Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Blutspiele

Blutspiele

Titel: Blutspiele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
Vom Netzwerk:
brauchen mich, damit die beiden in Sicherheit sind. Er will Eve Duncan, aber er würde auch das Mädchen nehmen, um zu beweisen, dass er es kann. Und um Eve zu sich zu locken.«
    »Und wie wollen Sie das verhindern?«
    »Er ist vorsichtiger, wenn ich in der Nähe bin. Vor mir hat er einen gewissen Respekt.« Nun richtete er den Blick wieder auf Joe. »Aber Sie können natürlich auch sagen, Sie vergessen die Vorsicht und benutzen die beiden als Lockvögel.«
    »Nein, ich glaube nicht, dass wir das tun werden«, sagte Joe.
    »Ich dachte mir schon, dass das nicht in Frage kommt.«
    »Da haben Sie verdammt recht.«
    »Respekt?« Eve hatte sich an diesem Wort festgebissen. »Diese Reifenspuren lassen eher auf Panik als auf Respekt schließen. Warum hat er so verzweifelt versucht, Ihnen zu entkommen?«
    Caleb zuckte die Achseln. »Wie ich schon sagte, wir kennen einander sehr gut.« Er wandte sich wieder an Joe. »Er wird sehr bald zuschlagen. Er ist wütend auf sich selbst, weil er geflohen ist, und will beweisen, wie stark er ist.«
    »Wie wird er zuschlagen?«
    »Es geht um Blut. Das ist für Jelak immer das Wichtigste. Wenn er das Gefühl hat, es fehlt ihm, dann begibt er sich zur Quelle.«
    »Einer bestimmten Quelle?«
    »Das Opfer, das er im Blick hat, bekommt er nicht immer. Dann nimmt er, was er kriegen kann.«
    »Wie Nancy Jo Norris?«, fragte Jane.
    Er nickte. »Nach dem, was ich gehört habe, war sie vermutlich ein Zufallsopfer. Er sah sie und fand, dass sie als Lückenbüßerin taugte.«
    »Und darum hat er ihr die Kehle durchgeschnitten«, sagte Joe mit rauer Stimme. »Mein Gott, sie war erst neunzehn.«
    »Maria Givano war zwanzig.« Caleb sah ihn aufmerksam an. »Sie sind wütend. Ich hätte nicht erwartet, dass einem Polizisten ein Fall so nahegeht. Warum?«
    »Sie meinen, Ihre Freundin Renata Wilger hat Ihnen nicht erzählt, warum mir der Fall so nahegeht?«, fragte Joe sarkastisch.
    »Nein, Renata hält mich auf Distanz, wenn es nicht um die Familie geht.«
    »Warum wohl«, murmelte Eve.
    »Ich kann … schwierig sein«, fügte Caleb, an Joe gewandt, hinzu. »Aber ich vermute, das gilt auch für Sie.«
    »Darauf können Sie Ihren Arsch verwetten«, sagte Joe. »Und ich höre nicht alles, was ich –« Sein Telefon klingelte, und er sah auf das Display. »Das Revier.« Er hob ab. »Quinn.«
    Eve erstarrte, als sie seinen Gesichtsausdruck sah. Düster. Sehr düster.
    »Ich komme sofort.« Joe beendete das Gespräch und wandte sich an Caleb. »Wir haben Ihre Lückenbüßerin, glaube ich. Vor einer Stunde wurde eine Frau im Piedmont Park gefunden. Mit durchschnittener Kehle. Nackt. Alle Anzeichen eines Ritualmordes.«
    »Wer?«, flüsterte Eve.
    »Das wissen wir noch nicht. Braunes Haar, zwischen zwanzig und dreißig.« Er ging in Richtung Schlafzimmer. »Ich dusche und fahre gleich los.«
    »Ich komme mit«, sagte Caleb.
    »Das werden Sie nicht. Das ist mein Fall. Halten Sie sich da raus.«
    »Ich könnte vielleicht behilflich sein.«
    Joe blickte über seine Schulter zurück. »Und Sie könnten mir im Weg stehen. Ich traue Ihnen keinen Meter über den Weg. Ich habe schon genug Probleme, ohne mir auch noch über Megan Blairs verrückte Verwandtschaft Gedanken machen zu müssen.«
    Er schloss die Tür hinter sich.
    »Mit Joe Quinn werde ich ein paar Probleme bekommen«, murmelte Caleb. »Er scheint etwas widerspenstig.«
    Jane schnaubte. »Probleme mit Joe sollten Sie sich nicht wünschen. Er würde Sie niedermachen, Caleb.«
    »Tatsächlich?« Er legte den Kopf schräg. »Interessant. Aber ich habe keine Zeit, mir über so etwas Gedanken zu machen.« Er wandte sich an Eve. »Wenn Sie ihn überzeugen können, dann sollten Sie das versuchen. Nur mit mir gemeinsam haben Sie eine realistische Chance, Jelak zu kriegen, ehe er jemanden verletzt, der Ihnen nahesteht.«
    »Joe wird sich auf Sie einlassen, wenn er glaubt, dass Sie helfen können«, sagte Eve. »Und nichts, was ich sage, kann daran etwas ändern. Er tut, was er für richtig hält.« Sie schwieg nachdenklich. »Er würde Ihre Hilfe vielleicht eher annehmen, wenn Sie uns mehr über Jelaks Hintergrund erzählen könnten.«
    Er lächelte. »Vielleicht auch nicht. Offenbar ist er absolut gegen eine Zusammenarbeit mit solchen Freaks wie mir.«
    »Er hat seine Gründe. Sind Sie ein Freak?«, wollte Eve wissen.
    Er schwieg kurz. »Gelegentlich.« Sein Lächeln verschwand. »Aber ich bin keine Gefahr für Sie. Solange Sie mir nicht in die Quere

Weitere Kostenlose Bücher