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Blutspur des Todes

Blutspur des Todes

Titel: Blutspur des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Kava
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Herren gewöhnlich?« Er gab sich Mühe, nicht gekränkt zu wirken.
    »Keine Ahnung, wo sie den Letzten kennen gelernt hat. Aber ich glaube, dass er ziemlich sauer auf sie war und sie Schluss gemacht haben.«
    »Wieso glauben Sie das?«
    »Weil sie in letzter Zeit nicht mit ihm sprechen wollte, wenn er anrief. Ich musste mir immer Ausreden für sie ausdenken. Aber ich glaube, er hat das gemerkt.«
    »Demnach hat er hier angerufen.«
    »Na klar.«
    »Kennen Sie seinen Namen?«
    »Ich weiß nur, dass er Jay heißt.«
    Pakula zog den Plastikbeutel aus seiner Jackentasche und reichte ihn ihr. »Hat er Tina das hier geschenkt?«
    »Ja. Zu ihrem Geburtstag im Juli. Seitdem ging die Sache übrigens den Bach runter. Nach diesem Geschenk meinte Tina wohl, er wolle mehr von ihr als sie nur zu … na ja, ich meine … mit ihr ins Bett zu gehen.«
    »Wenn jemand einem ein teures Schmuckstück wie das hier zum Geschenk macht, würde ich doch annehmen, dass er damit etwas ausdrücken möchte.«
    »Ja, sollte man meinen. Aber wissen Sie, es ist, wie ich ihr immer sage … gesagt habe. Gott, ich kann einfach nicht glauben, dass sie tot ist.«
    Sie wirkte, als würde ihr der Tod ihrer Freundin erst jetzt richtig bewusst werden. Pakula senkte den Kopf und wartete ab. Er wusste, dass die meisten Menschen in einer solchen Situation keine hohlen Phrasen wie »Es wird schon wieder«
    hören wollten. Die meisten wollten einfach in Ruhe gelassen werden, bis sie sich wieder gefangen hatten. Das Schweigen fiel ihm nicht leicht.
    »Das klingt fast, als hätten Sie lange vor Tina gewusst, dass diese Beziehung nicht funktionieren konnte.«
    »So was funktioniert nie«, erwiderte sie und zog ein Papiertuch aus einer Box hinter einer Vase hervor. »Das ist ja das Problem, wenn man sich mit alteren Männern einlässt. Am Ende bleiben die dann doch bei ihren Ehefrauen.«

48. Kapitel
    11.52 Uhr
Auburn
    Andrew versuchte, die Aufmerksamkeit der Verkäuferin hinter dem Ladentresen auf sich zu ziehen. Kein leichtes Unterfangen, wenn die Augen hinter einer Sonnenbrille verborgen waren. Außerdem rannte die Frau ständig von einem Ende des langen Verkaufstresens zum anderen. Nur als sie hereingekommen waren, hatte sie ihnen kurz zugenickt.
    Jared belud Andrews freien Arm mit Zahnpasta, Rasierklingen, Kartoffelchips, Schokoriegeln und Comicheften. Anscheinend hatte er vor, die nächsten Monate auf dem Highway zu verbringen.
    Andrew behielt die Frau im Auge und betete, dass sie endlich in ihre Richtung sehen möge. War es denn zu viel verlangt, dass sie ihnen wenigstens ein paar Fragen stellte: Woher kommt ihr, Jungs? Wohin fahrt ihr?
    Stattdessen war die kleine, zierliche Person ständig in Bewegung. Den ergrauten Kopf gesenkt, wieselte sie unablässig hin und her, von dem Miniofen, in dem sie kleine Pizzas buk, zum Hotdog-Grill und dann wieder zurück zu dem Teil der Theke, wo sie Sandwiches belegte. Andrew konnte nur staunen.
    Sie arbeitet hier, weil sie es muss, dachte er, vielleicht, weil ihre Rente nicht reicht. Er fragte sich, ob es ihren Kindern oder Enkeln Sorge bereitete, dass sie in einem Tankstellen-Laden arbeitete. Wahrscheinlich nicht. In Omaha wäre das anders, ja, aber hier draußen? Hier war das kein Problem. Hoffentlich blieb es dabei. Vielleicht würde sie nie erfahren, dass sie heute einen Mörder bedient hatte.
    Seit die Frau mit dem Kleinkind gegangen war, hatte kein anderer Kunde den Laden betreten. Andrew ließ den Blick auf der Suche nach einem Hinterausgang langsam an den Regalen entlangwandern. Es musste einen geben. Vielleicht am Ende des kleinen Flurs, der in der Ecke begann. Und wenn die Tür tagsüber verschlossen war?
    Plötzlich kam ihm eine Idee. Jared wollte, dass er die Einkäufe mit seiner Kreditkarte bezahlte. Das hieß, er musste den Beleg quittieren. Wenn nach ihm gesucht wurde, würde mit Sicherheit auch sein KreditkartenKonto überwacht. Ob sie sich wohl auch die Originalbelege ansahen? Er hatte keine Ahnung, aber er musste wenigstens versuchen, Tommy eine Nachricht zukommen zu lassen.
    Jared holte ein Sechserpack Bier aus dem Kühlschrank, als Andrew bemerkte, dass Melanie sich wieder ins Auto setzte, und zwar auf den Fahrersitz. Jared sah es ebenfalls und versetzte ihm einen Schubs in Richtung Kasse. Sie stapelten ihre Einkäufe vor der kleinen Frau auf, die sie nun endlich ansah.
    »Die Pizza riecht gut«, bemerkte Jared. »Machen Sie die hier selbst?«
    »Den Boden bekommen wir tiefgefroren. Ich belege ihn

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