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Blutspur

Blutspur

Titel: Blutspur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Jones
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sofort setzte sich der Trupp in Bewegung.
      Das Kellergewölbe mit den flackernden Glühbirnen und tanzenden Schatten erschien mir heller als normal.
      „ Mir kommt es vor, als wenn ich schärfer sehen kann“, flüsterte ich Brandon zu.
      „ Ein Vorteil des Vampir-Daseins.“
      Er pfiff Blood zurück, der sich von uns entfernen wollte und wir gingen langsam den Gang hinab. Draußen würde ich mich von ihnen trennen und Frederick suchen; das beinhaltete mein geistesgestörter Plan, den ich hatte. Ob ich dann wirklich so viel Courage besaß, würde sich zeigen.
      Eine Stahltür wurde mit einem Code entriegelt, dahinter führte ein weiterer Gang zu einer Gittertür, die mit Efeu bewachsen war. Niemand wartete auf uns, kein Dunkler stand da, um mich in Empfang zu nehmen. Sie waren wahrscheinlich zu sehr mit Beißen und Töten beschäftigt, um mich zu begrüßen, oder Sebastian hatte tatsächlich vergessen, ihnen von dieser Hintertür zu berichten.
      Es war stockdunkel, die Lichter der Laternen sandten ein warmes Licht durch die Straßen, verliehen dem Chaos einen Hauch von irrer Romantik.
      „ Virginia, wir laufen zu dem dunklen Van. Siehst du ihn?“
      Ich sah zum Ende des Parks, wo das Auto stand. Brandon nahm mich an die Hand und gab ein Zeichen, dass es soweit war.
      „ Ja“, bestätigte ich. „Er steht dahinten.“
      „ Egal, was geschieht, versuche, zum Auto zu kommen, auch wenn wir getrennt werden sollten. Nimm Blood mit.“
      Ich nickte und küsste Brandon flüchtig. „In Ordnung.“
      Und nun? Vielleicht war es besser so. Ich musste mich schließlich um Blood kümmern und Frederick fand mich sicher auch so.
      Wir rannten aus dem Gebäude, meine Atmung blieb gleich, ich musste mich nicht einmal anstrengen, dafür erklomm mein Adrenalinspiegel ungekannte Höhen.
      Gefahr, ich witterte Gefahr.
      „ Halt“, rief ich, und alle blieben schlagartig stehen.
      Um uns herum wurde es lauter. Menschen rannten stolpernd durch den Park, verfolgt von den Vampiren, die Sirene ließ ihren schrillen Ton durch die Stadt schallen, Hubschrauber kreisten über den Häusern.
      „ Was ist?“, fragte Brandon. „Komm, weiter.“
      „ Nein, wir werden schon gejagt.“
      „ Bravo“, ertönte von irgendwoher eine Stimme, der ich zum ersten Mal begegnet war, als ich völlig von Furcht aufgefressen und frierend auf einer kalten Bahre gelegen hatte.
      Frederick.
    „ Es ist mir eine Freude, dich wiederzusehen“, säuselte er. „Du wurdest also zurückverwandelt. Schlau, ganz schön schlau. Du hast den richtigen Riecher gehabt, man sollte dich wirklich niemals unterschätzen.“
      Sein hässliches Gesicht lugte hinter einem Ahornbaum hervor und um uns herum stand urplötzlich eine Armee von Dunklen, die sich allesamt wie auf Kommando materialisiert hatten. Mit grinsenden Fratzen glotzten sie uns herausfordernd an, so, als wäre die Schlacht schon gewonnen, aber da hatten sie sich gewaltig geirrt. Ich wollte nicht mehr weglaufen oder Angst verspüren, verschleppt und betäubt werden. Das Vampir-Gen hatte mir etwas Neues geschenkt: das Gefühl, die Macht über alles zu haben, was ich nur wollte, und es hatte mir etwas bewahrt: meine Menschlichkeit.
      Noch war ich eingekreist von meinen Kriegern, die Dunklen konnten an mich nicht herankommen. Brandon sah Frederick verächtlich an, sagte kein Wort und blickte sich immer wieder flüchtig um. Er peilte die Lage, genau wie ich. In der Hand hielt er einen Dolch, bereit, sich zu verteidigen.
      Von Weitem hörte man Lautsprecherdurchsagen, die aber von dem schrillen Ton der Sirene übertönt wurden. Ich vermutete, dass es die Polizei war, oder sogar, dass die Armee schon anrückte.
      Ich konnte sogar die Stimme von der Sirene trennen. Es war die Polizei, die die Bürger bat, zu Hause zu bleiben und Fenster und Türen zu verschließen. Hilfe sei auf dem Weg.
      Wenn das nur etwas helfen würde, dachte ich verzweifelt. Die Dunklen mussten die Türen nur anpusten und schon waren sie offen.
      „ Und ich habe gehofft, dich nie wiederzusehen“, sagte ich zu Frederick.
      Ich musste Zeit gewinnen und irgendwie an ihn herankommen, damit dieser Wahnsinn endlich ein Ende fand. Wo mochten Rafael und Darius sein? Ob Beau Pierre sich schon nach Frankreich abgesetzt hatte? Er hatte mehr drauf, als ich gedacht hatte.
      Die Sirene erstarb langsam, doch trügerische Ruhe gab es nicht.
      „ Übergebt sie uns einfach“, wandte sich Frederick an

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