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Blutspiele

Blutspiele

Titel: Blutspiele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
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gewandert. Sie dachten vielleicht, sie könnten diese Ampullen auch später noch untersuchen.« Und er fügte hinzu: »Bei seinem letzten Gefängnisaufenthalt hat er seinem Zellengenossen erzählt, er sei der Mörder von Bonnie Duncan.«
    »Aber nach Aktenlage war er damals noch gar kein Serienmörder. Warum dann Bonnie?«
    »Vielleicht hat er gelogen. Bonnies Tod hat einen Aufruhr in den Medien hervorgerufen. Ein Mann, dem so viel an Macht lag wie Jelak, fand es wohl wichtig, sich mit so einem spektakulären Mord zu schmücken. Zwei Monate nachdem er aus dem Gefängnis entlassen wurde, verschwand er aus der Stadt.«
    »Und damals hatte er keine Verbindung zu Henry Kistle?«
    »Wer weiß? Es gibt Netzwerke unter den Kriminellen, und vermutlich kennt jeder Drecksack in Atlanta die meisten anderen Drecksäcke oder weiß zumindest etwas über sie. Sie haben die Stadt etwa zur selben Zeit verlassen. Vielleicht wusste er, wohin Kistle unterwegs war.« Er schüttelte den Kopf. »Keine Ahnung.« Er warf einen Blick auf die Uhr. »Wird es nicht allmählich Zeit, dass Jane nach Hause kommt?«
    »Sie hat zehn Uhr gesagt, und es ist noch nicht einmal neun.« Aber das Gespräch über Jelak hatte sie ebenso unruhig gemacht wie Joe. Beschäftigt bleiben.
    Sie stand auf. »Ich wasche mal das Geschirr ab. Dann könnte ich vielleicht anfangen, Matt auszumessen.«
    Er nickte und sah hinaus in den Regen, der an die Fenster schlug. »Ich gebe ihr noch ein bisschen Zeit. Dann mache ich mich auf die Suche nach ihr.«
    »Der Polizeiwagen folgt ihr.«
    »Das ist der Grund, warum ich nicht sofort aufbreche.« Er erhob sich. »Ich gehe mal auf die Veranda und rufe beim Revier an, ob es Neuigkeiten über Jelak gibt.«
    »Auf die Veranda? Es schüttet noch immer.«
    »Aber es stürmt nicht mehr.« Joe ging zur Tür. »Und der Regen stört mich nicht.«
    Verdammt, es klappte nicht, dachte Jelak enttäuscht.
    Der Mistkerl im Polizeiauto folgte Jane MacGuire so dicht, dass er nicht an sie herankam.
    Wie blöd! Er hatte erwartet, dass er diesmal Glück haben würde. Sein Plan war, sie auf dem Heimweg von der Straße zu drängen.
    Aber dann war der Polizeiwagen vor dem Restaurant aufgetaucht.
    In ihm tobte die Wut. Das hatte Eve Duncan getan, er wusste es. Sie wollte ihren jungen Schützling bewachen und hatte Quinns Polizistenfreunde um Hilfe gebeten. Verdammt!
    Das Geschenk sollte rein und machtvoll sein, aber sie hielt ihn davon ab, es sich zu holen!
    Er bemühte sich um Selbstkontrolle. Es würde rein und machtvoll bleiben, aber er musste seinen Plan etwas anpassen. Dann würde er sich MacGuire eben später und nicht sofort schnappen. Doch allzu lange würde er sich nicht mehr zurückhalten können. Er kannte sich, er musste seinen Hunger stillen und brauchte weitere Triumphe.
    Sonst wurde das Brennen zu stark, und er machte Fehler.
    Also ändere den Plan. Verwandle die kleine Niederlage in einen glanzvollen Sieg.
    Während er davonfuhr, verzog sich der Nebel der Wut allmählich.
    Er blieb ein Stück hinter dem Polizeiwagen, dessen Rücklichter er im Regen kaum erkennen konnte. Dieser Mistkerl hing an ihr wie Klebstoff.
    Bewache sie nur. Das wird dir nichts nützen. Ich kriege sie, und jeder, der mir im Weg steht, muss bezahlen.
    Hörst du mich, Eve?
     
    »Was machst du hier draußen, Joe?« Jane rannte die Stufen hoch und schüttelte sich die Nässe aus dem Haar. Dann bückte sie sich zu Toby, der sich in einer schweigenden Einladung auf den Rücken gerollt hatte, und tätschelte ihn. »Als wüsste ich das nicht.«
    »Gab’s Schwierigkeiten?«
    »Überhaupt keine.« Sie drehte sich um und winkte dem Polizisten zu, der gerade in der Einfahrt wendete. »Bye, Charlie!« Sie sah ihm nach, als er wegfuhr. »Abgesehen davon, dass ich tropfnass wurde, als ich aus dem Restaurant zu Charlie Brands Wagen lief, um ihn zu überreden, doch lieber drinnen mit uns zu essen, während er auf mich wartete. Er ist ein netter Kerl. Nachdem Patty und ich mit dem Essen fertig waren, ist er noch auf einen Kaffee reingekommen.«
    »Sehr gemütlich.«
    »Und er ist nicht verheiratet. Ich glaube, er mag Patty. Sie kommt derzeit nicht oft raus und lernt wenig Leute kennen. Ich fand, das war eine Supergelegenheit für sie, mal jemanden zu treffen, der keine Krankenschwester und kein Physiotherapeut ist. Das sind nämlich die einzigen Menschen, die ihr Großvater ins Haus lässt.« Sie grinste Joe an. »Außerdem mag ich Polizisten.«
    »Schön. Denn in absehbarer

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