Blutspur des Todes
Sicherheitsgurt herum.
»Hast du denn wirklich nur Scheiße im Kopf?«
Schließlich bekam Charlie den Gurt auf und stieg völlig eingeschüchtert aus.
Jared sprang auf den Fahrersitz, doch bevor er die Tür schließen konnte, packte Melanie ihn am Arm. »Was hast du vor, Jared?«
Er riss sich los, versetzte ihr einen Stoß, dass sie zurücktaumelte, und zog die Tür zu. »Ich regele das«, rief er durch das offene Fenster und brauste davon.
60. Kapitel
8.20 Uhr
Omaha Police Department
Grace eilte ins Konferenzzimmer, wo sie bereits erwartetet wurde.
»Tut mir Leid«, entschuldigte sie sich und nahm ihren Platz am Ende des Tisches neben Special Agent Sanchez ein.
»Rob Thieson von der State Patrol fehlt noch«, erklärte Pakula. »Er sagte allerdings, es könne bei ihm später werden.Ich denke deshalb, wir sollten anfangen. Im Übrigen weiß ich wohl so ziemlich, was er zu berichten hat.«
»Dass sie den verdammten Chevy trotz der Straßensperren finden?« maulte Ben Hertz.
»Um genau zu sein«, begann Pakula und schob den Aktenberg vor sich zur Seite, »suchen wir nicht mehr nach dem Chevy. Der ist nämlich inzwischen auf dem Parkplatz einer Firma nördlich von Auburn aufgetaucht.«
»Moment mal«, wandte Grace ein. »Ich dachte, Sie hätten gesagt, die Verkäuferin sei an der Tankstelle in Auburn erschossen worden und die Täter führen in Richtung Süden?«
»Davon bin ich ausgegangen, als wir gestern Abend miteinander sprachen. Eine Angestellte hat festgestellt, dass ihr Wagen gestohlen wurde, als sie gestern heimfahren wollte.Der Chevy stand zwei Parkbuchten weiter.«
»Und womit sind die Täter jetzt unterwegs?« wollte Sanchez wissen.
»In einem cremefarbenen Taurus. Aber vielleicht ist das auch schon nicht mehr der aktuelle Stand.«
»Das darf doch nicht wahr sein!« schimpfte Ben Hertz.
»Allmählich stehen wir wie ein Haufen Vollidioten da.«
»Wissen wir überhaupt, in welche Richtung die flüchten?«, fragte Grace, doch bevor jemand antworten konnte, fügte sie hinzu: »Kann es sein, dass sie zurückfahren?«
»Ich denke, wir haben bessere Chancen, sie zu kriegen, wenn wir wissen, wer diese Leute sind.« Pakula sah Darcy Kennedy an. »Haben Sie etwas für uns?«
Grace ahnte, dass Pakula nicht viel geschlafen hatte. Er hing geradezu an seinem Kaffeebecher, und sie wusste, dass der Kaffee bei der Polizei noch grässlicher war als der in ihrem Büro.
»Also schön, ich weiß, dass Sie am liebsten von mir hören würden, dass es sich bei einem der Täter um Jared Barnett handelt«, erwiderte Darcy, ohne auf den Stapel Berichte einzugehen, der vor ihr aufgetürmt lag. »Mein Problem ist, dass ich keinen eindeutigen Fingerabdruck habe. Selbst die Abdrücke auf dem Fleischermesser sind völlig verschmiert. Es sieht mir fast danach aus, als würden die uns bewusst an der Nase herumführen.«
»Soll das heißen, wir haben gar nichts?« Sanchez sprang fast aus seinem Sessel.
»Ich habe einen eindeutigen Fingerabdruck vom Rückfenster des Saturn. Daneben war verschmiertes Erbrochenes. Mit großer Wahrscheinlichkeit stammt der Abdruck also von dem, der sich übergeben hat.«
»Ausgezeichnet«, sagte Sanchez. »Und? Kennen wir ihn?«
»Bislang nicht.«
»Verdammter Mist!«
»Beruhigen Sie sich«, bat Pakula Sanchez, und Grace merkte an der gereizten Stimmung, dass er nicht der Einzige war, der zu wenig geschlafen hatte.
»Er ist nicht im System gespeichert«, erklärte Darcy.
»Demnach sind seine Fingerabdrücke wohl noch nicht abgenommen worden. Trotzdem bin ich auf eine Übereinstimmung gestoßen.«
»Moment mal«, warf Pakula ein. »Sagten Sie nicht gerade, dass wir ihn nicht in unserer Kartei haben?«
»Richtig. Allerdings hatte Grace mich beauftragt, mir noch einmal einen der Läden anzusehen, die in der letzten Zeit überfallen wurden.«
Alle Blicke richteten sich auf Grace, die wusste, was jetzt alle dachten: dass sie den Verstand verloren haben musste, die Zeit der Kriminaltechniker mit diesem zweitrangigen Fall zu vergeuden, während sie auf der Jagd nach gefährlichen Killern waren.
»Grace hat festgestellt, dass vor den Überfällen immer dieselbe Person in den jeweiligen Läden aufgetaucht ist.«
Darcy zog einige Schwarz-Weiß-Fotos aus ihrem Stapel. Die Standbilder aus den Videoaufnahmen der Überwachungskameras waren mit Datum und Uhrzeit versehen. Auf jedem der Fotos war derselbe junge Mann zu sehen.
»Hören Sie, es tut mir Leid, aber ich verstehe das nicht«, fing
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