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Blutspur des Todes

Blutspur des Todes

Titel: Blutspur des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Kava
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einiges gefasst.«
    »Ich weiß, eine verdammte Sauerei. Das sagten Sie bereits.«
    »Ich kann mich nicht erinnern, jemals so viel Blut gesehen zu haben.«
    »Es gibt also mehr als ein Opfer?«
    »Im Moment liegen die Hochrechnungen bei etwa fünf.«
    »Großer Gott, Pakula! Warum haben Sie das nicht gleich gesagt?«
    »Ich dachte, das hätte ich. Ich mache hier jetzt besser weiter. Wir sehen uns in einer Viertelstunde.«

19. Kapitel
    17.38 Uhr
Highway 50
    Melanie schlug auf die Hupe, doch der Geländewagen vor ihnen zeigte sich völlig unbeeindruckt davon und hielt sich eisern an die Geschwindigkeitsbegrenzung von fünfundsechzig Meilen pro Stunde. Im Rückspiegel sah sie die Autos an den Straßenrand ausweichen, um dem blinkenden Streifenwagen Platz zu machen. Es konnte nur noch Sekunden dauern, bis er an ihrem Heck kleben würde. Der Highway wand sich jetzt einen Hügel hinauf und hatte an dieser Stelle keine Überholspur. Doch als Jared sie anbrüllte, sie solle endlich an dem Scheißkerl vorbeiziehen, überlegte sie nicht lange.
    Auf der Gegenspur kam ihnen ein Truck entgegen. Es war unmöglich zu schaffen, denn vor dem Geländewagen fuhr noch ein blauer Kleinwagen, den sie vorher nicht gesehen hatte. Sie riss das Steuer nach rechts, rammte den Geländewagen und drängte ihn über den Fahrbahnrand. Im Spiegel sah sie, wie er über den Graben schoss und gegen einen Zaun krachte.
    »Geschieht ihm recht«, meinte Jared. »Vielleicht kapieren die jetzt ja, dass sie uns besser Platz machen sollten.«
    Trotzdem kostete es Melanie einige Mühe, an dem blauen Kleinwagen vorbeizukommen. Jetzt hatte sie einen Pick-up mit Anhänger vor sich. Unmöglich, ihn vor der Kurve zu überholen, zumal der Highway gleich dahinter über eine Brücke führte und sich verengte.
    »Nicht langsamer werden!« rief Jared. »Nimm den Scitenstreifen.«
    »Bist du verrückt? Der ist nicht breit genug! Das schaffen wir nie!«
    »Mach es einfach.« Er hing über der Rückenlehne und zielte mit der Waffe durch das hintere Fenster. »Nun mach schon, verdammt!«
    Sie hätte am liebsten die Augen geschlossen. Mit fünfundachtzig Meilen würde sie in der Kurve die Kontrolle über den Wagen verlieren.
    »Du schaffst das, Mel.«
    Sie hielt den Atem an und riss das Steuer herum, hörte, wie die Reifen den Kies auf dem Randstreifen aufwirbeten, und spürte den Zug am Lenkrad. Der Wagen fing an zu vibrieren, und nur mit größter Anstrengung gelang es ihr, das Lenkrad mit ihren schweißnassen Händen umklammert zu halten. Ihr Herz schlug so laut, dass sie Jareds Geschrei nur wie aus weiter Ferne wahrnahm. Sie sah sie alle schon an dem Brückenpfosten vor ihr zerschellen, doch buchstäblich in letzter Sekunde schaffte sie es, den Wagen wieder auf den Highway zu bekommen. Ihr T-Shirt klebte an ihr wie eine zweite Haut.
    Die auf der Brücke verengte Fahrbahn machte auch dem Streifenwagen zu schaffen, und Melanie sah im Spiegel, wie das rotblaue Blinklicht hinter dem Pick-up mit dem Anhänger zurückblieb. Sie jagten jetzt auf die Vororte von Louisville zu, doch trotz der Geschwindigkeitsbegrenzung auf der kurvenreichen Strecke trat sie das Gaspedal weiter durch.
    »Bieg da vorne ab«, kreischte Jared. Sie hätte die in den Wald abzweigende Straße gar nicht bemerkt, hätte nicht das grüne Hinweisschild mit dem weißen Pfeil zum Platte River State Park am Straßenrand gestanden.
    Ohne nachzudenken tat sie, was er gesagt hatte, und raste mit fünfundsiebzig Meilen die kurvige Straße hinauf. Der Streifenwagen war nicht mehr zu sehen. Vielleicht hatte der Fahrer sie ja nicht abbiegen sehen und glaubte sie noch immer auf dem Highway 50.
    »Haben wir ihn abgehängt?« Sie konnte es nicht fassen.
    »Fahr weiter!«
    »Mach ich ja. Aber ist er noch hinter uns?«
    »Da vorne rechts kommt die Einfahrt zum State Park. Fahr da rein.« Er zeigte nach vorne, aber sie wusste nicht, was er meinte. »Gleich müsste ein Hinweisschild kommen.«
    »Wo denn, ich sehe nichts.« Sie starrte geradeaus und kämpfte gegen den Impuls an, sich durch einen Blick in den Rückspiegel zu vergewissern, ob sie immer noch allein waren.
    »Pass auf, gleich da vorne!« schrie Jared.
    Dann sah sie das Schild, doch sie war zu schnell. Trotzdem riss sie das Lenkrad herum. Der Wagen schlingerte, verlor die Haftung und hob plötzlich ab. Sie versuchte, gegenzulenken, doch da flogen sie bereits über den Graben, durch einen Stacheldrahtzaun, prallten auf und durchpflügten mit ohrenbetäubendem

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