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Blutspur des Todes

Blutspur des Todes

Titel: Blutspur des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Kava
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Sanchez wieder an. »Was hat das mit unserem Fall zu tun?«
    »Auf diesem Foto hier ist zu sehen, wie der junge Mann die Tür eines Tiefkühlschranks aufhält«, fuhr Darcy fort, ohne auf den Einwand einzugehen. »An der oberen Innenseite hat er seinen Fingerabdruck hinterlassen. Ich bin gestern hingefahren und habe den Abdruck abgenommen. Ganz oben an der Tür, wo sonst in der Regel niemand hinfasst.«
    »Ich hoffe, Sie kommen bald auf den Punkt.«
    »Das ist einer unserer Bankräuber«, sagte sie und deutete auf den jungen Mann. »Sein Fingerabdruck ist identisch mit dem aus dem Saturn.«
    Das brachte sogar Sanchez zum Schweigen.
    »Aber weil wir ihn nicht im System haben, kann ich Ihnen leider nicht seine Telefonnummer geben.«
    »Heilige Scheiße!« entfuhr es Pakula. Er strich sich mit einer Hand über das Gesicht und dann über seine Glatze.
    »Heißt das, der Mistkerl ist jetzt auf Banken umgestiegen?«
    »Gut möglich. Aber ich glaube immer noch, dass Barnett an der Sache beteiligt ist. Sie sagten, die Verkäuferin an der Tankstelle wurde erschossen. Wie genau?«
    Pakula wich ihrem Blick aus, und sie wusste, was kam, bevor er es sagte. »Ins Gesicht. Der Kiefer wurde ihr weggerissen.«
    »Gibt es eine Verbindung zu Jared Barnett und der Kassiererin aus der Bank?« fragte Grace.
    »Nicht, dass ich wusste.« Pakula zog eine Akte hervor und schlug sie auf. »Die Kassiererin stand auf Männer, die wesentlich älter waren als Barnett. Die einzige Verbindung, die ich feststellen konnte, ist der Anwalt. Max Kramer hat Tina Cervante Anfang des Jahres in einer Strafsache wegen Fahrens unter Drogeneinfluss verteidigt. Wahrscheinlich ist sie ihm die Rechnung schuldig geblieben, denn er ruft sie immer noch an. Eine ihrer Mitbewohnerinnen hat mir erzählt, dass sie einen wohlhabenden älteren Freund namens Jay hatte.
    Daraufhin habe ich mir die Liste ihrer Telefongespräche der letzten Monate angesehen. Ein Jay war allerdings nicht dabei.
    Oh, und wir haben das hier.« Pakula warf den Plastikbeutel mit dem Anhänger mit den Initialen JMK auf den Tisch. »Das hat Wes Howard aus dem Schlamm neben dem Saturn gefischt. Es gehörte Tina Cervante. Vermutlich ein Geschenk von ihrem geheimnisvollen Freund. Das J steht wohl für Jay.«
    »Warten Sie eine Sekunde«, bat Grace. »Diese Initialen kommen mir bekannt vor.« Sie blätterte den Schriftsatz durch, den sie gestern für Carrie Ann Comstocks Anklage erhalten hatte. »Da ist er.« Sie zog das Blatt heraus und legte es neben den Anhänger auf den Tisch. Am Ende des Dokuments standen die Initialen JMK. Und daneben die Unterschrift J. Maxwell Kramer. »Hatte Tina Cervante vielleicht eine Affäre mit ihrem Anwalt?« fragte sie.

61. Kapitel
    8.53 Uhr
Comfort Inn
    Andrew wusste nicht, was da draußen auf dem Parkplatz vor sich ging. Er hatte Jared schimpfen, Autotüren schlagen und einen Wagen mit quietschenden Reifen davonrasen gehört.
    Jetzt saß Charlie auf der Kante seines Bettes, starrte auf den Fernseher und zappte die Sender durch, ohne jedoch für irgendetwas Interesse zu zeigen. Melanie lief im Zimmer auf und ab und ließ dabei das Fenster nicht aus den Augen. Keiner von beiden schien Notiz von ihm zu nehmen.
    Als er Jared vorhin gebeten hatte, ihn von seinen Fesseln zu befreien, hatte er aus dessen leeren Augen nur einen verächtlichen Blick geerntet. Seinen Bonus als Autor hatte er mit seinem Versuch, die Polizei durch den Hinweis auf dem Kreditkartenbeleg auf ihre Spur zu locken, offenbar verspielt.
    Auch ohne seine kriminalistischen Kenntnisse wusste Andrew, dass seine Zeit abgelaufen war. Ihm blieb nur eine letzte Hoffnung – dass es ihm vielleicht gelingen könnte, Melanie und Charlie auf seine Seite zu ziehen.
    »Was ist denn passiert?« versuchte er es noch einmal. »Hat Jared etwas angestellt?«
    »Nein, ich«, sagte Charlie, ohne vom Fernseher aufzublicken. Er hatte sich inzwischen für den Trickfilmkanal entschieden und verfolgte eine
Bugs Bunny-Episode.
    »Was denn?« fragte er leise und so einfühlsam, wie seine panische Angst es zuließ. Das Telefonkabel schnitt ihm in die Handgelenke, doch er gab sich Mühe, den Schmerz zu ignorieren. »Was hast du getan, Charlie?« fragte er noch einmal und versuchte so zu klingen wie sein Freund Tommy, wenn der einen Verdächtigen dazu bringen wollte, ihm zu vertrauen und auszupacken. »Es kann doch wohl nicht so schlimm gewesen sein, dass Jared derartig ausflippen musste.«
    »Doch, ich habe alles vermasselt.« Er

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