Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Blutspur des Todes

Blutspur des Todes

Titel: Blutspur des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Kava
Vom Netzwerk:
niemand mehr lag. »Der Mann im Büro hört den Schuss und kommt heraus, um zu sehen, was los ist. Er oder vielleicht auch die Kassiererin hat den stillen Alarm ausgelöst. Der Mann wird erschossen, dann die beiden Kunden. Die Kassiererin hat es wohl zuletzt erwischt, denke ich.«
    »Wird die Frau es schaffen?«
    »Schwer zu sagen, es hat sie übel erwischt. Nachdem sie getroffen wurde, ist sie zusammengesackt und unter den Schreibtisch gerutscht. Das könnte ihr das Leben gerettet haben. Die Täter haben wahrscheinlich nicht bemerkt, dass sie noch lebte. Aber sie wurde in den Kopf getroffen, rechnen Sie also nicht mit einer Zeugin.«
    »Warum glauben Sie, dass die Kassiererin das letzte Opfer war?«
    »Ach ja, das sollten Sie sich ansehen. Aber passen Sie auf, dass Sie sich keine blauen Flecke holen.«
    Sie folgte ihm, und um hinter den Tresen zu gelangen, stiegen sie vorsichtig über den alten Mann hinweg. Draußen war es drückend heiß, trotzdem trug er einen Tweedanzug und eine ordentlich gebundene Krawatte. Pakula kniete sich neben die Kassiererin und hob ihren Kopf vorsichtig an. Das blonde blutgetränkte Haar klebte ihr am Gesicht, sodass Grace die Eintrittswunde zunächst nicht sah. Erst als Pakula ihr Kinn anhob, erkannte sie ein kleines schwarzes Loch. Ihr Mörder hatte sich die Zeit genommen, ihr die Waffe unter den Unterkiefer zu halten, bevor er abdrückte.
    Grace sah Pakula an und nickte. Auch sie hatte sofort an den Killer denken müssen, der wie ein Markenzeichen das Gebiss seiner Opfer zerstörte, um ihre Identifizierung zu erschweren.
    »Das ist doch nicht möglich, oder?« sagte sie.
    Pakula zuckte nur die Schultern.

21. Kapitel
    18.05 Uhr
Platte River State Park
    Andrew wunderte sich, dass das Knattern nicht wieder verschwand. Die Stille hier draußen schien das Rotorgeräusch noch zu verstärken. Vielleicht hatte es irgendwo einen Verkehrsunfall mit Verletzten gegeben, überlegte er, doch der Hubschrauber schien keine Anstalten zu machen, irgendwo landen zu wollen. Er kreiste über den Baumwipfeln, als würde der Pilot etwas beobachten oder nach etwas suchen.
    Andrew sicherte seine Datei, schloss das Programm und klappte den Deckel zu. Weil ihn die leeren Seiten seines Spiralblocks zu sehr frustriert und entmutigt hatten, hatte er es am Laptop versucht. Er schlüpfte in seine Schuhe und ließ die Schnürbänder offen.
    Der Helikopter flog jetzt eine Kurve nach rechts und kam zurück. Als er fast über der Hütte war, konnte Andrew deutlich den Schriftzug POLICE erkennen. Wonach mochte die Polizei denn hier suchen? Er erinnerte sich an Tommys überstürzten Aufbruch und fragte sich, ob der Hubschrauber vielleicht etwas mit dem Anruf zu tun hatte.
    Andrew hastete in die Hütte zurück und schaltete den kleinen tragbaren Fernseher ein, den er mitgebracht hatte. Er wusste, dass er hier nur einen schlechten Empfang hatte, aber mit etwas Glück würde er schon einen Sender erwischen. Er steckte den Stecker in die Dose, schaltete das Gerät ein und drehte so lange an den wie Ohren abstehenden Antennen herum, bis er schließlich Kanal 7 aus Omaha empfing.
    Er trug keine Uhr, doch es schienen gerade die Achtzehn-Uhr-Nachrichten zu laufen. Knacken und Rauschen begleitete die Laufschrift am unteren Rand des verschwommenen Bildes.
    Die Moderatoren Julie Cornell und Rob McCartney hatten rötliche Gesichter mit orangefarbenen Schatten, aber das störte ihn nicht. Anscheinend ging es um die Suche nach zwei Verdächtigen. Andrew drehte das Gerät lauter.
    »… auf dem Highway 50 in südlicher Richtung«, hörte er Julie sagen, während eine Straßenkarte eingeblendet wurde, auf der eine rot markierte Strecke zu sehen war. »Die beiden Männer werden dringend verdächtigt, am Nachmittag die Nebraska Bank of Commerce überfallen zu haben. Dabei gab es mehrere Tote. Weitere Einzelheiten sind noch nicht bekannt, aber wir werden Sie unterrichten, sobald neue Informationen vorliegen.«
    Andrew schaltete den Fernseher aus. Mutmaßungen und Kommentare interessierten ihn nicht, er hatte erfahren, was er wissen wollte.
    Andrew holte sich eine Pepsi Light aus dem Kühlschrank und machte sich wieder an die Arbeit. Er schob den Laptop beiseite und versuchte es wieder mit dem Block. Der Wind hatte aufgefrischt, und plötzlich übertönte ein Donnergrollen aus der Ferne das Geräusch des Hubschraubers. Er schüttelte einen Kugelschreiber aus dem Zehnerpack und fing an zu schreiben.

22. Kapitel
    18.11 Uhr
Nebraska Bank of

Weitere Kostenlose Bücher