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Blutspur des Todes

Blutspur des Todes

Titel: Blutspur des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Kava
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Commerce
    Grace setzte sich neben Pakula. Dann zwängten sich auch dessen Kollege Ben Hertz und Special Agent Jimmy Sanchez vom FBI-Büro in Omaha in den engen Van.
    Darcy Kennedy, eine Kriminaltechnikerin der Polizei von Douglas County, schob die Kassette in den Schlitz. Grace musste daran denken, wie oft sie an der Fernbedienung ihres Videorekorders zu Hause verzweifelt war, doch dieses Gerät mit seinen Knöpfen, Schaltern und der imposanten Tastatur sah aus wie ein Computer, mit dem man wahrscheinlich alles machen konnte – vielleicht sogar Umzugskartons auspacken.
    »Wir sehen uns zuerst die Aufnahmen vom Eingangsbereich an«, erläuterte sie den anderen. »Beachten Sie, dass die Überwachungskameras hintereinander geschaltet sind. Es sind drei. Eine ist auf den Eingang gerichtet, eine andere auf den Kassenbereich und die dritte auf den Safe. Sie arbeiten abwechselnd, deshalb wirken die Aufnahmen wie eine Reihe von Schnappschüssen mit Lücken von jeweils drei Sekunden. Das klingt, als sei das nicht viel, aber wenn wir Pech haben, fehlen gerade die entscheidenden Details.«
    Auf den Schwarz-Weiß-Bildern war der Schalterraum kaum zu erkennen. Für Grace war das keine Überraschung, zumal sie gerade in der letzten Woche im Zusammenhang mit einer Serie von Supermarkt-Überfällen einen Stapel ähnlich unscharfer Videos hatte sichten müssen. Sie setzte ihre Lesebrille auf, doch auch das half nicht.
    »Passen Sie auf, gleich gehts los.«
    Es schien eine Ewigkeit zu dauern, und Grace lehnte sich ein wenig vor, um, eingezwängt zwischen Pakula und Sanchez, Luft zu bekommen. Trotz der auf Hochtouren laufenden Klimaanlage war der Van die reinste Sauna.
    Dann tauchten auf dem Bildschirm plötzlich zwei Gestalten auf, waren jedoch gleich wieder verschwunden. Darcy Kennedy drückte einige Knöpfe, spulte zurück und hielt das Bild an. Sie hackte auf der Tastatur herum, und nun füllten die Gestalten den ganzen Monitor aus. Grace betrachtete sie genau, doch es gab kaum etwas, das die beiden unterschied.
    Dunkle Overalls und eine Art Maske über der unteren Gesichtspartie. Die Waffen hielten sie mit der Mündung nach unten seitlich an den Körpern.
    Darcy drückte einige Tasten, und die Gesichter wurden vergrößert.
    Einer der Täter blickte zur Seite, der andere direkt in die Kamera. Zwischen seiner Maske und der dunklen Mütze wurden verschwommen zwei dunkle, leere Augen sichtbar.
    »Er sieht genau in die Kamera«, stellte Pakula fest. »Fast so, als wüsste der Mistkerl, dass er aufgenommen wird.«
    »Sind das Halstücher da vor ihren Gesichtern?« fragte Sanchez. »Die sehen ja aus wie ein paar Bankräuber aus einem alten Western.«
    »Wie Frank und Jesse James.« Ben Hertz lachte.
    »Die Aufnahme, wie sie die Bank wieder verlassen, ist leider auch nicht ergiebiger.« Darcy drückte eine Taste, und das Band sprang aus dem Gerät. »Die Kamera, die auf den Safe gerichtet ist, zeigt gar nichts, soweit ich das sagen kann.
    Die vom Kassenbereich hat jedoch ein paar interessante Details zu bieten.«
    Sie legte das nächste Band ein, und sofort erkannte Grace den langen Schaltertresen. Die Kassiererin stand dahinter, der alte Mann davor. Die Verzögerung von jeweils drei Sekunden zwischen den Aufnahmen war in der Tat ärgerlich, die Bilder ruckten wie in einem alten Charlie-Chaplin-Film. Dann tauchte von der Seite plötzlich einer der Maskierten auf. Auf dem nächsten Bild sah man den alten Mann auf Knien, die Hände hinter dem Kopf. Offenbar war er zuvor aufgefordert worden, diese Haltung einzunehmen. Dann schwebte der Maskierte auf einmal in der Luft, aufgenommen während seines Sprungs über den Tresen. Auf dem grobkörnigen Bild stachen seine strahlend weißen Turnschuhe deutlich hervor.
    Drei Sekunden später hielt er der Kassiererin, deren weit aufgerissene Augen trotz der schlechten Bildqualität deutlich zu erkennen waren, die Waffe unter das Kinn. Auf dem nächsten Bild war sie verschwunden. Wahrscheinlich lag sie unter dem Tresen und wurde von dem nach unten gebeugten Rücken des Killers verdeckt. Den sah man drei weitere Sekunden später über die Schulter blicken. Der alte Mann lag jetzt am Boden. Dann war der Spuk vorbei.
    »Das war alles«, sagte Darcy, spulte zurück und fror das Bild, das die letzten Sekunden im Leben der Kassiererin festgehalten hatte, ein.
    »Mehr haben wir nicht?« fragte Pakula.
    »Nein. Der übrige Schalterraum wurde von keiner Kamera erfasst.«
    »Aus dem, was wir sehen konnten, ist

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