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Blutspur

Blutspur

Titel: Blutspur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Jones
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Brandon und ging gar nicht auf mich ein.
      Er tat so, als wäre ich nicht imstande, für mich einzustehen und bräuchte immer noch meine Beschützer. Er schritt hinter dem Baum hervor, ließ seine kalten Augen von mir zu Brandon wandern und schnupperte in die kühle Nachtluft. Sein Gesicht sah frisch zugeheilt aus, er hatte sicher eine Menge von der Minibombe abbekommen. Leider hatte er nicht einmal ein Auge oder einen Finger verloren.
      „ Rede mit mir“, forderte ich ihn heraus. „Ich bin hier und nicht irgendein blondes Dummchen, das man nach Belieben beißen und verwandeln kann.“
      Frederick lachte laut auf.
      „ Was so ein Gen doch bewirkt. Nun, dann befehle ich dir, dass du uns folgst. Was sonst geschieht erspare ich mir, du kennst das Prozedere schon zur Genüge.“
      Fieberhaft überlegte ich, wie ich Frederick weglocken konnte, und ob ich genügend Verbissenheit besaß, um ihn sogar zu töten.
      Wie konnte ich meine Fähigkeiten testen? In mir war etwas, das spürte ich ganz deutlich, aber was es war, wusste ich erst, wenn ich es anwendete. Doch wie?
      Ein anderer Dunkler erschien auf der Bildfläche, der wie ein Pirat aussah. Er trug entsprechende Kleidung; ein dunkles Hemd mit Schnürung, Kniehosen, Stiefel, dazu einen passenden dunkelblonden Zopf mit einer Schleife. Er passte nicht zu den Dunklen, verbarg unter den tiefen Furchen, die sein Gesicht zierten, den einen oder anderen markanten Zug. In seiner Hand lag locker ein Säbel, den er mit dem Ärmel seines Hemdes abwischte.
      „ Widerlich, dieses ganze Blut.“ Er schüttelte sich und lächelte dann in die Runde.
      „ Der Überläufer“, brachte Frederick zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. „Du wirst auf die schlimmste Art sterben, die du dir vorstellen kannst, Will, das verspreche ich dir.“
      Will? Der William, mit dem Brandon früher einmal befreundet war und von dem er sich abgewendet hatte? Er hatte Brandon den Weg durch die Katakomben gewiesen, nun wurde mir Einiges klar. Was mochte ihn bewogen haben, sich abzuwenden? Er war neben Darius schon der zweite Dunkle aus der Oberschicht, der uns half. Das sollte diesen zwielichtigen Gestalten eigentlich zu denken geben.
      „ Ich freue mich schon darauf“, grinste Will. „Wenn ich auch nur geahnt hätte, dass Sebastian dieser heimtückische Denunziant ist, bei allen guten Geistern, ich hätte ihn skalpiert.“
      Er schien fraglos aus einer anderen Epoche zu stammen. Ich musste über seine Wortwahl lächeln.
      „ Ich war vorsichtig und habe nur Rafael und Darius verraten, was ich so wusste, war doch eine gute Entscheidung.“
      „ Schön, dich zu sehen, Will“, sagte Brandon.
      „ Ich dachte, du bräuchtest mich vielleicht.“
      „ Gut gedacht.“
      Fredericks Miene verzerrte sich, seine glühend roten Augen kamen zum Vorschein.
      „ Genug damit!“, rief er zornig. „Und du kommst jetzt mit.“
      Ein letztes Mal erfasste ich Brandons Blick, lächelte ihm zu, dann probierte ich das Unmögliche. Ich wollte meine Macht schmecken, testen, was ich konnte. Ich ging in mich und drehte meinen Körper mit einer geschmeidigen Bewegung nach links. Sofort durchdrang mich Schwerelosigkeit. Das Kribbeln begann an meinem Kopf, bahnte sich seinen Weg hinab zu meinen Hüften und fand sein Ende an den Zehen, die sich anfühlten wie unter Strom gesetzt. Mir war, als könne man mich immer noch sehen, aber die rote Rauchwolke, die sich hinter mir herzog, verriet, dass ich nicht sichtbar war.
      Sie verschwand in der winterlichen Nachtluft.
      Die Dunklen stürzten sich mit Gebrüll auf die Krieger, Brandon und Will mischten kräftig mit. Ich schaute nicht länger zurück, sondern begab mich schnell zum Van, ließ ein Pfeifen ertönen. Blood, der einem Dunklen herzhaft ins Bein gebissen hatte, wurde von Brandon zurückgezerrt. Er wies ihn an, loszulaufen und kümmerte sich selbst um den Vampir. Ich materialisierte mich, rief Blood nochmals. Er kam auf mich zugerannt. Die beiden Krieger, die vor dem Van standen und sich alles aus der Entfernung angesehen hatten, wiesen mich an, sofort einzusteigen.
      „ Nehmt Blood mit, beschützt ihn und sucht den Rat. Sagt ihnen, dass ich sie auf dem geheimen Friedhof erwarte“, befahl ich ihnen. „Ich komme nicht mit.“
      Meine Vermutung war, dass die von den Reinen gebissenen Dunklen den Friedhof nun betreten konnten, musste sich als wahr erweisen, ansonsten würde ich das Gefecht in dem angrenzenden Wäldchen

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