muss dort in den Wäldern ganz schön viel los gewesen sein.« Megan ergänzte: »Das ist alles, was ich weiß. Aber offenbar ist er davon ausgegangen, dass er damit Ihre Aufmerksamkeit bekommt.«
    Eve warf die Bettdecke zurück. »O ja, unsere Aufmerksamkeit hat er.«
    Joe war bereits aus dem Bett gesprungen und zog sich hastig etwas über.
    »Was können Sie mir sonst noch über Seth Caleb erzählen?«, wollte Eve wissen. »Vertraut Renata ihm?«
    Megan zögerte. »Ich glaube, sie vertraut seinen Motiven. Ich bin mir nicht sicher, ob sie die Art und Weise gut findet, wie er mit der Situation umgeht. Ich würde sagen, Sie sollten ihn als unbekannte Größe betrachten.«
    »Großartig. Das ist alles, was wir wissen müssen.« Auch Eve stieg aus dem Bett. »Ich kann es kaum erwarten, ihn kennenzulernen. Danke für den Anruf, Megan. Ich melde mich dann bei Ihnen und berichte, was für eine Art unbekannte Größe er ist.«
    »Tun Sie das bitte.« Dann fragte sie noch: »Geht es Joe gut?«
    »Joe geht es bestens. Er arbeitet hart, und da ist nicht ein Schimmer von Nancy Jo. Ich ruf Sie später wieder an.« Sie beendete das Gespräch und sagte zu Joe, der bereits auf dem Weg zur Tür war: »Hast du das mitbekommen? In zwei Meilen Entfernung am Westufer. Das Auto stand ein ganzes Stück vom See entfernt.«
    Joe nickte. »Ich bin schon unterwegs.«
    Und sie würde ihm auf dem Fuß folgen, dachte Eve. Zwei Meilen, das war unangenehm nah, und die Vorstellung, dass Jelak da draußen lauerte wie ein hungriger Geier, war beängstigend.
    Fünf Minuten später verließ sie ebenfalls das Haus.
    »Joe hat mir erzählt, dass wir Besuch erwarten.« Jane stand von der Schaukel auf. »Und dass wir gestern Nacht offenbar bereits einen Besucher hatten.«
    »Warum bist du schon auf?«
    »Ich wollte mit Joe reden, ehe er heute Morgen aufbricht.« Sie stieg die Stufen hinab. »Und ich konnte nicht schlafen.«
    »Warum wolltest du mit ihm sprechen?«
    »Das ist jetzt nicht mehr wichtig. Das Problem hat sich bereits von selbst erledigt.« Sie schaute den Weg entlang. »Glaubst du, er hat dich von dort draußen beobachtet, oder meinst du, er ist mir nach Hause gefolgt?«
    »Ich habe keine Ahnung. Vielleicht beides.« Eve ging ebenfalls hinunter zum See. »Möglicherweise kann uns das dieser Seth Caleb sagen.«
     
    »Er war hier.« Als sie Joe einholten, kniete er neben einer tiefen Fahrspur. »Ob es Jelak war, müssen wir noch überprüfen. Aber der Wagen hat einiges gewogen. Er war groß.«
    »Einen Reifenabdruck kannst du aber nicht mehr abnehmen?«, fragte Eve. »Die Spur ist beinahe ausgewaschen.«
    »Es gibt einen besseren Abdruck im Gebüsch, das teilweise von den Bäumen geschützt war. Da könnte ich ein gutes Profil bekommen.« Er schüttelte den Kopf. »Als er wegfuhr, hatte er es sagenhaft eilig. Da sind überall Schleuderspuren.«
    »Panik?«, wollte Jane wissen.
    »Vielleicht.« Joe stand auf und griff nach seinem Telefon. »Aber warum? Unsere Jungs, die das Haus bewachen, waren überhaupt nicht in der Nähe. Leider nicht. Er ist uns verdammt nahe gekommen. Ich werde die Gegend noch einmal absuchen und unsere Autos auf Peilsender hin überprüfen lassen. Jetzt sollten wir zurückgehen, um diesen Caleb zu treffen, vielleicht hat er ein paar Antworten. Ich hänge mich ans Telefon und bestelle ein Team, das die Reifenspuren überprüfen und versuchen soll, den Wagen zu identifizieren.«
    »Es ist ein Lincoln Town Car aus den neunziger Jahren. Jelak mochte diese Luxusmodelle schon immer.«
    Eve fuhr herum. Der Sprecher stand nur wenige Meter von ihnen entfernt, sie hatte ihn nicht kommen hören.
    »Es tut mir leid, ich wollte Sie nicht erschrecken. Ich bin Seth Caleb. Ich glaube, Sie erwarten mich.« Er lächelte. »Ich wusste, dass Sie hier sind, um meine Angaben zu überprüfen, und dachte, ich treffe Sie gleich vor Ort.« Er betrachtete Eve. »Sie müssen Eve Duncan sein. Ja, ich kann verstehen, warum Sie für Jelak ein Ziel sind. Selbst wenn Sie seinen Partner nicht getötet hätten, wären Sie erste Wahl.«
    »Das hört sich an, als wäre ich ein Stück Fleisch.«
    »Nein, das meinte ich nicht. Ich bezog mich auf ein Beutestück.« Er senkte den Kopf. »Und Sie sind seine Aufmerksamkeit auf jeden Fall wert. Intelligenz, Raffinesse und Erfahrung. Wie könnte er da widerstehen?«
    »Ich weiß nicht, wovon Sie reden.« Megan hatte gesagt, sie habe den Eindruck, er sei aggressiv, aber Eve konnte nichts

Weitere Kostenlose Bücher