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Blutspiele

Blutspiele

Titel: Blutspiele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
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nur zu eurem Besten«, sagte Jane. »Das weißt du doch, Patty.«
    »Ich hatte gehofft, es genügt, wenn ich zu diesem Stromkabel einen Fragebogen ausfülle.« Patty sah Caleb an. »Aber dieser Kelch hat mir das eingebrockt, oder? Ist das derselbe Mann, der diese Frauen umgebracht hat?«
    »Mit großer Wahrscheinlichkeit. Könnte ich den Kelch einmal sehen?«
    Sie deutete mit einem Kopfnicken in Richtung Küche. »Er steht auf der Theke neben dem Kühlschrank.« Sie fuhr sich mit der Zunge über die Lippen. »Wie ist er ins Haus gekommen? Ich habe die Tür gestern Abend abgeschlossen.«
    »Jelak ist geschickt darin, Schlösser zu öffnen, das hat er gelernt.« Caleb ging auf die Küche zu. »Ich frage mich eher, warum er nur diesen Kelch hinterlassen hat.«
    »Sie meinen, Sie fragen sich, warum er mir nicht die Kehle durchgeschnitten hat?« Patty schauderte es. »Das habe ich mich auch schon gefragt.«
    »Haben Sie gestern Nacht irgendetwas anders gemacht als sonst?«
    »Ich habe eine ganze Weile lang telefoniert, bevor der Strom ausfiel. Das war anders. Großvater war gar nicht begeistert darüber. Dann war er nervös wegen des Stromausfalls und wollte, dass ich bei ihm bleibe.«
    »Wie lange?«
    »Die ganze Nacht. Ich habe auf dem Stuhl neben seinem Bett geschlafen.«
    »Sie haben das Zimmer nicht einmal verlassen, um ihm etwas zu holen?«
    »Nein, seine Tabletten hatte er bereits genommen.« Sie sah ihn an. »Sie glauben, der Mörder Jelak saß im Haus und wartete auf seine Chance, nicht wahr?«
    Caleb nickte. »Ich glaube, wenn Sie während dieser ersten paar Nachtstunden das Zimmer Ihres Großvaters verlassen hätten, dann wären Sie das Opfer geworden und nicht Heather Carmello.«
    »Warum ist er dann nicht in Großvaters Schlafzimmer gekommen und hat versucht, uns beide zu töten?«
    »Das widerspricht dem Ritual. Das hätte er möglicherweise als grob empfunden. Es muss Auge in Auge geschehen. Möglicherweise blieb er so lange, bis er sicher war, dass Sie in dieser Nacht das Zimmer nicht mehr verlassen, und dann hat er sich jemand anderen gesucht.«
    »Was ist mit dem Kelch? Da war Blut …«
    »Er ist zurückgekommen, oder?«, wollte Eve wissen. »Er ist das Risiko eingegangen, zweimal zu kommen. Nach dem Mord wollte er zeigen, wie leicht es Patty hätte treffen können.«
    »Du lieber Gott«, murmelte Jane.
    Caleb nickte. »Das war eine Triumphgeste. Diesmal musste er etwas beweisen.« Er blieb an der Küchentür stehen. »Und er wollte möglicherweise überprüfen, ob Patty noch immer bei ihrem Großvater war. Normalerweise tötet er nicht häufiger als ein Mal pro Nacht. Sonst ist die Blutaufnahme nicht rein. Aber in diesem Fall hätte er nichts gegen ein weiteres Ritual gehabt. Heather Carmellos Blut hat er nicht für sich selbst verwendet.«
    »Sie sind so verdammt gelassen«, sagte Patty. »Sie reden hier über mein Blut.«
    »Ich bin nicht gelassen«, sagte Caleb. »Ich hasse den Gedanken an das, was Jelak tut. Ich versuche nur Ihre Fragen zu beantworten. Sie können ihn nicht bekämpfen, wenn Sie ihn nicht kennen.«
    »Sie kennen ihn ganz offensichtlich. Sie müssen ihn lange beobachtet haben«, meinte Patty.
    »Lange genug. Die Küche ist da drin?«
    Sie gingen hinter ihm her, als er die Küche betrat und sich vor der Theke aufbaute, um den Kelch zu betrachten. Lange starrte er ihn an. »Es ist Jelak. Und es ist der gleiche Kelch.«
    »Aber Sie wussten doch, dass es höchstwahrscheinlich er ist«, sagte Jane. »Und was meinen Sie mit ›der gleiche‹? Haben Sie einen Unterschied erwartet?«
    »Sie sind wirklich sehr aufmerksam.« Caleb richtete sich auf. »Der Kelch hätte tatsächlich ein wenig anders aussehen können. Obwohl ich das angesichts von Jelaks Taten nicht erwartet hatte.«
    »Was für Unterschiede?«
    »Die Zahl der Männer am Tisch. Diejenigen, die die zwölf Stadien repräsentieren, die Jelak durchlaufen muss, ehe er sein eigentliches Ziel erreicht. Die hätte sich ändern können.«
    »Patty! «
    »Großvater«, sagte Patty leise. »Ich muss zu ihm und ihm alles erklären, ehe Joe und seine Spurensicherer kommen. Du meine Güte, darauf habe ich jetzt gar keine Lust.«
    »Soll ich das für Sie erledigen?«, fragte Caleb. »Ich habe eine Ausbildung in solchen Dingen.«
    »Ich dachte, Sie wären eine Art Profiler?«
    Er zuckte die Achseln. »Das hat alles mit Psychologie zu tun.«
    »Niemand ist dafür ausgebildet, mit Großvater umzugehen«, sagte Patty. »Er wird Himmel und Hölle

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