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Blutspur des Todes

Blutspur des Todes

Titel: Blutspur des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Kava
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Knattern, als peitsche ein Hurrikan gegen Fensterglas, ein Maisfeld.
    Als der Wagen endlich zum Stehen kam, stach ihr der Geruch von Benzin und Frostschutzmittel in die Nase. Vor sich sah Melanie nur ein Dickicht aus Maispflanzen und darüber sich auftürmende schwarze Gewitterwolken.

20. Kapitel
    17.51 Uhr
Nebraska Bank of Commerce
    Ein Polizeibeamter winkte Grace durch das Labyrinth aus Rettungs- und Streifenwagen. Wie üblich trugen die Kleinbusse der Fernsehsender nicht gerade dazu bei, das Chaos überschaubarer zu machen. Etliche der jüngeren Beamten hatte sie noch nie gesehen, auch diesen nicht, aber die Polizisten kannten sie oder wussten zumindest, wer sie war. Es war nichts Ungewöhnliches, dass die Polizei schon am Tatort mit dem Büro des Bezirksstaatsanwalts zusammenarbeitete.
    Allerdings hatte es eine ganze Weile gedauert und war für sie zu Anfang eine zusätzliche Erschwernis gewesen, bis das Omaha Police Department und das Sheriff Department von Douglas County den einzigen weiblichen Bezirksstaatsanwalt akzeptiert hatten.
    Am Seiteneingang des Backsteingebäudes, in dem sich die Bank befand, reichte ihr ein anderer Beamter ein Paar Latex-Handschuhe, Überzieher für die Schuhe und eine Gesichtsmaske. Die Maske lehnte sie ab, zog jedoch die Papierüberzieher über ihre Schuhe und dann die Handschuhe an. Sie folgte dem uniformierten Polizisten einen schmalen Flur entlang und an zwei verschlossenen Türen vorbei, wovon eine ein Namensschild trug. Hoffentlich hatte sich Mr. Avery Harmon heute freigenommen oder früher Feierabend gemacht, dachte sie.
    Noch bevor sie den Schalterraum betrat, nahm sie den süßlichen Geruch wahr. An der Tür blieb sie stehen, um sich einen Überblick zu verschaffen. Sie versuchte, sich den Raum ohne die Polizisten, Leichenbeschauer und Kriminaltechniker vorzustellen und sich jedes Detail einzuprägen.
    Sie sah drei Leichen. Pakula hatte gesagt, es gäbe wahrscheinlich fünf. Eine Frau lag mit dem Gesicht auf dem Boden neben der gläsernen Doppeltür am Eingang. Eine Kundin, die gerade auf dem Weg nach draußen gewesen war, als die Schießerei begann? Von ihrem Standort aus konnte sie nicht erkennen, wo sie von der Kugel getroffen worden war, obwohl es ihr ganz nach einem Schuss in den Hinterkopf aussah. Jedenfalls hatte sich dort eine große Blutlache gebildet. Ein Mann in Hemd und Krawatte lag zusammengesackt im Türrahmen eines Nebenraums, sein frisch gestärktes weißes Hemd hatte sich rot gefärbt. Neben dem Schalter lag ein älterer Mann flach auf dem Rücken, wohl auch ein Kunde. Er war ihr am nächsten, sodass sie seine leeren blauen Augen, die zur Decke zu starren schienen, deutlich sehen konnte. Eines der Gläser seiner Metallbrille war zerbrochen.
    »Da liegt noch einer hinter dem Tresen«, sagte Tommy Pakula plötzlich neben ihr.
    »Wie ist es passiert?« forderte sie ihn auf, ihr seine Vermutung über den Tathergang zu schildern. Sie kannten sich gut genug, um sich Formalitäten zu ersparen, und sie schätzte diesen Pragmatismus, den Tommy ›formloses Rangehen‹ nannte.
    »Die Täter haben die Kameras intakt gelassen.« Er deutete auf die Videokameras an der Decke. »Das sind diese verdammten Billigdinger mit drei Sekunden Verzögerung, drei Stück. Einer von den FBI-Leuten hat das Band. Wir bekommen es gleich zu sehen, aber erwarten Sie nicht zu viel.«
    Sie musterte Pakula, der Jeans und ein gelbes Golfhemd trug. Er war stets akkurat gekleidet. Das Hemd steckte ordentlich in der Hose, und sogar die Jeans hatte Bugelfalten.
    Heute zeichneten sich unter seinen Achseln jedoch deutlich Schweißflecken ab, und seine Stirn glänzte. Erst jetzt merkte sie, wie warm es war. Vielleicht stimmte etwas mit der Klimaanlage nicht, denn die Leute hier hatten sie bestimmt nicht abgestellt.
    »Ich bin mir nicht ganz sicher, wie es abgelaufen ist.« Das sagte Pakula immer, bevor er dann eine präzise Beschreibung des möglichen Tatverlaufs abgab. Als sie sich kennen lernten, hatte sie ihn zuerst für einen Aufschneider gehalten, bis sie merkte, dass er in neun von zehn Fällen mit seiner Analyse richtig lag.
    »Wir glauben, dass es zwei waren. Auch der Streifenpolizist, der sie verfolgt hat, hat zwei Personen gesehen. Ich denke, sie sind ganz normal durch den Eingang gekommen. Einer wartet an der Tür, der andere geht zum Schalter. Die Frau hat es wahrscheinlich als Erste erwischt, doch sie hatte Glück.« Er deutete auf den BlutHeck unter dem Schreibtisch, neben dem aber

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