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Blutspiele

Blutspiele

Titel: Blutspiele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
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der Versuchung, Kontakt mit ihnen aufzunehmen oder wenigstens in ihrer Nähe zu sein, widerstehen könnte. Aber ich spüre nicht das Geringste von ihm. Er ist nicht da.«
    »Deshalb wollten Sie mitkommen?«
    Caleb nickte. »Und ich musste den Kelch überprüfen.« Er ging hinaus auf die Veranda. »Rufen Sie mich an, wenn Sie mich brauchen. Ich melde mich wieder.«
    Er schlenderte die Treppe hinab und zu seinem Wagen, der auf der anderen Straßenseite parkte.
    Joe drehte sich zu Eve um. »Hat er die Wahrheit gesagt?«
    »Dass er nicht gestört hat?« Eve nickte. »Abgesehen von Pattys Nerven. Er hat ihr ein bisschen zu viel über Jelak erzählt, und jetzt fühlt sie sich nicht mehr wohl.« Sie fügte hinzu: »Und er hat die Gravur auf dem Becher genau geprüft. Er hat etwas gesucht. Er sagte etwas über eine abweichende Zahl von Männern.«
    »Was?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Er sagte nur, es seien immer noch gleich viele. Dann rief Pattys Großvater nach ihr, und Caleb hat nichts mehr weiter erklärt.«
    »Wollte er uns neugierig machen?«
    »Ich glaube, Caleb würde nicht –« Sie zuckte mit den Schultern. »Er ist eigentlich sehr offen. Möglicherweise steckt da eine bestimmte Absicht dahinter. Aber er scheint nichts zu verbergen.« Sie sah Joe an. »Und er wollte nicht, dass Jane bei Patty bleibt. Er sagte, das sei genau das, was Jelak wolle.«
    »Er hat recht. Das wäre das Schlimmste, was sie tun könnte. Ich würde nicht zulassen –«
    »Er möchte Sie jetzt sehen, Joe.« Patty stand auf der Schwelle des Schlafzimmers. »Wann immer Sie wollen.«
    »Jetzt.« Mit festen Schritten ging er auf die Tür zu. »Das ist nur eine Voruntersuchung, und ich bin in wenigen Minuten fertig, Patty. Wir werden ihn später bitten, seine Aussage zu unterschreiben.«
    »In Ordnung.« Patty nickte und trat beiseite, damit er eintreten konnte.
    »Patty?« Eves Blick war auf Pattys Gesicht gerichtet. Sie sah verwirrt aus. »Was ist los?«
    »Großvater.«
    Eve erstarrte. »Geht es ihm gut? Hat Caleb ihm etwas angetan?«
    »Ich … weiß nicht«, sagte Patty. »Vielleicht.«
    »Wie meinst du das?«
    Sie sah Eve bestürzt an. »Großvater hat mich angelächelt.«
     
    Zwei Stunden später begleitete Eve Joe zu seinem Auto, das am Straßenrand geparkt war.
    »Ich komme heim, sobald ich meinen Bericht fertig habe«, sagte Joe. »Und ich lasse einen der Einsatzwagen hier, damit er dich und Jane zum Haus bringen kann.« Dann sagte er knapp: »Lass nicht zu, dass sie hierbleibt, Eve.«
    »Patty wird das nicht erlauben.« Sie lächelte. »Und ich auch nicht. Mach dir keine Sorgen.«
    Er schüttelte den Kopf. »Das kann ich nicht.«
    Eve schwieg einen Augenblick. »Du hattest keine Probleme, von Pattys Großvater eine Aussage zu bekommen?«
    »Nein, er war sehr zuvorkommend. Er wusste gar nichts, aber er war geduldig und sogar sehr freundlich.«
    »Tatsächlich? Das ist ungewöhnlich.«
    »Ja, ich weiß, Patty hat gesagt, dass er schwierig ist. Vielleicht hatte er einen guten Tag. Auf jeden Fall hat mir das die Arbeit erleichtert.«
    »Das hat Caleb gesagt. Er sagte, er wollte dir deine Arbeit erleichtern.«
    »Also hat er mit dem alten Mann gesprochen, um mir zu helfen?«, fragte Joe misstrauisch. »Aber er kannte ihn gar nicht. Ich kann mir nicht vorstellen, dass er ihn beeinflussen konnte.«
    »Und er war nur ein paar Minuten im Zimmer.« Eve dachte nach. »Seltsam.«
    »Er ist seltsam«, sagte Joe. »Und ich habe langsam die Nase voll von seltsamen Typen.« Er schüttelte den Kopf. »Aber vermutlich gibt es Leute, die auch mich so bezeichnen würden, oder?«
    »Niemand, der an seinem Leben hängt«, meinte Eve. Sie sah zu, wie er einstieg. »Aber ja, Caleb ist wirklich etwas komisch.« Und auch sie hatte keine Lust mehr, sich mit komischen Dingen zu beschäftigen. Sie wollte zurück zur Normalität. Was sie am meisten vermisste, war ihre regelmäßige, bodenständige Alltagsroutine.
    Aber was erwartete sie? Jede Regelmäßigkeit war in den letzten Jahren nur vorübergehend gewesen. Und es waren immer ihre Entscheidungen gewesen, die den Aufruhr verursacht hatten. Sie trat vom Auto weg. »Wir sehen uns dann zu Hause.«
    Er nickte und fuhr an. »Ich habe beschlossen, dass ich den Medien ein Foto von Jelak übergebe. Ich kann einfach behaupten, wir bräuchten eine Zeugenaussage von ihm, nachdem wir keine Beweise haben. Aber ich würde mich wohler fühlen, wenn sein Gesicht da draußen überall erkannt wird.«
    »Ich mich auch.«
    »Und

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