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Blutspiele

Blutspiele

Titel: Blutspiele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
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nichts von Patty« , sagte Nancy Jo. »Die Einzige, die er haben will, ist Eve. «
    Der Wagen schlingerte, als Joe einen Blick auf den Beifahrersitz warf. Sie saß da, direkt neben ihm.
    »Nein! « Er holte tief Luft, und seine Hände griffen das Lenkrad fester. »Ich dachte, ich wäre Sie los. Was tun Sie hier?«
    »Sie sind nicht mehr zum See zurückgekommen. Ich musste zu Ihnen kommen. « Sie runzelte die Stirn. »Das war nicht leicht. Ich konnte das nicht. Jemand musste es mir erst beibringen. «
    »Dann hätten Sie dort bleiben sollen. Ich tue, was ich kann. «
    »Er ist noch immer am Leben. Er hat noch immer mein Blut. Und Daddy wird allmählich ungeduldig. Das spüre ich. «
    »Dann gehen Sie zu jemandem, der Ihnen beibringt, wie Sie zu ihm durchkommen. Ihr Vater ist ganz schön hartnäckig. Ich werde ihn nicht aufhalten können. «
    »Ich weiß. « In ihren blauen Augen standen Tränen. »Er gibt niemals auf. Er lässt Sie sogar jetzt verfolgen. «
    »Was?«
    »Der blaue Camry auf der anderen Spur. Das ist jemand, den er bezahlt, damit er Sie überwacht. Es hat ihm nicht gefallen, dass Sie sich nicht bestechen ließen. «
    »Sie wissen offenbar eine ganze Menge über das, was so vor sich geht. «
    »Ich lerne. Ich muss lernen. Niemand hilft mir … außer ihr. «
    »Außer wem?«
    »Das kleine Mädchen. «
    Joe erstarrte. »Welches kleine Mädchen?«
    »Sie hat mir gezeigt, wie ich zu Ihnen kommen kann. Sie sagte, ich sollte mich von dem Ort, wo es passiert ist, entfernen. Wenn ich bleiben wolle, sagte sie, dann sollte ich irgendwo hingehen und mich meiner Heilung widmen. «
    »Sie scheint sich mit dieser Situation ganz schön gut auszukennen« , sagte er.
    »Ja, sie sagte, das sei ihr vor sehr langer Zeit selbst zugestoßen. Ich mochte sie. Sie war nicht wie die anderen. Sie hat nicht versucht, mich zu drängen. Sie saß einfach nur bei mir und sagte, sie wisse, wie es mir gehe. Sie war schweigsam, aber trotzdem fühlte ich mich bei ihr … gut. «
    » Und hat sie auch einen Namen?«
    »Natürlich. Bonnie. «
    Damit hatte er gerechnet, aber er erschrak trotzdem zutiefst. » Und wann ist sie zu Ihnen gekommen?«
    »In der Nacht, als Sie mit dieser Megan bei mir waren. Bonnie war nicht wie die anderen. Sie wusste, dass ich nicht fortgehen konnte. «
    »Wegen Ihres Vaters. «
    »Sie sagte, wenn ihre Not zu groß ist, dann muss man ihnen helfen. « Sie fuhr sich mit der Zunge über die Lippen. »Sie wusste, wie ich mich fühlte. «
    »Ja, das musste sie wohl. « Er sah sie an. »Und Sie wissen, warum, nicht wahr?«
    »Sie hat es mir nicht erzählt. Aber ich konnte es spüren. Es ist Eve. Sie versucht Eve zu retten, ja?«
    »Ja. « Seine Lippen verzogen sich. »Wir alle versuchen Eve zu retten. «
    »Ich auch. Denn wenn er Eves Blut in sich aufnimmt, dann wird sich alles ändern. Dann wird er vielleicht zu stark. Und es wird schwerer, ihn zu töten. «
    »Wovon reden Sie? Dieser ganze Unsinn, dass Blut ihn stärker macht. Sie hören sich an wie Caleb. «
    »Aber es macht ihn tatsächlich stärker. Ich habe ihn stärker gemacht. Nicht so sehr, wie das bei Eve der Fall wäre, aber ich habe ihm eine Kraft gegeben, die er sonst nie bekommen hätte. « Sie blickte zur Seite. » Und das ist kein Unsinn. Fragen Sie Seth Caleb. Er soll es Ihnen erzählen. «
    »Von dem habe ich genug gehört. Er hat gesagt, dieser Kult, zu dem Jelak gehörte, hat so etwas geglaubt. Nicht einmal Caleb hat behauptet, dass es der Wahrheit entspricht. «
    »Er soll es Ihnen erzählen« , wiederholte sie. »Er ist nicht so, wie Sie glauben. «
    »Ich schlage Ihnen etwas vor. Warum besuchen Sie nicht Caleb und fragen ihn, ob er sich bei der Jagd nach Jelak mit Ihnen zusammentut? Sie scheinen die Sache ganz ähnlich zu betrachten. «
    Sie schüttelte den Kopf. »Um ihn ist zu viel Dunkelheit. Ich könnte nicht nahe genug an ihn herankommen. Ich muss mich auf Sie verlassen. «
    »Großartig. «
    »Mir gefällt das auch nicht. « Sie schwieg nachdenklich. »Aber ich kann Ihnen vielleicht helfen. Ich habe herausgefunden, dass ich möglicherweise feststellen kann, wo Jelak ist. «
    »Wie?«
    »Ich kann ihn fühlen. «
    Er schnaubte. »Jetzt reden Sie schon wieder wie Caleb. «
    »Es ist wahr. Ich weiß nicht, wie er Jelak fühlen kann, aber bei mir ist es das Blut. Mein Blut, das in ihm ist, ruft nach mir. «
    Joe schwieg. »Dann wissen Sie, wo er sich jetzt gerade aufhält?«
    »Nein. «
    »Dann sind Sie nicht gerade eine zuverlässige Quelle.

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