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Blutspiele

Blutspiele

Titel: Blutspiele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
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das tut. Er darf es nicht noch einmal tun. «
    »An wen denkt er?«
    »Das wissen Sie. Eve. Es ist immer Eve. Keine von uns hat für ihn wirklich eine Rolle gespielt. Aber ich bin wichtig. Mein Leben war wichtig. «
    »Ja« , sagte er sanft. »Lassen Sie los. Steigen Sie aus, Nancy Jo. «
    »Ich bin wichtig. «
    »Sie sind sehr wichtig. Jetzt steigen Sie aus dem Auto. «
    Sie nickte mehrmals und hob langsam die Hand vom Beifahrersitz. Dann sank sie wie eine zerbrochene Puppe über dem Lenkrad zusammen. »Es tut weh. Ich fühle mich schlecht dabei und voller Angst. Ich kann das nicht noch einmal machen, Joe. «
    »Das verlange ich auch nicht von Ihnen. «
    »Wenn Sie damit Eve retten könnten, würden Sie es tun. « Sie verzog schmerzlich den Mund. »Aber ich glaube, ich könnte es nicht machen. « Sie stieg aus. »Ich hoffe nur, dass –« Sie brach ab und ging zur Front des Wagens. »Es war sehr schwer. Ich kann mich nicht erinnern, dass ich jemals etwas so Schwieriges hinter mich bringen musste. Sorgen Sie dafür, dass es nicht vergeblich war. «
    »Ich verspreche Ihnen, dass ich –«
     
    Sie war verschwunden.

12
    I ch nehme an, Sie sind fertig?«, fragte Caleb. »Ich will nicht unterbrechen, aber ich bin rasend neugierig. So gesehen war ich wohl ohnehin schon sehr geduldig.«
    Joe hatte Calebs Anwesenheit beinahe vergessen. Er drehte sich um und machte sich auf etwas gefasst. »Nun? Sagen Sie schon. Auch wenn es mir völlig gleichgültig ist.«
    »Jetzt gehen Sie doch nicht gleich in Verteidigungsstellung. Wer könnte das besser verstehen als ich?« Er lächelte. »Und jetzt weiß ich, was Megan Renata über Sie anvertraut hat. Geister? Sehr interessant. Allerdings keine Fähigkeit, die ich mir wünschen würde.«
    »Ich mir auch nicht.« Joe schwieg einen Moment. »Aber ich finde mich allmählich damit ab.«
    »Und nutzen sie. Konnte sie beim Berühren etwas spüren?«
    »Es war nicht so leicht. Sie ist durch die Hölle gegangen.«
    »Nancy Jo Norris?«
    »Ja.«
    »Und hat es sich gelohnt?«
    »Ich sollte besser dafür sorgen, dass es sich gelohnt hat.« Joe marschierte zu seinem Auto. »Ich rufe erst die Spurensicherung an, dass sie hier weitermachen können, aber dann brauche ich einen Computer.«
    »Bin ich diesmal eingeladen?«
    Joe nickte. »Vielleicht brauche ich Sie. Seinen genauen Aufenthaltsort weiß ich nicht. Nancy Jo meinte, er befinde sich möglicherweise in irgendeinem Motel in Roswell. Das liegt etwa vierzig Minuten von hier entfernt. Karge Möblierung. Geblümte Tagesdecke.«
    »Nicht besonders hilfreich.«
    »Die Tür nach draußen ist rot gestrichen.«
    »Schon besser.« Er stieg in Joes Wagen. »Sie fahren. Sie kennen sich in der Stadt aus.« Er nahm Joes Computer vom Sitz. »Ich suche nach Motels in Roswell, die rote Türen haben.«
     
    Es wird Zeit, den Standort zu wechseln, dachte Jelak, während er den Kelch mit einem gewissen Zögern wieder in den Kasten packte. Vielleicht ein Hotel irgendwo außerhalb der Stadt. Er hatte sich unter den vielen Menschen in der Innenstadt immer sicherer gefühlt, aber das änderte sich jetzt. Das Foto, das Quinn an die Medien gegeben hatte, war gefährlich. Vielleicht erkannte ihn jemand. Er war gezwungen gewesen, sehr öffentlichkeitswirksam zu morden, und nun war ihm außer Joe Quinn auch noch Seth Caleb auf den Fersen.
    Aber er hatte den beiden gezeigt, dass sie ihn nicht aufhalten konnten. Margaret Selkirk war ein Triumph gewesen, und bald würde dieses ständige Davonlaufen ein Ende haben. Bald würde ihn niemand mehr aufhalten können.
    Er strich noch einmal zärtlich über den vollkommenen zwölften Kelch, ehe er den Kasten langsam schloss. Fast konnte er die Macht spüren, die der Becher ausstrahlte.
    Spürst du es auch, Eve?
    Das wirst du noch.
     
    »Red Door Inn.« Caleb blickte vom Computer auf. »Das ist eine Kette. Eines davon liegt in Roswell an der Holcomb Bridge Road.«
    Joes Hand umfasste das Lenkrad fester. »Sonst noch etwas in der Art?«
    »Bisher nicht.« Caleb durchsuchte die Hotellisten. »Nicht in Roswell.«
    »Dann nehmen wir das.« Er griff nach seinem Telefon. »Ich rufe beim Empfang an und versuche durch eine Beschreibung herauszufinden, welches Zimmer er hat.«
     
    »Es ist ein einstöckiges Motel«, sagte Joe, nachdem er aufgelegt hatte. »Der Angestellte meinte, Jelak könnte in Zimmer 24 sein. Er hat vor zwei Tagen als Ted Jonas eingecheckt. Der Mann am Empfang konnte sich nicht an das Gesicht erinnern, aber ihm ist

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